- MyOrgan
-
Hauptwerk™ Entwickler: Crumhorn Labs Ltd. Aktuelle Version: 3.20
(Februar 2009)Betriebssystem: Windows XP Pro / Windows XP 64 / Windows Vista / Mac OS X Kategorie: Musiksoftware Lizenz: proprietär Deutschsprachig: nein http://www.crumhorn-labs.com/ Hauptwerk ist ein Softwaresampler für Pfeifenorgeln, benannt nach deren Teilwerk, dem „Hauptwerk“. Sie wird von der Firma Crumhorn-Labs Ltd. in Birmingham hergestellt und vertrieben. Diese Firma wurde (2006) mit dem Erscheinen der Programmversion 2 von dem Programmierer Martin Dyde gegründet. Anfang 2004 kam bereits die Version 1.00 heraus. 2008 wurde der Vertrieb von Brett Milan übernommen.
Die Ansteuerung der Software erfolgt über MIDI. Eine fotorealistische Umsetzung eines Spieltisches ermöglicht die Bedienung der Register am Bildschirm oder über einen Touchscreen; auch eine Steuerung per MIDI ist möglich. Die Software arbeitet mit Aufnahmen (Samples) echter Orgelpfeifen und einer auf dem PC ablaufenden Modellierung verschiedener Eigenschaften einer realen Pfeifenorgel. Dieses ahmt unter Anderem die Windschwankungen einer Pfeifenorgel nach, die sich je nach Register, Anzahl und Geschwindigkeit der gespielten Töne auf die Lebendigkeit des Klangs auswirken. Aus patentrechtlichen Gründen ist dieses wesentliche Feature in Amerika jedoch nicht verfügbar. Die Verwendung von Release-Trigger-Samples, die mit dem Loslassen jeder Taste die Originalakustik des Raumes hinzufügt, erzeugt eine hohe Authentizität. Ab Version 2.21 ist die Verwendung von mehreren Release-Trigger-Samples, in direkter Abhängigkeit der vorhergegangenen Tonlänge oder der MIDI-Dynamik, möglich. Auch verwendet die Version 3 Multiloops, um eine noch höhere Lebendigkeit des Orgelklanges zu simulieren.
Zur Einrichtung und zum Anschluss an einen MIDI-fähigen Orgelspieltisch sind fundierte MIDI-Kenntnisse nötig.
Inzwischen sind zahlreiche Samplesets für Hauptwerk erhältlich, darunter bedeutende Instrumente von Arp Schnitger, Gottfried Silbermann, Wilhelm Sauer und Cavaillé-Coll.
Anmerkungen
Die relativ große Verbreitung der Software beruht auf der Version 1 (HW1) (ohne ASIO), mit der sich selbst auf relativ preiswerten, älteren PC-Konfigurationen eine gute und preiswerte Alternative zu einem Hardwaresampler realisieren ließ. Die Version 1 wird nicht mehr gepflegt und unterstützt. Die aktuelle Version 3 benötigt dagegen mehr Hardwareressourcen. Ab ca. 18 Register wird ein Intel Core 2 Quad 6700 (2,66 GHz, 8 MB L2-Cache) oder ähnlicher Prozessor empfohlen, um auch große Samplesets mit annehmbarer Latenz spielen zu können. Sample-Sets von 2-manualigen Instrumenten lassen sich ohne Einschränkungen auch noch mit Pentium-IV-Prozessoren der letzten Generation bespielen. Für ältere PC-Systeme gibt es zahlreiche Einstellmöglichkeiten, die den Betrieb auch mit Solchen ermöglicht. Hauptwerk 3 verfügt über die Option, alte Samplesets zu importieren und somit weiter zu verwenden. Allerdings ist dann die Verwendung der Software MyOrgan sinnvoller. Während in der ersten Version Orgelsets in Form von XML-Datein vom kundigen Anwender erstellt und individualisiert werden konnten, ist dieses ab der Version 2 ohne fundierte XML-Kenntnisse kaum noch möglich. Bei der Hardwaredimensionierung kommt der Größe, des zur Verfügung stehendens Hauptspeichers, ein wichtide Bedeutung zu.
Siehe auch
Ein weiterer Orgelsampler, vergleichbar der Hauptwerk-Version 1.3, ist MyOrgan. Er ist Open-Source-Software und besitzt eine deutsche Benutzeroberfläche. Seit Juni 2006 wird der Quellcode jedoch nicht mehr gepflegt.
Aeolus bietet für GNU/Linux eine ähnliche Funktionalität und ist ebenfalls frei unter der GPL erhältlich. Es benutzt keine Samples sondern mathematische Modelle zur Klangsynthese.
Weblinks
Wikimedia Foundation.
