- Muhammad Nasiruddin al-Albani
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Muhammad Nasiruddin al-Albani (arabisch محمد ناصر الدين الألباني, DMG Muḥammad Nāṣiru 'd-Dīn al-Albānī; * 1914 in Shkodra, Albanien; † 2. Oktober 1999 in Amman, Jordanien) war ein bekannter islamischer Gelehrter.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Albani wurde 1914 im albanischen Shkodra geboren, sein Vater Nadschati al-Albani studierte noch zur Osmanischen Zeit in Istanbul das Islamische Recht (Scharia) und die hanafitische Fiqh. Durch die stark säkulare Regentschaft von Ahmet Zogu in Albanien sah sich seine Familie gezwungen nach Damaskus auszuwandern. Hier begann Albani mit dem Studium des Korans, der hanafitischen Fiqh und anderer Fächer.
Im Alter von 20 Jahren begann er sich auf die Hadith-Wissenschaften zu spezialisieren. Albani forschte weiter auf diesem Gebiet, trotz der Entmutigung seitens seines Vaters, der hoffte, dass er sich mit einfacheren Themen befasse. Albani war finanziell nicht imstande, sich die erforderlichen Bücher zu leisten, sodass er diese häufig von der berühmten az-Zahiriya-Bibliothek in Damaskus auslieh. Ihm wurde dann vom Bibliotheksbesitzer ein eigener Arbeitsraum zugeteilt, in dem er seinen Forschungen nachgehen konnte. Seine Arbeiten unterbrach er nur zum Gebet. Er hat sich an der Katalogisierung arabischer Handschriften der Bibliothek beteiligt und Handschriftenkataloge, die heute noch wegweisend sind, publiziert.
Albani wanderte in den folgenden Jahren, auch wegen religiöser Spannungen, von Land zu Land: Jordanien, Vereinigte Arabische Emirate, Kuwait, Ägypten, Spanien, England, Katar und Saudi-Arabien.
Albani unterrichtete ab 1961 zwei Jahre Hadithwissenschaften an der Islamischen Universität von Medina, welche im selben Jahr gegründet worden war.[1] Er wurde von seinem Wohnsitz in Syrien und anschließend auch aus Saudi-Arabien vertrieben und lebte bis zu seinem Tod in Amman (Jordanien) unter Hausarrest, wo er am 2. Oktober 1999 im Alter von 85 Jahren starb.
Kritiker
Albanis hadithwissenschaftliche Arbeiten wurden in der islamischen Welt oft als zu dogmatisch und kontextlos kritisiert. Vor allem die von ihm in seinem Buch Ādāb al-Zifāf (Die Etiketten der Heirat) vertretene Meinung, dass Gold in Form von Ringen, Bändern oder anderen runden Gegenständen auch für Frauen verboten (haram) sei, wird auch von der Salafiyya-Richtung, der al-Albani angehörte, als falsch abgelehnt.[2]
Unter seinen Editionen alter Hadithwerke islamischer Gelehrsamkeit ist eine Publikation der harten Kritik unterzogen worden: das „Buch über den Vorrang, den Segensspruch über den Propheten (Mohammed) zu sprechen“ von Isma'il ibn Ishaq al-Qadi († 895), einem berühmten malikitischen Rechtsgelehrten seiner Zeit aus Bagdad.[3] Die Edition von al-Albani (1. Auflage Damaskus 1963; 2. Auflage Beirut 1969; 3. Auflage Beirut 1977) auf insg. 87 Seiten in Kleinformat hat As'ad Salim Tayyim näher untersucht und in seiner Rezension von 60 (!) Seiten erhebliche Mängel sowohl in der Edition als auch in den Kommentaren von al-Albani nachgewiesen.[4]
Einzelnachweise
- ↑ Jarret Brachman: "Global jihadism: theory and practice", Taylor & Francis, New York u.a. 2009, ISBN 0415452414, S. 32 (einsehbar) bei Google Books.
- ↑ Islam-QA Albani Rechtsfrage
- ↑ Siehe: Fuat Sezgin: Geschichte des arabischen Schrifftums. Brill. Leiden, 1967. Bd.1, S. 475-476.
- ↑ Bayān awhām al-Albānī fī taḥqīqihi li-kitāb faḍl aṣ-ṣalāt ʿalā n-nabīy ṣallā ʾllāhu ʿalaihi wa-sallam. Amman, 1999, Dār ar-Rāzī)).
Weblinks
- Arabisch
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