Myrmecophil

Myrmecophil

Mit Myrmekophilie bezeichnet man in der Ökologie die Bindung einer Spezies an Ameisen.

Unter myrmekophilen Pflanzen versteht man Pflanzen, die von Ameisen bestäubt werden. Diese Form ist in ihrer Existenz umstritten und es ist noch offen, ob es nicht eher Zufall ist. Ein Kandidat für Ameisenbestäubung ist das Strand-Milchkraut (Glaux maritima).

Bei einigen Tierarten besteht ebenfalls ein myrmekophiles Reproduktionsverhalten. Man unterscheidet dabei Arten, die Mimikry betreiben, also über ein ameisenähnliches Äußeres verfügen und andere, die über Lockstoffe (Pheromone) und die Abgabe zuckerhaltiger Ausscheidungen attraktiv für die Wirtsameisen scheinen. Bei beiden wäre ebenfalls zu unterscheiden nach symbiotischer und parasitärer Lebensweise. Meist hat das Ameisenvolk eine Schutzfunktion für die myrmekophile Spezies.

Am häufigsten sind Kurzflügler (Staphylinidae) als Ameisengäste zu finden.

Die Ameisengrille lebt in Ameisenbauten, ebenso verschiedene Ameisenspinnen.

Verschiedene Schmetterlinge aus der Familie der Bläulinge sind teilweise von Ameisenarten und einer speziellen Pflanzenart abhängig, was sie in zwei Faktoren anfällig für Extinktion macht. Sie leben als Raupe symbiotisch oder parasitär in Ameisenbauten.

Kategorien

Man unterscheidet verschiedene Kategorien der Myrmekophilie, abhängig vom Verhältnis der Gastart zu den Ameisenwirten. Heutzutage sind diese Kategorien allerdings in der Diskussion, da myrmekophile Arten oft in mehrere dieser Kategorien passen.

  • Trophobiose: Die Ameisen leben von den Absonderungen der anderen Art (z.B. vom Honigtau der Läuse).
  • Symphilie: Gastverhältnis. Die Ameisen pflegen die Gastart (z. B. den Käfer), weil sie begehrte Sekrete absondert. Der Nutzen für die Ameisen ist allerdings zweifelhaft, da die Gastart sich häufig von den Ameisenwirten ernährt.
  • Probiose: Die beiden Arten leben ohne gegenseitigen Nutzen zusammen. Der myrmecophile Gast beachtet die Ameisen nicht weiter.
  • Synechthrie: Die Ameisen werden von ihren Gästen gejagt und gefressen (Feindverhältnis).

Siehe auch

Ameisenpflanzen, Myrmekochorie, Myrmekophylaxis, Myrmekotrophie


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