Mjassischtschew DB-108

Mjassischtschew DB-108
Vorlage:Infobox Flugzeug/Wartung/Parameter Bild fehlt
Mjassischtschew DB-108
Typ: Sturz- und Horizontalbomber
Entwurfsland: SowjetunionUdSSR UdSSR
Hersteller: Flugzeugwerk (Sawod) Kasan
Erstflug: 30. Dezember 1944
Stückzahl: 3

Die Mjassischtschew DB-108 war ein sowjetisches Bombenflugzeug aus der Zeit des Zweiten Weltkrieges. Sie entstand als Weiterentwicklung der Petljakow Pe-2, ging jedoch zugunsten der Tupolew Tu-2 nicht in die Serienfertigung.

Geschichte

Wladimir Mjassischtschew übernahm im Juni 1943 die Produktionsleitung des Kasaner Pe-2-Werkes für den Anfang 1942 bei einem Flugzeugabsturz ums Leben gekommenen Konstrukteur Wladimir Petljakow. Während dieser Zeit entwickelte er neue und verbesserte Varianten des zweimotorigen Sturz- und Horizontalbombers. 1944 erhielt Mjassischtschew den Auftrag, einen schnellen Tagbomber (Denskoje Bombardirowschtschik) zu entwickeln. Das Flugzeug sollte mit zwei Klimow WK-108-Motoren ausgerüstet werden. Deshalb wurde dem Projekt nach dem Verwendungszweck und der Antriebsbezeichnung das Kürzel DB-108 zugeteilt.

Mjassischtschew orientierte sich bei der Konstruktion sehr an der Pe-2 und entwarf drei Varianten, den Horizontalbomber WM-16, den Sturzkampfbomber WM-17 und den Horizontalbomber WM-18 mit erhöhter Bombenzuladung. Der Typ war als freitragender Mitteldecker mit geradem Tragflächenmittelstück, in dessen Vorderkante sich auch die Lufteinläufe für die Kühler befanden, und elliptisch zulaufenden Außenflügeln konstruiert. Die Gondeln der Motoren dienten zur Aufnahme der Hauptfahrwerksräder, das Heckrad war ebenfalls einziehbar. Das Seitenleitwerk war in zwei Endscheiben links und rechts des Höhenleitwerks integriert. Der Vorderteil sowie der untere Teil des Bugs waren zur besseren Sicht verglast. Als Abwehrbewaffnung war eine ferngesteuerte 20-mm-Kanone SchWAK vorgesehen.

Die WM-16 flog als Erste am 30. Dezember 1944 und beendete die Erprobung im Juni 1945. Die WM-17 und WM-18 folgten Ende 1945. Trotz guter bis sehr guter Leistung unterblieb der Serienbau, da der Strahlantrieb zukünftig bessere Flugleistungen versprach. Das OKB Mjassischtschew wandte sich schließlich der Entwicklung von schweren, viermotorigen Bombenflugzeugen zu.

Technische Daten

Mjassischtschew DB-108 (russisch Мясищев ДБ-108)
Kenngröße WM-16 WM-18
Spannweite 17,80 m 20,60 m
Länge 13,47 m 15,02 m
Höhe 4,03 m  ?
Flügelfläche 43,10 m² 48,0 m²
Leergewicht 6.922 kg  ?
Startgewicht 9.400 kg 10.530 kg
Triebwerk(e) zwei flüssigkeitsgekühlte Reihenmotoren Klimow WK-108
Leistung je 1.360 kW
Höchstgeschwindigkeit 575 km/h 542 km/h
Gipfelhöhe 12.000 m  ?
Reichweite 2.250 km mit 2.000 kg Bomben 2.000 km mit 2.000 kg Bomben
Bewaffnung eine 20-mm-MK SchWAK ein 12,7-mm-MG UBT
zwei 20-mm-MK SchWAK
Bombenlast 1.000–2.000 kg 3.000–4.000 kg

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем сделать НИР

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Mjassischtschew M-17 — Mjassischtschew M 17 …   Deutsch Wikipedia

  • Mjassischtschew M-4 — ( Bison ) …   Deutsch Wikipedia

  • Mjassischtschew M-50 — Mjassischtschew M 50 …   Deutsch Wikipedia

  • Mjassischtschew M-101 — Mjassischtschew M 101 …   Deutsch Wikipedia

  • Mjassischtschew M-500 — auf der MAKS 2007 Die Mjassischtschew M 500 ist das Projekt der Firma Mjassischtschew für ein Agrarflugzeug. Geschichte Als Ersatz für die bekannte und bewährte Antonow An 2, die in der Sowjetunion u.a. als Sprühflugzeug in der Landwirtschaft… …   Deutsch Wikipedia

  • Mjassischtschew WB-109 — Vorlage:Infobox Flugzeug/Wartung/Parameter Bild fehlt Mjassischtschew WB 109 Typ: Höhenbomber …   Deutsch Wikipedia

  • Mjassischtschew DWB-102 — Vorlage:Infobox Flugzeug/Wartung/Parameter Bild fehlt Mjassischtschew DWB 102 Typ: Mittleres Bombenflugzeug …   Deutsch Wikipedia

  • Mjassischtschew M-20 — Die Mjassischtschew M 20 war ein Projekt des sowjetischen OKB (Experimental Konstruktionsbüro) Mjassischtschew für einen Mach 3+ schnellen atomwaffentragenden Bomber großer Reichweite, das jedoch nicht ausgeführt wurde. 1967 wurden sich die… …   Deutsch Wikipedia

  • Mjassischtschew M-200 — Die Mjassischtschew M 200 ist das Projekt eines russischen Strahltrainers. Geschichte Für die Nachfolge des mittlerweile in die Jahre gekommenen Trainers Aero L 39 bei den sowjetischen Luftstreitkräften wurde im Jahre 1991 die sog. UTS… …   Deutsch Wikipedia

  • Mjassischtschew M-18 — Im Jahr 1967 begann das sowjetische Verteidigungsministerium über ein schweres strategisches Bombenflugzeug nachzudenken. Der Anlass war die Entscheidung der USA über die Entwicklung und Konstruktion des AMSA Projekts (Advanced Manned Strategic… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”