Moritz von Ortenburg

Moritz von Ortenburg
Moritz von Ortenburg nach einem Ölgemälde von Hans Schöpfer dem Älteren aus dem Jahre 1539.

Moritz von Ortenburg († 6. Juli 1551 in München) war der dritte Sohn des Reichsgrafen Ulrich II. von Ortenburg und Veronika von Aichberg. Er entstammte dem mächtigen und angesehenen niederbayerischen Adelsgeschlecht der Ortenburger.

Inhaltsverzeichnis

Leben und Wirken

Moritz' Geburtsdatum und -ort sind unbekannt. Auch über seine Jugend ist nichts weiteres bekannt, lediglich dass er das dritte von fünf Kindern war. Er hatte zwei ältere Brüder und zwei jüngere Schwestern.

Moritz von Ortenburg nützte die sich im Laufe der Jahrhunderte bessernden Beziehungen seines Hauses und den Wittelsbachern, sodass er hohe bayerische Ämter bekleiden konnte. So war er von 1529 bis 1535 im Großen Ausschuss für das Rentamt Straubing, welches die reichsunmittelbare Grafschaft seines Adelsgeschlechtes umschloss. Im Jahre 1550 wurde Moritz zum Hofrat des bayerischen Herzoges ernannt. Auch zuvor war er bereits im Hofgefolge des Herzogs Wilhelm IV.. Nach dessen Tode wechselte er in das Gefolge des Sohnes Albrecht V..

Wiguleus Hund schrieb über Moritz von Ortenburg, er sei am Hofe Herzog Wilhelms IV. von Bayern „in großen Gnaden“ gewesen.[1]

Es ist anzunehmen, dass es diese Verbindungen waren, aber auch seine familiäre Herkunft, die zu einem Eheprojekt des Kardinals und Erzbischofs von Salzburg Matthäus Lang von Wellenburg führten. Der Kardinal hatte vor, Moritz mit einer Verwandten von ihm, einer Tochter des Ritters von Trenbach, zu verheiraten. Moritz hatte jedoch an solch einer Eheschließung keinerlei Interesse.

Am 6. Juli 1551 verstarb Moritz unverehelicht und kinderlos in München. Sein Leichnam wurde nicht nach Ortenburg bzw. nach Passau in die Ortenburgkapelle überführt, sondern in der Münchner Franziskanerkirche beigesetzt.

In der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts hatte Moritz von Ortenburg am erneuten Aufstieg seines Adelsgeschlechtes nach der Blütezeit im Hochmittelalter seinen Anteil. Sein Vater Ulrich II. und sein Onkel Christoph I. erwarben großen Besitz und Reichtum im heutigen Niederbayern und Oberösterreich. Gemeinsam mit ihnen gewann auch Moritz politischen Einfluss im Herzogtum Bayern und förderte ebenso die Beziehungen zu den bayerischen Landesherren. So trug auch er großen Anteil daran, dass die Ortenburger wieder zum zweitmächtigsten Adelsgeschlecht im Herzogtum und zur reichsten und einflussreichsten niederbayerischen Adelsfamilie wurden. Die erneute Blüte dauerte jedoch nicht lange an, bereits 12 Jahre nach seinem Tod kam es zum erneuten Konflikt der Reichsgrafen von Ortenburg mit den bayerischen Herzögen. Auslöser war Moritz' Cousin Graf Joachim I., welcher im Jahre 1563 in der kleinen Grafschaft den evangelischen Glauben einführte und damit einen jahrzehntelangen Konflikt auslöste, welcher zum erneuten Niedergang führte.

Anmerkungen

  1. Moritz von Ortenburg im Gemäldearchiv des HDGB

Literatur

  • Dr. Eberhard Graf zu Ortenburg-Tambach: Geschichte des reichsständischen, herzoglichen und gräflichen Gesamthauses Ortenburg - Teil 2: Das gräfliche Haus in Bayern., Vilshofen 1932

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужен реферат?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Georg III. von Ortenburg — (* 1473; † 7. Mai 1553 in Freising) war der dritte Sohn des Grafen Sebastian I. von Ortenburg und Maria von Neuburg. Er entstammte dem wohlhabenden und einflussreichen niederbayerischen Adelshaus Ortenburg. Seine hohe Abstammung ermöglichten es… …   Deutsch Wikipedia

  • Moritz (Vorname) — Moritz ist ein männlicher Vorname. Inhaltsverzeichnis 1 Varianten 2 Herkunft und Bedeutung 3 Namenstage 4 Bekannte Träger des Vornamens Moritz …   Deutsch Wikipedia

  • Ortenburg (Adelsgeschlecht) — Stammwappen der Grafen zu Ortenburg Wappen des …   Deutsch Wikipedia

  • Stammliste von Nassau — Dieser Artikel oder Abschnitt ist nicht hinreichend mit Belegen (Literatur, Webseiten oder Einzelnachweisen) versehen. Die fraglichen Angaben werden daher möglicherweise demnächst gelöscht. Hilf Wikipedia, indem du die Angaben recherchierst und… …   Deutsch Wikipedia

  • Stammtafel von Nassau — Dieser Artikel oder Abschnitt ist nicht hinreichend mit Belegen (Literatur, Webseiten oder Einzelnachweisen) versehen. Die fraglichen Angaben werden daher möglicherweise demnächst gelöscht. Hilf Wikipedia, indem du die Angaben recherchierst und… …   Deutsch Wikipedia

  • Stammtafel von Nassau-Oranien — Dieser Artikel oder Abschnitt ist nicht hinreichend mit Belegen (Literatur, Webseiten oder Einzelnachweisen) versehen. Die fraglichen Angaben werden daher möglicherweise demnächst gelöscht. Hilf Wikipedia, indem du die Angaben recherchierst und… …   Deutsch Wikipedia

  • Ulrich II. (Ortenburg) — Ulrich II. († 7. März 1524 in Söldenau) war der älteste Sohn des Reichsgrafen Sebastian I. von Ortenburg und Gräfin Maria zu Neuburg. Ulrich stammt aus dem niederbayerischen Adelsgeschlecht der Ortenburger. Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 2 …   Deutsch Wikipedia

  • Stammliste von Liechtenstein — Stammliste des Hauses Liechtenstein mit den in der Wikipedia vertretenen Personen und wichtigen Zwischengliedern. Inhaltsverzeichnis 1 Von Dietrich von Liechtenstein bis Hartneid III. 2 Von Hartneid III. von Liechtenstein an 3 Von Hartmann II.… …   Deutsch Wikipedia

  • Stammtafel von Liechtenstein — Stammliste der Liechtensteiner mit den in der Wikipedia vertretenen Personen und wichtigen Zwischengliedern. Inhaltsverzeichnis 1 Von Dietrich von Liechtenstein bis Hartneid III. 2 Von Hartneid III. von Liechtenstein an 3 Von Hartmann II. von… …   Deutsch Wikipedia

  • Johann Esaias von Seidel — (* 28. April 1758 in Ortenburg; † 20. November 1827 in Sulzbach) war ein Drucker, Verleger und Publizist des 19. Jahrhunderts. Seidel förderte mit seinen verlegerischen und publizistischen Aktivitäten die Reformen von Montgelas. Zudem war er ein… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”