Molotow (Musikclub)

Molotow (Musikclub)

Das Molotow ist ein 1990 gegründeter Musik-Club im Hamburger Stadtteil St. Pauli[1]. Er befindet sich direkt neben der Reeperbahn am Spielbudenplatz und liegt 23 Stufen unterhalb des Straßenniveaus. Das Büro befindet sich in der Marktstraße im Karoviertel.

Molotow Club, mit Meanie Bar

Inhaltsverzeichnis

Geschäftsführung

Inhaber und Betreiber des Molotow ist Andi Schmidt, der auch Mitglied der Beatles-Coverband Punkles ist. Er arbeitete von 1990 an als Discjockey im Molotow und übernahm den Club 1994 als Pächter.[2] Für die Programmplanung ist Mario Stresow verantwortlich.[1]

Veranstaltungen

Im Molotow finden regelmäßig Konzerte von Bands aus verschiedenen musikalischen Richtungen wie Indie, Punk, Post-Rock sowie Poetry Slams, Partys aus dem Rock-, Pop- und Elektrobereich sowie andere Veranstaltungen statt. Außerdem ist das Molotow einer der Clubs, in denen das Reeperbahnfestival stattfindet.[3] Veranstaltungsort ist der Kellerraum des Molotow, der Platz für etwa 300 Leute bietet. Zu den Bands, die - oft vor ihrem kommerziellen Durchbruch[2] - im Molotow gespielt haben, zählen The White Stripes, Die Toten Hosen, The Hives, Bright Eyes, Wir sind Helden, Mando Diao und The Killers[1].

Galerie

Bedeutung

Das Molotow zählt zu den wichtigsten Musikclubs Deutschlands[1] und ist auch international bekannt[4]. Die Visions führte das Molotow 2005 in seiner Clubguide Top 50[5]. Im Leserpoll der Zeitschrift Intro wurde das Molotow 2008 unter die fünf beliebtesten Clubs gewählt[6], während es bei einer vergleichbaren Abstimmung des Musikexpress auf Platz 3 kam[1]. Das Molotow wird in dem Song „Wir sitzen so vorm Molotow“ von der Band Muff Potter erwähnt, die sich später auch gegen die drohende Schließung engagierten[7]. Mehrmals wurde das Molotow für das vielfältige Programm von der Kulturbehörde prämiert.[8]

Abgewendete Schließung

Im Juni 2008 kündigte der Club die Kündigung des Mietvertrages zum Jahresende an. Als Gründe wurden die immer geringeren Umsätze bei gestiegenen Kosten genannt. Trotz der konstanten Besucherzahlen verringerten sich die Getränkeeinnahmen, wofür die Einführung des Rauchverbotes zum 1. Januar verantwortlich gemacht wurde[9], was eine Diskussion über die Wiederabschaffung des Rauchverbots nach sich zog[10]. Infolge der daraufhin versuchten Rettung des Clubs gab es Medienecho u.a. in der Bild-Zeitung[11], in Die Welt[12] sowie in der Hamburger Morgenpost[13] und im Hamburger Abendblatt[1]. Durch eine Unterstützergruppe, die die Website rettet-das-molotow.de ins Leben gerufen hatte, wurden schließlich Mittel bereitgestellt, die eine Weiterführung des Clubs ermöglichten.[14]

Einzelnachweise

  1. a b c d e f Heinrich Oehmsen: Hamburgs Klublandschaft verödet in Hamburger Abendblatt, 27. Juni 2008
  2. a b Mr. Molotow, Kurzportrait im Hamburger Abendblatt vom 27. Juni 2008
  3. Molotow auf reeperbahnfestival.com
  4. Heinrich Oehmsen: Nur schnelle Hilfe kann noch retten in Hamburger Abendblatt, 27. Juni 2008
  5. Clubguide Top 50 (Visions, 2005) auf indiepedia.de
  6. Intro Nr. 157, Februar 2008
  7. Muff Potter: Wir retten so das Molotow auf pop-frontal.de
  8. Hamburger Kulturbehörde zeichnet neun Musikclubs aus in Hamburger Abendblatt
  9. Molotow-Ende: Clubkombinat fordert Bekenntnis zu Liveklubs in Hamburger Abendblatt, 28. Juni 2008
  10. Molotow: Rettungsaktion und unrühmliche Diskussion… auf punkrocknews.blogspot.com
  11. 30 Prozent Umsatzrückgang wegen Rauchverbot - Erste Kiez-Klubs dicht in Bild, 27. Juni 2008
  12. Nadine Lischick: Gäste retten Musikclub "Molotow" in Die Welt, 13. August 2008
  13. Sven Niechziol: Molotow vor dem Ende in der Hamburger Morgenpost, 28. Juni 2008
  14. Clubszene Hamburg Das Molotow ist vorerst gerettet! auf intro.de

Weblinks


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