- Mittlerer Pfauenteich
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Mittlerer Pfauenteich Blick vom Staudamm Lage: Niedersachsen, Deutschland Zuflüsse: Zellbach Abflüsse: Unterer Pfauenteich Größere Städte in der Nähe: Clausthal-Zellerfeld Koordinaten 51° 48′ 3″ N, 10° 21′ 55″ O51.80083333333310.365277777778Koordinaten: 51° 48′ 3″ N, 10° 21′ 55″ O Daten zum Bauwerk Bauzeit: vor 1551 Höhe über Talsohle: 9,53 m Höhe über Gründungssohle: 10 m Höhe der Bauwerkskrone: 574,09 m Bauwerksvolumen: 23.000 m³ Kronenlänge: 200 m Kronenbreite: 5 m Basisbreite: 40,1 m Böschungsneigung luftseitig: 1 : 1,6 Böschungsneigung wasserseitig: 1 : 1,8 Daten zum Stausee Höhe des Stauziels: 573,06 m Wasseroberfläche bei Vollstau: 8,5 ha Stauseelänge: 450 m Speicherraum: 0,309 Mio. m³ Gesamtstauraum: 0,310 Mio. m³ Einzugsgebiet: 2,21 km² Bemessungshochwasser: 3,85 m³/s Der Mittlere Pfauenteich (auch Großer Pfauenteich) am Zellbach bei Clausthal-Zellerfeld im Oberharz (Niedersachsen) wurde 1298 erstmals unter dem Namen „Banedick“ erwähnt, woraus sich wahrscheinlich der Name „Pfauenteich“ ableitet. Zusammen mit den beiden anderen Pfauenteichen sind sie die ältesten Stauanlagen auf dem Oberharz. Damit ist dies die erste namentlich bekannte Talsperre Deutschlands. Der Mittlere Pfauenteich ist – wie es bei den Oberharzer Teichen üblich ist – in einer Kaskade umrahmt von weiteren Stauseen. An tiefster Position befindet sich der Untere Pfauenteich, gefolgt vom Mittleren und Oberen Pfauenteich. Darüber befindet sich der wesentlich größere Hirschler Teich.
Inhaltsverzeichnis
Staudamm
Der mit einem Staudamm aus Erde mit einer Außendichtung aus Rasensoden gebaute Speicher (Stauinhalt 310.000 m³) wurde mindestens zwei mal erhöht und im 18. Jahrhundert zur sogenannten „Neuen Bauform“ umgebaut. Er diente zur Wasserversorgung der Bergwerke in Clausthal, speziell auf dem Burgstätter Gangzug. Der Betreiber der ursprünglich vom Oberharzer Bergbau gebauten Stauanlage ist heute die Harzwasserwerke GmbH.
Auf der Dammkrone befinden sich zwei Striegelhäuschen. Die höher und weiter südlich gelegene Striegeleinrichtung bildete den sogenannten „oberen Fall“ und konnte früher der Staulamelle der obersten 4,5 m Wasser entnehmen, wohingegen das zweite Striegelhäuschen den Grundablass steuert (Grundstriegel). Über die Berme des Mittleren Pfauenteiches läuft (von links) der Elisabether Graben vom Oberen Haus Herzberger Teich heran, der praktisch die Verlängerung des Dammgrabens darstellt. Das Wasser des oberen Falls speist einen weiteren Graben (von rechts), trifft auf den Elisabether Graben und führt dann um den Unteren Pfauenteich herum. An der Vereinigungsstelle befindet sich ein Fehlschlag, der überschüssiges Wasser in den Unteren Pfauenteich leitet. Im Gegensatz dazu wird das Wasser des Grundstriegels nur in den Unteren Pfauenteich eingespeist. Die Möglichkeit zur Wasserentnahme aus dem „Oberen Fall“ ermöglichte den Bergleuten, Wasser auf einem höheren Niveau dem Teich zu entnehmen und es auf entsprechend höherem Niveau weiterzuleiten, um es einem höher gelegenen Wasserrad zuführen zu können.
An einem Ende des Staudamms wurde nachträglich für eine Stangenkunst ein ca. 100 m langer Zwischendamm quer durch den Stausee gebaut, der ein kleines „Dreieck“ der Staufläche abtrennt. Ein Wasserrad befand sich am Fuße des Mittleren Pfauenteiches, dass über ein Gerinne auf dessen Dammkrone mit dem Wasser des Jägersbleeker und Langer Teiches beaufschlagt wurde. Über das 310 m lange Kunstgestänge wurden die „Kräfte“, über den neuen Damm, zur Grube Dorothe übertragen. Nachdem der oberhalb liegende Hirschler Teich mehr Wasser speichern konnte, wurde das Dorotheer Kehrrad direkt von dort mit Wasser versorgt und der Damm wurde nicht mehr benötigt. Bei diesem Umbau wurde das Kehrrad dicht an den Schacht in eine Untertägigen Radstube verlegt. Zur Entwässerung dieser Radstube wurde um 1750 die ca. 350 m lange Dorotheer Rösche aufgefahren.
Umweltbelastung
Zusammen mit dem sich unterhalb anschließenden Unteren Pfauenteich enthält der Mittlere Pfauenteich noch heute ca. 16.000 m³ schädliche Neutralisationsschlämme aus der Sprengstoffproduktion des Werk Tanne im Zweiten Weltkrieg, welches sich direkt im nördlich angrenzenden Waldgebiet befand. Aus diesem Grund ist Baden und Angeln im Mittleren Pfauenteich verboten.
Eine Sanierung will der Grundstückseigentümer bis 2012, spätestens 2013 durchführen.
Siehe auch
Literatur
- Peter Franke, Wolfgang Frey: Talsperren in der Bundesrepublik Deutschland. Systemdruck, Berlin 1987, ISBN 3-926520-00-0.
Weblinks
Kategorien:- Teich des Oberharzer Wasserregals
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