Mjassischtschew M-4

Mjassischtschew M-4
Mjassischtschew M-4 ("Bison")
Soviet M-4 Bison bomber in flight 1982.JPEG
Eine sowjetische Mjassischtschew M-4 1982
Typ: Strategischer Bomber
Entwurfsland: SowjetunionUdSSR UdSSR
Hersteller: OKB Mjassischtschew
Erstflug: 20. Januar 1953
Indienststellung: 1954
Produktionszeit: 1953-1963
Stückzahl: 93

Die Mjassischtschew M-4 (NATO-Codename: Bison) war ein sowjetischer strategischer Bomber, der vom OKB Mjassischtschew ab 1951 entwickelt wurde. Die M-4 war über viele Jahre ein wichtiges Waffensystem der sowjetischen Fernfliegerkräfte.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die in der UdSSR gebaute Mjassischtschew M-4, auch als „Molot“ (Vorschlaghammer) bezeichnete, hatte am 20. Januar 1953 ihren Erstflug und wurde am 1. Mai 1954 erstmals auf der traditionellen Luftparade in Moskau-Domodedowo öffentlich vorgestellt. Die Maschine war der erste vierstrahlige strategische Langstreckenbomber der Sowjetunion und sollte eine Alternative zur gleichzeitig entwickelten Tupolew Tu-16 darstellen. Die Reichweite des Bombers war anfangs jedoch immer noch zu begrenzt, um US-Ziele zu erreichen, da Mjassischtschew kein praktikables Verfahren entwickeln konnte, um das Flugzeug in der Luft zu betanken. Dies war westlichen Militärbeobachtern jedoch zunächst nicht bekannt. Erst später erhielten die M-4 eine Betankungssonde direkt vor dem Cockpit. Unterhalb der Triebwerke konnte unter jeder Tragfläche je ein Zusatztank mitgeführt werden, dies wurde aber nur sehr selten praktiziert. Auch wurden bei der Vorführung 1954 die vier vorhandenen Exemplare in großen Runden über die Zuschauer gelenkt, so dass der Eindruck entstehen sollte, die Sowjetunion verfüge über mindestens 28 Maschinen dieses Typs.

Maschinen vom Typ M-4 oder deren Weiterentwicklungen M-4A und 3M (NATO-Codename: Bison-B) waren über Jahrzehnte als strategische Bomber, Aufklärungs- und Tankflugzeug im aktiven Einsatz.

In den 1950er-Jahren wurden mit weiterentwickelten Versionen dieses Flugzeuges eine Reihe von internationalen Rekorden aufgestellt. Seit 1986 ist eine der Maschinen im Zentralen Museum der Luftstreitkräfte der Russischen Föderation in Monino ausgestellt.

Eine zum Transport von Außenlasten umgebaute Maschine 2005 auf der MAKS in Schukowski, auch bekannt als WM-T „Atlant“

Für die Mjassischtschew WM-T „Atlant“ wurden drei M-4 der Luftstreitkräfte verwendet; das erste Exemplar diente als statische Versuchszelle, die anderen beiden wurden zu den flugfähigen Exemplaren CCCP-01501 und CCCP-01502 umgebaut, die dazu dienten, im Rahmen des Buran-Raumfährenprogamms die Raumfähre und auch Teile der Trägerrakete Energija zu transportieren. Das Flugzeug war auch unter der Bezeichnung 3M-T bekannt. Die Projektarbeiten begannen im Sommer 1979, der Erstflug fand am 6. Januar 1982 statt. Der erste Transporteinsatz nach Baikonur erfolgte am 4. April des gleichen Jahres.[1] Ab 1989 übernahm die An-225 die Aufgaben der WM-T „Atlant“.

Technische Daten

Die M-4 3M aus Monino (2006), im Vordergrund liegen Lastkörper (Bombenattrappen)
Kenngröße Daten
Spannweite 50,48 m
Länge 47,20 m
Höhe 12,80 m
Flügelfläche 309 m²
Leermasse 82.000 kg
Zuladung 40.000 kg
Startmasse 181.000 kg
Höchstgeschwindigkeit 1.000 km/h in großer Höhe
Marschgeschwindigkeit 900 km/h
Reichweite 9.800 km mit 12.000 kg Bomben
Gipfelhöhe 13.700 m
Bewaffnung sechs bis zehn 23-mm-Kanonen, bis zu 12.000 kg Bomben
Triebwerk vier Mikulin AM-3D-Turbostrahltriebwerke
Leistung je 85,6 kN Schub
Besatzung sechs bis elf Mann

Siehe auch

Quellen

  1. Flieger Revue 2/90, Seite 60

Weblinks


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