- Musspreußen
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Als Musspreußen werden diejenigen Bürger Preußens bezeichnet, die aufgrund territorialer Hinzugewinne infolge von Kriegen, Erbschaften, Käufen oder internationalen Verträgen ohne Volksabstimmung aus anderen deutschen Staaten zu „Preußen mussten“. Insbesondere spielt der Begriff im Ergebnis der Wiener Kongresses 1815 eine Rolle. Damals kamen die Provinzen Rheinland, Westfalen und Sachsen zum preußischen Staat. Nach dem Preußisch-Österreichischen Krieg von 1866 kamen noch u.a. das Königreich Hannover, das Herzogtum Nassau und das Hessische Hinterland (vordem Hessen-Darmstadt) und das Titular-Kurfürstentum Hessen dazu.
Beispielsweise ist aus der Geschichte der heute wieder sächsischen Stadt Hoyerswerda belegt, dass der erste sächsische König Friedrich August I. die neuen „Musspreußen“ (auch „Beutesachsen“ genannt) entließ, die „dem Land treu gedient haben“. Sie wurden vom Treueid, der Wehrpflicht und allen Rechten und Pflichten der sächsischen Untertanen offiziell entbunden.
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- Sächsische Geschichte
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