Wilhelm IV. (Bayern)

Wilhelm IV. (Bayern)
Wilhelm IV. von Bayern

Wilhelm IV. der Standhafte (* 13. November 1493 in München; † 7. März 1550 ebenda) war Herzog von Bayern von 1508 bis 1550.

Inhaltsverzeichnis

Regierung

Herzog Wilhelm IV. von Bayern

Seine Eltern waren Herzog Albrecht IV. und Kunigunde von Österreich. Wilhelm regierte erst unter Vormundschaft seines Onkels Wolfgang, ab 1511 selbständig mit Leonhard von Eck als seinem führenden Berater.

Sein Versuch, die Macht der Landstände zu brechen, scheiterte zunächst, da auch sein Bruder Ludwig X. gegen ihn opponierte. Am 14. Oktober 1514 einigten sich die Brüder in Rattenberg. Ludwig konnte fortab in Landshut über ein Drittel des Herzogtums gebieten. Auch die Mitherrschaft der Stände bis zu seinem 24. Lebensjahr erkannte Wilhelm an.

Am 23. April 1516, dem Georgitag, erließ er das sogenannte bayerische Reinheitsgebot, welches unter anderem die Inhaltsstoffe von Bier regelt; der 23. April wird deswegen seit 1994 als Tag des Deutschen Bieres gefeiert. 1518 veröffentlichte er eine Landrechtsreform und 1520 führte er die erste einheitliche Gerichtsordnung in Bayern ein.

Den Kirchenbann gegen Martin Luther ließ er ebenso wie sein Bruder anfangs nicht vollstrecken. Am 25. Mai 1521 verkündeten die Brüder jedoch das Wormser Edikt in München und Landshut. Von nun an wurden Luthers Anhänger verhaftet und des Landes verwiesen. Wilhelm ließ sich 1524 vom Papst Clemens VII. durch die Abtretung der Hoheitsrechte über die bayrischen Bischöfe und der Einkünfte der kirchlichen Institute für die Sache des Katholizismus gewinnen und war einer der eifrigsten Gegner der Reformation, die er in seinem Land nicht aufkommen ließ. 1526 setzte er eine Ständesteuer durch, in der festgelegt wurde, dass sie nicht nach unten abgewälzt werden durfte.

Als erster Wittelsbacher zog er vom Alten Hof in die Neuveste, dem Ursprungsbau der Münchner Residenz. Sein neues Domizil ließ er unter anderem 1528 von Albrecht Altdorfer mit dessen Gemälde Die Alexanderschlacht ausschmücken. Er nahm auf seiten Karls V. 1546-47 am Schmalkaldischen Krieg teil, es gelang ihm jedoch nicht, die pfälzische Kurwürde an sich zu bringen. Nachdem er die Universität Ingolstadt durch die Berufung der Jesuiten zum Hort der katholischen Reaktion gemacht hatte, starb er 1550. Nachfolger wurde sein Sohn Albrecht V.

Ehen und Nachkommen

Herzog Wilhelm IV. heiratete am 5. Oktober 1522 in München die Prinzessin Maria Jakobäa von Baden (1507-1580), Tochter des Markgrafen Philipp I. von Baden und dessen Gattin Prinzessin Elisabeth von der Pfalz. Aus der Ehe gingen vier Kinder hervor:

Aus einer Beziehung mit Margarete Hausner von Stettberg, entstammt ein Sohn:

Literatur

 Commons: William IV, Duke of Bavaria – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Weblinks


Vorgänger Amt Nachfolger
Albrecht IV. Herzog von Bayern
1508–1550
Albrecht V.

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать курсовую

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Wilhelm in Bayern — Wilhelm, Herzog in Bayern (* 10. November 1752 Gelnhausen; † 8. Januar 1837 Bamberg [1]) war Pfalzgraf und Herzog von Gelnhausen. Er war seit dem 16. Februar 1799 der erste Herzog in Bayern …   Deutsch Wikipedia

  • Wilhelm von Bayern — hießen mehrere Angehörige des bayerischen Herzogsgeschlechts der Wittelsbacher: Wilhelm I., Herzog von Straubing Holland; Wilhelm II., Herzog von Straubing Holland; Wilhelm III., Herzog von Bayern München; dessen früh verstorbener Sohn Wilhelm;… …   Deutsch Wikipedia

  • Wilhelm III. (Bayern-München) — Wilhelm III. (* 1375 in München; † 12. September 1435 in München) war von 1397 bis zu seinem Tod gemeinsam mit seinem älteren Bruder Ernst als Nachfolger Johanns II. Herzog von Bayern München. Leben Wilhelm wurde 1375 in München als Sohn des… …   Deutsch Wikipedia

  • Wilhelm von Bayern-München — Wilhelm von Bayern (* 25. September 1435 in München; † nach dem 28. Oktober 1435 in München) war der zweite Sohn Herzog Wilhelms III. von Bayern München und seiner jungen Frau Margarete von Kleve. Er wurde erst nach dem Tod seines Vaters geboren… …   Deutsch Wikipedia

  • Wilhelm V. (Bayern) — Wilhelm V., Gemälde von Hans von Aachen, um 1589 Wilhelm V …   Deutsch Wikipedia

  • Wilhelm II. (Bayern) — Wilhelm II. von Bayern Straubing (auch Wilhelm von Oostervant; * 5. April 1365 in Den Haag (?); † 31. Mai 1417 in Bouchain, Hennegau), als Graf von Hennegau Wilhelm IV. und als Graf von Holland und Seeland Wilhelm VI., war von 1404 bis zu seinem… …   Deutsch Wikipedia

  • Wilhelm I. (Bayern) — Wilhelm I.[1] Wilhelm I. von Bayern (* 12. Mai 1330 in Frankfurt am Main; † 15. April 1389 in Le Quesnoy) war Herzog von Bayern Straubing, als Wilhelm V. Graf von Holland und …   Deutsch Wikipedia

  • Wilhelm Schmidt (Bayern) — Wilhelm Schmidt (* 21. August 1888 in Rudelstetten; † 6. April 1962 ebenda) war ein deutscher Politiker (WAV, DP) und Bundestagsabgeordneter. Schmidt wurde 1949 über die bayerische Landesliste der WAV in den Bundestag gewählt. Am 6. Dezember 1951 …   Deutsch Wikipedia

  • Wilhelm III. (Bayern) — Herzog Wilhelm mit seinem Neffen Albrecht (Zeichnung von R. A. Jaumann, entstanden 1899) …   Deutsch Wikipedia

  • Luitpold Karl Joseph Wilhelm von Bayern — (* 12. März 1821 in Würzburg; † 12. Dezember 1912 in München) war ab 1886 Prinzregent von Bayern. Prinzregent Luitpold von Bayern …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”