- Arktischer Rat
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Der Arktische Rat (englisch Arctic Council) ist ein zwischenstaatliches Forum, das zum Interessenausgleich zwischen den arktischen Anrainerstaaten und den indigenen Völkern im Jahr 1996 gegründet wurde. Der Klimaschutz und die Sicherheit in der Region sollten gefördert werden. Der Rat koordiniert Forschungsprojekte und Entwicklungsvorhaben, zum Beispiel im Verkehrsbereich und beim Abbau von Bodenschätzen. 2004 veröffentlichte der Rat beispielsweise das Arctic Climate Impact Assessment, eine umfassende Studie über die Folgen der globalen Erwärmung in der Arktis.
Inhaltsverzeichnis
Zusammensetzung
Ende der 1980er eröffneten sich durch die neue politische Weltlage Perspektiven für eine Kooperation. 1991 wurde die Arctic Environmental Protection Strategy (AEPS) ins Leben gerufen. 1996 wurde mit einer „Erklärung von Ottawa“ durch die Außenminister der Arktische Rat gegründet. Ihm gehören an
Das Büro des Rates ist von 2006 bis 2012 in Tromsø angesiedelt. Der Vorsitz des Gremiums rotiert alle zwei Jahre zwischen den staatlichen Mitgliedern. Von 1996–1998 hatte zunächst Kanada den ersten Vorsitz des Geriums inne. Auf Kanada folgten von 1998 bis 2000 die USA, von 2000-2002 Finnland, von 2002-2004 Island, von 2004-2006 Russland und von 2006-2009 Norwegen. Dänemark führte den Rat von 2009 bis 2011 an und wurde dann 2011 durch Schweden (bis 2013) abgelöst.
Permanent Participants (Ständige Teilnehmer)
Sechs Dachorganisationen der Ureinwohner der Arktis besitzen als sog. Ständige Teilnehmer (Permanent Participants) ein garantiertes Beteiligungsrecht. Dies sind
- Der Inuit Circumpolar Council als Dachverband der Inuit aus den Polarregionen Grönlands, Kanadas, Alaskas und Russlands,
- Der Saami Council als Vertretung der Samen Norwegens, Schwedens, Finnlands;
- RAIPON, der Dachverband der indigenen Völker des russischen Nordens
- Die Aleutian International Association[1]
- Der Arctic Athabaskan Council als Vertretung der Athabasken[2] und
- Der Gwich’in Council International[3]
Als Koordinationsstelle der Permanent Participants fungiert das Indigenous Peoples Secretariate mit Sitz in Kopenhagen[5]
Beobachter
Einige nicht-Arktische Staaten wie auch verschiedene nichtstaatliche Organisationen sind als Beobachter (Observer) zugelassen. Zu den Beobachterstaaten gehören[6]
Zu den Organisationen mit Beobachterstatus gehören
- IWGIA[7] (International Work Group for Indigenous Affairs) mit Sitz in Kopenhagen und
- Pacific Environment[8] aus San Francisco
Der Europäischen Union wurde bislang kein Beobachterstatus zugesprochen.
Quellen
- taz Nr. 7502 vom 1. November 2004, Seite 8, 160 Zeilen (TAZ-Bericht), BERNHARD PÖTTER
- Tagesschau.de vom 9. November 2004 (nicht mehr online verfügbar)
Weblinks
- Arctic Council - Webseite des Arktischen Rates
- Indigenous Peoples' Secretariate des Arctic Council
- Arctic Climate Impact Assessment - Bericht des Arktischen Rates über die Auswirkungen der Klimaveränderunge (im Volltext herunterladbar)
Einzelnachweise
- ↑ Aleut International Association
- ↑ http://www.arcticathabaskancouncil.com/
- ↑ Gwich'in Council International - Webseite des Gwich'in Council International
- ↑ Arctic Council: Permanent Participants
- ↑ Website des Sekretariats: http://www.arcticpeoples.org/
- ↑ http://arctic-council.org/section/observers_non_arctic_states
- ↑ http://www.iwgia.org
- ↑ http://www.pacificenvironment.org
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