- Mosin-Nagant
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Mosin-Nagant Allgemeine Information Militärische Bezeichnung: Mosin-Nagant Entwickler/Hersteller: Sergei Iwanowitsch Mossin, Léon Nagant Entwicklungsjahr: 1891 Herstellerland: Russisches Reich, UdSSR Produktionszeit: 1891 bis 1965 Modellvarianten: M91 „Dragoner“, M1907-Karabiner, M24 (Finnland), M27 (Finnland), M28 (Finnland), M28/30 (Finnland), M91/30, M91/30-PEM-Scharfschützengewehr, M91/30-PE-Scharfschützengewehr, M91/30-PU-Scharfschützengewehr, M35 (Finnland), M38 Karabiner, M39 (Finnland), M44-Karabiner, T53 (China), VZ54-Scharfschützengewehr (CSSR), M56 (Finnland), M28/57 (Finnland), M85 (Finnland) Waffenkategorie: Gewehr Ausstattung Gesamtlänge: Infanteriegewehr: 1306 mm
Dragoner-/Kosakengewehr: 1234 mm
Karabiner: 1020 mmGewicht:
(ungeladen):Infanteriegewehr: 4,22 kg
Dragoner/Kosakengewehr: 3,9 kg
Karabiner: 3,45 kgTechnische Daten Kaliber: Mögliche Magazinfüllungen: 5 Patronen Munitionszufuhr: festes Kastenmagazin mit Ladestreifen Kadenz: 15 Schuss/min Anzahl Züge: 4 Drall: Rechts Verschluss: Kammerstängel Listen zum Thema Das Mosin-Nagant (russisch Винтовка Мосина) ist ein russisches Repetiergewehr.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte und Versionen
Seit 1883 gab es in Russland Überlegungen, welches Gewehr in der russischen Armee eingeführt werden sollte. 1890 standen zwei Gewehre zur Auswahl: ein russisches vom Entwickler Sergei Mossin und ein belgisches System von Leon Nagant. Nach Tests von 1891 entschied man sich für das Gewehr von Mossin, das leicht nach dem Vorbild Nagants modifiziert wurde. Zusammen mit dem Mosin-Nagant (russisch Винтовка Мосина) wurde eine neue 7,62 × 54-mm-Randpatrone mit Rundkopfgeschoss eingeführt. Das Gewehr wurde auch unter der Bezeichnung „Dreiliniengewehr“ bekannt (russ. Трёхлинейная винтовка). Der Name bezieht sich auf die Kaliberangabe in der alten Einheit Linie, wobei drei Linien genau 7,62 mm entsprechen.
Ursprünglich gab es die Waffe in drei Versionen:
- Infanteriegewehr mit 800 mm Lauflänge und Bajonett
- Dragonergewehr mit 730 mm Lauflänge und Bajonett
- Kosakengewehr mit 730 mm Lauflänge ohne Bajonett
Der Nachteil der ersten beiden Versionen bestand darin, dass das Bajonett permanent angebracht sein musste, da die Waffen in dieser Konfiguration eingeschossen wurden. Ein Abnehmen des Bajonetts hatte eine Verschlechterung des Schussbildes zur Folge. Erst 1938 wurde dieses Problem beseitigt. Ab 1894 bekam der Lauf einen Handschutz, um Verbrennungen zu vermeiden. Ein Karabiner wurde im Jahr 1907 eingeführt; er unterschied sich durch die Gestaltung des Visiers von den längeren Versionen. Er wurde in niedrigen Stückzahlen gebaut und gilt mittlerweile als sehr selten. Eine weitere Modifikation fand 1908–1910 statt, als eine neue Patrone mit Spitzgeschoss eingeführt wurde, deren ballistische Eigenschaften deutlich besser waren; daher erhielt die Waffe ein neues Visier. 1938 wurde erneut eine Karabinerversion mit 1020 mm Gesamt- und 510 mm Lauflänge (M1938) eingeführt, die 1944 ein abklappbares Dreikantbajonett erhielt (M1944), wobei der Lauf auf 518 mm verlängert wurde.
Eine bekannte Version war die Scharfschützenausführung, die von der damaligen Standardvariante M1891/30 durch einen nach unten abgebogenen, verlängerten Kammerstängel und ein Zielfernrohr vom Typ PE bzw. PU zu unterscheiden war.
Während des Ersten Weltkrieges wurden die Gewehre teils in den USA für die russische Armee gebaut (von den Firmen Westinghouse und Remington Arms; im Deutschen Reich wurden erbeutete Waffen für die 8 × 57-IS- und in Österreich-Ungarn für die 8 × 50-mm-Patrone umgebaut. Es wurde auch ein „Gerät Bramit“ genannter Schalldämpfer entwickelt.
Das Gewehr blieb bis nach dem Zweiten Weltkrieg Standardwaffe der sowjetischen Infanterie und wurde in verschiedenen Versionen (M 91/30 und M 44) auch von vielen Verbündeten der UdSSR gebaut und eingeführt.
In China wurde die Karabinerversion M1938 bzw. deren Variation M1944 als Typ 53 in Lizenz produziert.
Auch in der Tschechoslowakei (Scharfschützengewehr Modell 54), in Polen, Ungarn und Rumänien wurden nach dem Zweiten Weltkrieg Lizenzversionen insbesondere des Karabiners M1944 produziert.
Die zum Gewehr entwickelte Randpatrone 7,62 × 54 mm R ist die inzwischen dienstälteste Gewehrpatrone der Welt und wird auch noch in modernen Waffen wie dem Dragunow-Scharfschützengewehr oder Maschinengewehren, vor allem russischer und chinesischer Bauart, benutzt.
Technik
Das Gewehr ist ein fünfschüssiger Repetierer. Das Gewehr verriegelt, indem die zwei Verriegelungswarzen des Verschlusses in Aussparungen im Systemkasten greifen. Der Nachladevorgang findet manuell statt; beim Öffnen des Verschlusses wird der Schlagbolzen gespannt. Die Waffe wird gesichert, indem der offenliegende runde Knopf des Schlagbolzens, der hinten aus dem Verschluss ragt, zurückgezogen und nach links gedreht wird. Das eingebaute Magazin wird mit Hilfe eines Ladestreifens oder Patrone für Patrone gefüllt. Es fasst fünf Patronen. Das Gewehr ist kein Geradezugrepetierer – der Kammerstängel muss vor der Rückwärtsbewegung des Verschlusses nach oben (so dass er senkrecht steht) und nach dem Vorwärtsbewegen nach unten (horizontal) bewegt werden. Mit dieser Bewegung wird ent- und wieder verriegelt.
Literatur
- Karl-Heinz Wrobel: Drei Linien: die Gewehre Mosin-Nagant. DWJ-Verl.-GmbH, Schwäbisch Hall, Bd. 1-1999/ Bd. 2-2004.
- Ilya Shaydurov: Russische Schusswaffen - Typen, Technik, Daten. Motorbuch Verlag, Stuttgart 2010, ISBN 978-3-613-03187-6.
Weblinks
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