- Mysterious Skin
-
Filmdaten Deutscher Titel Mysterious Skin – Unter die Haut Originaltitel Mysterious Skin Produktionsland USA, Niederlande Originalsprache Englisch Erscheinungsjahr 2004 Länge 105 Minuten Altersfreigabe FSK Keine Jugendfreigabe Stab Regie Gregg Araki Drehbuch Gregg Araki Produktion Gregg Araki, Wouter Barendrecht, Jeffrey Levy-Hinte Musik Harold Budd, Robin Guthrie Kamera Steve Gainer Schnitt Gregg Araki Besetzung - Joseph Gordon-Levitt: Neil
- Brady Corbet: Brian
- Jeffrey Licon: Eric
- Mary Lynn Rajskub: Avalyn Friesen
- Elisabeth Shue: Mrs. McCormick
- Bill Sage: Coach
- Michelle Trachtenberg: Wendy
- David Lee Smith: Alfred
- Chris Mulkey: Mr. Lackey
- Lisa Long: Mrs. Lackey
- Richard Riehle: Charlie
- Kelly Kruger: Deborah
- Billy Drago: Zeke
Mysterious Skin – Unter die Haut ist ein US-amerikanischer Film über zwei Jungen, die als Kinder sexuell missbraucht wurden. Dabei wird ihre parallele Entwicklung von 8 bis 19 Jahren gezeigt. Der Film spielt in der Kleinstadt Hutchinson (Kansas) und basiert auf dem gleichnamigen Roman von Scott Heim.
Inhaltsverzeichnis
Handlung
Der achtjährige Brian Lackey findet sich eines Abends mit blutender Nase im Keller wieder. Er weiß nicht mehr, was mit ihm passiert ist. Seine Mutter glaubt, dass er beim Baseball verletzt wurde, und nimmt ihn daraufhin aus der Mannschaft. Brian hat in den folgenden Jahren immer wieder Aussetzer, bei denen er das Bewusstsein verliert, und nachdem er als Teenager einen Bericht im Fernsehen gesehen hat, in dem es um Entführungen durch UFOs geht, glaubt er selbst fest daran, dass er von einem UFO entführt wurde.
Die zweite zentrale Person des Films ist Neil McCormick: Auch Neil ist zu Beginn des Films acht Jahre alt und ebenfalls Mitglied der Baseball-Mannschaft. Neil weiß schon als Kind, dass er schwul ist und hat sich beim Eintritt in die Baseball-Mannschaft prompt in den pädophilen Trainer verliebt. Dieser zögert nicht lange und missbraucht Neil den ganzen Sommer lang.
Nach dem ersten Zeitsprung im Film ist Neil 15 Jahre alt und beschließt, sein Glück als Stricher zu versuchen. Schnell hat er die ersten Kunden und verdient auf diese Art sein Geld. Wiederum drei Jahre später arbeitet er, zum Leidwesen des in ihn verliebten Freundes Eric, immer noch als Stricher. Doch eines Tages beschließt er, die Kleinstadt zu verlassen, um seiner besten Freundin Wendy nach New York City zu folgen. Nachdem Eric und seine Mutter ihn zum Bus gebracht haben, finden sie vor dem Haus Brian vor, der anhand seiner Erinnerungen in Neil die einzige Person sieht, die möglicherweise die Ereignisse aus seiner Kindheit aufklären kann. Da Neil jedoch nicht da ist, freunden sich der in sich gekehrte Brian und der extrovertierte Eric miteinander an.
In New York macht Neil genau da weiter, wo er in Hutchinson aufgehört hat: Er arbeitet als Stricher, merkt jedoch schnell, dass in der Großstadt viele Dinge anders laufen. Wendy ist damit jedoch nicht besonders glücklich und versucht ihn zu überreden, sich eine andere Arbeit zu suchen. Nachdem Wendy Neil einen Job in einem Café besorgt hat, wird er auf dem Heimweg von einem Mann angesprochen und begleitet ihn nach Hause. Doch dieser Freier gibt sich nicht mit einfachem Sex zufrieden: Er vergewaltigt und misshandelt Neil brutal. Am nächsten Tag tritt Neil seinen Weihnachtsbesuch zuhause an. Dort wird er von Eric und Brian erwartet, die es aus unterschiedlichen Gründen nicht erwarten können, ihn wiederzusehen. Gemeinsam suchen Brian und Neil das Haus des Trainers auf, der jedoch nicht mehr dort wohnt. Im Wohnzimmer erfährt Brian schließlich, was wirklich passiert ist: Der Coach hatte damals versucht, über Neil an Brian heranzukommen, um beide Jungen zu missbrauchen.
Kritiken
Allgemein bekam der Film, wenn er überhaupt beachtet wurde, zumeist recht gute Kritiken. Aufgrund der Tatsache, dass er in Deutschland nicht in die Kinos kam und direkt auf DVD erschien, wurde er mehrfach mit Donnie Darko verglichen, obwohl die beiden Filme inhaltlich kaum etwas gemeinsam haben.
Celluloid-Dreams.de schrieb: „Greg Araki hat Mut bewiesen und sich an die äußerst gewagten Thematiken Pädophilie und Prostitution herangewagt. Erstaunlich sensibel und leichtfüßig gleitet ‚Mysterious Skin‘ mit Hilfe von 2 grundverschiedenen Geschichten durch seine 101 Minuten Laufzeit, ohne dabei aber zu harmlos zu bleiben. Dieses sehr ehrliche, kleine Meisterwerk ist allein schon durch seine makellose Inszenierung und das hervorragende Ensemble absolut sehenswert.“[1]
Björn Becher schrieb auf Filmstarts.de: „Auch mit ‚Mysterious Skin‘ hat es Gregg Araki geschafft, in konservativen amerikanischen Kreisen sich weiter Feinde zu machen. Die unverblümte Sprache und Darstellung seines Inhalts hat hierfür gereicht. Der ihm vereinzelt gemachte Vorwurf, er würde mit seinem Film Pädophilie abmildern, läuft allerdings völlig ins Leere. Denn es gibt nur wenige Filme, die so eindrucksvoll, nachdrücklich und erschreckend die Grausamkeit dieses Verbrechens aufzeigen. Das Besondere ist dabei die frische und unerwartete Herangehensweise des Regisseurs, der sich völlig auf die Sichtweise der Opfer konzentriert und die Sicht der ‚Erwachsenen‘ fast völlig ausblendet und weiter geht als die meisten vergleichbaren Filme.“[2]
Preise
Mysterious Skin war insgesamt neunmal für Preise nominiert, bekam jedoch am Ende nur vier:
- den Jury Award des Bergen International Film Festivals (für Gregg Araki)
- den MovieZone Award des Rotterdam International Film Festivals (für Gregg Araki)
- zweimal den Golden Space Needle Award des Seattle International Film Festival (je einmal Joseph Gordon-Levitt als Bester Darsteller und Gregg Araki als Bester Regisseur).
Weblinks
- Mysterious Skin – Unter die Haut in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
- Offizielle Website (englisch)
Fußnoten / Quellen
- ↑ Celluloid-Dreams.DE, abgerufen am 11. März 2011
- ↑ Filmstarts.de, abgerufen am 11. März 2011
Kategorien:- Filmtitel 2004
- US-amerikanischer Film
- Homosexualität im Film
- Filmdrama
Wikimedia Foundation.