- Mohr im Hemd
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Der Mohr im Hemd ist eine österreichische Süßspeise. Sie besteht hauptsächlich aus Schokolade, Brotbröseln, Zucker, Eidotter, Mandeln und Rotwein und hat die Form eines kleinen Guglhupfs. Wie der englische Christmas Pudding wird der Mohr im Hemd im Wasserbad gekocht. Danach wird er mit heißer Schokoladensoße übergossen und mit Schlagobers garniert. Gelegentlich wird die Süßspeise mit Eis serviert als Eismohr im Hemd bezeichnet. Man bekommt den Mohr im Hemd in österreichischen Kaffeehäusern und Gaststätten sowie vereinzelt auch in bayerischen Konfiserien.
Der Begriff Mohr wird nur noch selten gebraucht und heute – wegen seiner kolonialen und teilweise rassistischen Verwendung – häufig als negativ empfunden.[1] Der Ausdruck im Hemd bezieht sich auf das (weiße) Schlagobers, das den Schokokuchen umhüllt, wird aber auch der vermeintlichen Nacktheit von Afrikanern zugeschrieben. Deswegen werden seit einiger Zeit Bezeichnungen, die nicht diskriminierend wirken, wie etwa Schokohupf oder Kakaohupf vorgeschlagen.
Die Verwendung des Werbespruchs „I will mohr!“ im Rahmen einer Werbekampagne der Eismarke Eskimo (Unilever) für eine Eisvariante des „Mohr im Hemd“ führte zu Beschwerden beim Österreichischen Werberat.[2] Unilever verzichtete daraufhin auf eine Verlängerung der Kampagne.[3]
Literatur
- Dr. Susan Arndt: "Mohr/Mohrin", in: Susan Arndt, Antje Hornscheidt (Hg.): Afrika und die deutsche Sprache. Ein kritisches Nachschlagewerk, Münster (2004), ISBN 3-89771-424-8 S. 172
- Peter J. Bräunlein: Magier, Märtyrer, Markenzeichen. Tucherbräu und Mohren-Apotheken, in: Marie Lorbeer, Beate Wild (Hg.): Menschenfresser - Negerküsse. Das Bild vom Fremden im deutschen Alltag, Berlin (1991), ISBN 3-88520-394-4
Einzelnachweise
- ↑ Susan Arndt und Antje Hornscheidt, 2004, S. 18ff (Sprache und Gesellschaft. Koloniale Begriffe und ihre Wirkungsmacht in Geschichte und Gegenwart), S. 22ff (Rassistische Begriffe und gesellschaftliche Aufarbeitung, S. 168ff (Stichwort Mohr/Mohrin)
- ↑ Will i mohr?, Artikel auf der FM4-Website, 20. Juli 2009
- ↑ Wenn Werbung daneben geht, Artikel der Salzburger Nachrichten vom 29. Juli 2009
Weblinks
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