- Mojmír I.
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Mojmír I. (* unbekannt; † vermutlich 846) war der erste historisch belegte Herrscher des Mährischen Fürstentums und Großmährens. Er gründete das Geschlecht der Mojmiriden.
Die historischen Quellen schweigen über die Entwicklung auf dem tschechischen und slowakischen Gebiet nach dem Zerfall des Reichs von Samo. Erst im 8. Jahrhundert erkennen Archäologen im heutigen Mähren und in der heutigen Slowakei einen deutlichen politischen und kulturellen Aufschwung, der sich durch den schnellen Untergang der Awaren in Mitteleuropa um 800 intensiviert. Es entstehen slawische Burgen und Festungen, zur Vereinigung von Stämmen, unter denen sich eine herrschende Elite bildet.
Karl der Große erweiterte die Grenzen des Frankenreiches bis zur (südlichen) Nachbarschaft Mährens. Das im 8. Jahrhundert entstandene Mährische Fürstentum wird in den Quellen erstmals 822 erwähnt.
Ab 830 ist auch der Name seines Fürsten, Mojmír I., genannt. Er bekannte sich zum Christentum und unterhielt freundschaftliche Beziehungen zum Fränkischen Reich und dessen König Ludwig den Frommen, vermutlich erkannte er auch förmlich deren Herrschaft über das Mährische Fürstentum an. Er unterstützte die Missionen lateinischer Priester die von Passau nach Mähren entsandt wurden. Während der Aufstände in Pannonien, angeführt von Ljudevit, hielt er sich heraus und festigte in dieser Zeit seine Macht in Mähren.
833 zog Mojmír gegen das Neutraer Fürstentum (Fürstentum von Nitra), in dem Fürst Pribina herrschte. Mojmír I. eroberte Neutra (damals Nitrava) und Pribina war gezwungen zu flüchten und erhielt von Franken Unterstützung, die Pribina später die Herrschaft über das Plattensee-Fürstentum im heutigen WestUngarn übertrugen. Die Vereinigung des mährischen und Neutrauer Fürstentums unter Mojmírs Herrschaft führte zur Entstehung Großmährens und war ein wichtiger Schritt zur Erweiterung des Mährischen Fürstentums. Das Neutraer Fürstentum hatte in Großmähren eine Sonderstellung. Zum Fürsten von Neutra wurde jedes Mal der Nachfolger des großmährischen Fürsten aus der Dynastie der Mojmiriden ernannt.
Das Ende der Regierung Mojmírs wollte der deutsche König Ludwig der Deutsche die slawischen Stämme seinem Reich anschließen und besetzte 846 Großmähren. Mojmír wurde abgesetzt. Als dessen Nachfolger bestimmte Ludwig Mojmírs Neffen Rastislav.
Aus der Zeit seiner Herrschaft berichtet der sogenannte Bayerische Geograph über das Gebiet nördlich der Donau. Darin wird berichtet, dass die Slawen auf den Gebieten der heutigen Slowakei 30, in Mähren 11, in Böhmen 15 und in Bulgarien 5 Festungen unterhalten. Archäologische Funde bestätigten diese Funde größtenteils.
Vorgänger Amt Nachfolger ? Herrscher von Großmähren
833–846Rastislav Kategorien:- Fürst (Großmähren)
- Geboren im 8. oder 9. Jahrhundert
- Gestorben im 9. Jahrhundert
- Mann
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