Movita

Movita

Movita Castenada (eigentlich Maria Castenada; * 4. Dezember 1917 in Nogales, Arizona, USA) ist eine US-amerikanische Filmschauspielerin mexikanischer Abstammung. Ihre Bekanntheit verdankt sie vor allem ihrer Ehe mit Marlon Brando, aber auch ihrem Auftritt in dem Film Meuterei auf der Bounty (1935), in dem sie – neben Charles Laughton und Clark Gable – die Rolle der Südsee-Schönen Tehanni gespielt hat.

Inhaltsverzeichnis

Leben und Filme

Nach verschiedenen Quellen kam Castenada als eine von drei Töchtern mexikanisch-stämmiger Eltern während einer Zugreise von Mexiko nach Arizona auf die Welt. Ihre erste Filmrolle fand Castenada, die über keinerlei Ausbildung verfügte, in dem 1933 uraufgeführten Musical Flying Down to Rio, in dem sie namentlich ungenannt als Sängerin einer Carioca-Nummer erschien. Weitere kleine Rollen folgten, darunter die der Tehanni in dem 1935 erschienenen Meuterei auf der Bounty. Anschließend wurden ihr Rollen etwas größer, und von 1937 an war Castenada mehrfach in Hauptrollen zu sehen (Paradise Isle, Rose of the Rio Grande, Wolf Call, The Girl from Rio). Nach siebenjähriger Drehpause setzte sie ihre Filmlaufbahn 1947 mit kleineren Nebenrollen meist in Westernfilmen fort.

Seit 1951 wirkte Castaneda wiederholt auch in Fernsehproduktionen mit, zum letzten Mal in der Seifenoper Unter der Sonne Kaliforniens, in der sie zwischen 1987 bis 1989 in siebzehn Folgen in der Rolle der Ana zu sehen war. Movita Castenada lebt in Mexiko.

Privatleben

Castenada hatte mehrere Affären mit ihren Leading Men, etwa mit Errol Flynn und Clark Gable. 1938 heiratete sie in Kalifornien den irischen Schwergewichtsboxer, Tenor und Filmschauspieler Jack Doyle; die kirchliche Zeremonie folgte erst 1942 in Dublin. Während der Dreharbeiten zu dem Film Viva Zapata!, in dem sie im Frühjahr 1951 als Statistin mitwirkte, lernte Castenada Marlon Brando kennen. Ihre Liebesbeziehung – die häufig unterbrochen war und in deren Verlauf beide auch andere Partner hatten – bestand insgesamt 15 Jahre lang. Noch im Jahr ihres Kennenlernens mietete Brando für Castenada in Laurel Canyon, einem Stadtteil von Los Angeles, ein Haus. Als Castenada im Frühsommer 1960 ankündigte, sie sei schwanger, reiste Brando, der von seiner ersten Frau Anna Kashfi inzwischen geschieden war, mit ihr nach Xochimilco in Mexiko, um sie dort am 4. Juni zu heiraten. Ihre Eheschließung wurde in den USA weder behördenkundig noch erfuhr die Presse davon. Im Oktober 1960 gab Castenada die Geburt eines Sohnes Sergio bekannt, der später meist mit seinem Spitznamen – Miko – genannt wurde. Da Castenada bereits 42 Jahre alt war, waren viele ihrer Freunde davon überzeugt, dass sie die Schwangerschaft fingiert und Brando ein Kind „untergeschoben“ habe, dass sie tatsächlich adoptiert habe. Brando erwarb für sie danach ein Haus im Coldwater Canyon, in dem zeitweilig auch sein Sohn aus erster Ehe, Christian, lebte. Nachdem im Juni 1961 die Öffentlichkeit von der Ehe erfuhr – in einer Anhörung im Sorgerechtsstreit um Christian musste Brando damals über sein Privatleben aussagen –, meldete sich Castenadas erster Ehemann, Jack Doyle, zu Worte und erklärte öffentlich, seine Ehe mit Castenada sei niemals geschieden worden – eine Aussage, die zunächst jedoch noch keine Folgen hatte. Im September 1966 gab Castenada, die inzwischen 48 Jahre alt war, die Geburt einer Tochter Rebecca bekannt, deren leibliche Verwandtschaft mit Castenada wieder von vielen Bekannten bestritten wurde. Auch Brando bezweifelte seine Vaterschaft an Movitas Kindern und ließ später einen Bluttest machen, dessen Ergebnis der Öffentlichkeit jedoch nie bekannt wurde. Im Juni 1967 reichte Castenada die Scheidung ein. Die Scheidungsverhandlungen fanden unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt, der Presse wurde später nur mitgeteilt, dass die Ehe aufgrund der nicht erfolgten Scheidung Castenadas mit Jack Doyle annulliert worden sei.[1]

Filmografie

  • 1933 – Carioca/Flying Down to Rio (Regie: Thornton Freeland), mit Dolores del Rio, Ginger Rogers und Fred Astaire
  • 1934 – El Escándalo (Chano Urueta; Mexiko)
  • 1934 – Tres Amores (Aubrey Scotto, Jesús Topete; USA)
  • 1935 – Meuterei auf der Bounty (Frank Lloyd), mit Charles Laughton, Clark Gable und Franchot Tone
  • 1935 – El diablo del mar (Juan Duval; USA)
  • 1936 – Captain Calamity (John Reinhardt)
  • 1936 – El Capitan Tormenta (John Reinhardt)
  • 1937 – Paradise Isle (Arthur Greville Collins)
  • 1937 – ...dann kam der Orkan/The Hurricane (John Ford), mit Dorothy Lamour
  • 1938 – Rose of the Rio Grande (William Nigh), mit John Carroll
  • 1939 – Wolf Call (George Waggner), mit John Carroll
  • 1939 – The Girl from Rio (Lambert Hillyer), mit Warren Hull
  • 1941 – Tower of Terror (Lawrence Huntington; Großbritannien)
  • 1948 – Bis zum letzten Mann/Fort Apache (John Ford), mit John Wayne, Henry Fonda und Shirley Temple
  • 1949 – The Mysterious Desperado (Lesley Selander)
  • 1949 – Rotes Licht/Verbotene Rache/Red Light (Roy Del Ruth), mit George Raft und Virginia Mayo
  • 1950 – Westlich St. Louis/Wagon Master (John Ford)
  • 1950 – Federal Man (Robert Emmett Tansey)
  • 1950 – Die Farm der Besessenen/The Furies (Anthony Mann), mit Barbara Stanwyck, Wendell Corey und Walter Huston
  • 1950 – Das skandalöse Mädchen/The Petty Girl (Henry Levin)
  • 1950 – Kim – Geheimdienst in Indien/Kim (Victor Saville), mit Errol Flynn
  • 1951 – Drei auf Abenteuer/Soldiers Three (Tay Garnett)
  • 1951 – Saddle Legion (Lesley Selander)
  • 1952 – Viva Zapata! (Elia Kazan); Statistin
  • 1952 – Wild Horse Ambush (Fred C. Brannon), mit Michael Chaplin
  • 1953 – Du und keine andere/Dream Wife (Sidney Sheldon), mit Cary Grant und Deborah Kerr
  • 1953 – Verwegene Gegner/Ride, Vaquero! (John Farrow), mit Robert Taylor und Ava Gardner
  • 1955 – Apache Ambush (Fred F. Sears)

Quellen

  1. Manso; en:Jack Doyle

Literatur

  • Peter Manso: Brando. The Biography, New York: Hyperion, 1994. ISBN 0-7868-6063-4 (engl.)

Weblinks


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