Charles Laughton

Charles Laughton
Charles Laughton, 1940
Fotografie von Carl van Vechten, aus der Van Vechten Collection der Library of Congress

Charles Laughton (ˈlɔtn) (* 1. Juli 1899 in Scarborough; † 15. Dezember 1962 in Hollywood) war ein britischer, ab 1950 US-amerikanischer Schauspieler und Regisseur. Laughton zählte jahrzehntelang zu den weltweit führenden Charakterdarstellern.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Nach seiner Ausbildung an der Royal Academy of Dramatic Art in Stonyhurst stand er erstmals 1926 auf der Bühne. Er gründete 1937 mit Erich Pommer seine eigene Filmgesellschaft, die Mayflower Pictures Corp. Im Jahr 1950 nahm Laughton die amerikanische Staatsbürgerschaft an. 1928 spielte er in dem Stück Alibi als allererster Schauspieler die Rolle des Detektivs Hercule Poirot von Agatha Christie.

Sein Filmdebüt gab er ebenfalls 1928 in Daydreams (nach H. G. Wells), in dem seine spätere Ehefrau Elsa Lanchester ebenfalls mitspielte. Laughton war von 1929 bis zu seinem Tod 1962 mit der englischen Schauspielerin verheiratet. Die Ehe blieb kinderlos. Laughton und Lanchester arbeiteten in elf Filmprojekten zusammen, zuletzt unter der Regie von Billy Wilder in Zeugin der Anklage (1957) nach dem Bühnenstück von Agatha Christie. Die schauspielerische Leistung Laughtons war dabei so herausragend, dass Billy Wilder kommentierte, er würde „den Film gerne ein zweites Mal drehen, und dabei sämtliche Rollen ausschließlich mit Laughton besetzen“.

Seine erste Zusammenarbeit mit dem Regisseur Alexander Korda war Das Privatleben Heinrichs VIII. (1933). Es folgten unter anderem Der Tyrann (1934), Meuterei auf der Bounty (1935) und Rembrandt (1936). Die Rolle des Micawber in der MGM-Produktion von Charles DickensDavid Copperfield (1935) gab er jedoch nach einigen Drehtagen an W.C. Fields ab, weil er mit der Rolle nicht zurechtkam.

In William Dieterles Film Der Glöckner von Notre Dame (1939) nach Victor Hugo lieferte er die bislang beste Darstellung des Glöckners. Der Film kam unter der Auflage in die Kinos, dass kein Plakat und Aushangbild die Maske von Laughton zeigen durfte. Die Nacht des Jägers (1955), der einzige Film, in dem Laughton Regie führte, war seinerzeit ein Misserfolg und wurde erst Jahre nach seinem Tod von Filmliebhabern und -kritikern wiederentdeckt und gilt heute als Meisterwerk. Als Theaterregisseur hingegen feierte Laughton schon zu Lebzeiten Erfolge.

Seine letzten Filmrollen spielte Laughton 1960 in Spartacus von Stanley Kubrick und in Sturm über Washington (1962) von Otto Preminger. Kurz vor seinem Tod stand er noch in Verhandlungen mit Billy Wilder, weil dieser vorhatte, ihn für die Rolle des Moustache in seinem neuen Film Das Mädchen Irma la Douce zu besetzen. Laughton wollte die Rolle spielen, Billy Wilder musste aber bei seinem letzten Besuch erkennen, dass sein Freund schon zu krank war. Wilder schilderte in seinen Erinnerungen sehr eindrücklich, wie Laughton versucht habe, seine Krebs-Krankheit zu verbergen. Kurz nach Wilders Besuch starb Laughton.

Laughton wurde 1934 für seine Rolle in Das Privatleben Heinrichs VIII. mit einem Oscar als Bester Hauptdarsteller ausgezeichnet; 1936 war er für Meuterei auf der Bounty und 1958 für Zeugin der Anklage ebenfalls nominiert.

In den in Deutschland erschienenen Filmen wurde Laughton synchronisiert von O.E. Hasse, Paul Dahlke, Bum Krüger, Alexander Golling, Josef Dahmen, Kurt Seifert, Leonard Steckel und Eduard Wandrey.

Laughton wurde auf dem Forest-Lawn-Friedhof in Hollywood beigesetzt.

Filme (Auswahl)

Literatur

  • Andreas Missler: Charles Laughton. Seine Filme – sein Leben. Heyne, München 1990, ISBN 3-453-00119-2
  • Elsa Lanchester: Elsa Lanchester. Herself. St. Martin's Press, New York 1983, ISBN 0-312-24377-4
  • Marc Hairapetian: Der Überfluß des Lebens. Zum 100. Geburtstag von Charles Laughton. In: film-dienst. 52. Jahrgang Nr. 14/1999, S. 13-15, ISSN 0720-0781

Weblinks


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