- Münchberger Senke
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Karte Daten Basisdaten Talbrücke Erbaut: 1998–2000 Länge: 494,50 m Höhe: 18 m Baustoff: Spannbeton Kosten: 37,6 Mio DM (19,2 Mio €) Daten Unfall 1990 Datum: 19. Oktober 1990 Zeit: 8:30 Uhr Auslöser: Nebel Fahrzeuge: 121 Verletzte: 122 Schwerverletzte: 38 Tote: 10 Feuerwehren: Münchberg
Stammbach
Helmbrechts
Selbitz
HofDaten Unfall 2003 Datum: 11. April 2003 Zeit: 13:40 Uhr Auslöser: starker Schneefall Fahrzeuge: 182 Verletzte: 56 Schwerverletzte: 18 Tote: 0 Feuerwehren: Münchberg
Stammbach
HelmbrechtsDie Münchberger Senke ist ein Autobahnabschnitt der BAB 9 bei Münchberg, in dem es durch die Tallage bedingt häufig zu Nebelbildung kommt. Im Zuge des sechsstreifigen Ausbaues der A 9 wurde 2000 der vorherige Fahrdamm durch eine Talbrücke ersetzt, auch, um die Strecke über den Nebel zu heben, später wurden zusätzlich automatische Verkehrszeichen installiert.
Bekannt wurde die Strecke am 19. Oktober 1990 durch einen der folgenreichsten Unfälle im deutschen Straßenverkehr.
Inhaltsverzeichnis
Streckenabschnitt, Ausbau
Die A 9 führt zwischen den Autobahnauffahrten Münchberg-Nord und Münchberg-Süd durch ein Tal, in dem sich häufig Nebel ansammelt. In diesem Tal kam es neben zwei Massenkarambolagen schon häufig zu Unfällen. 2002 ereigneten sich zwischen diesen beiden Anschlussstellen 11 Unfälle, zu denen die Feuerwehr Münchberg ausrücken musste.
Im Zuge des sechspurigen Ausbaus wurde 2002 eine Talbrücke fertiggestellt. Nach der zweiten Massenkarambolage wurde 2005 eine Verkehrsbeeinflussungsanlage aufgebaut.
Größere Unfälle
19. Oktober 1990
Am 19. Oktober 1990[1] kam es nach plötzlich auftretendem Nebel zu einem der schwersten Straßenverkehrsunfälle Deutschlands. Gegen 8:30 Uhr meldete ein Verkehrsteilnehmer der Polizei einen Auffahrunfall mit zehn Fahrzeugen am tiefsten Punkt der Münchberger Senke. Zehn Minuten später waren rund einhundert Fahrzeuge ineinander gefahren. Fünf Fahrzeuge standen in Flammen und es gab zahlreiche Verletzte.
Polizei und Rettungsdienst waren noch nicht vor Ort, als ein 38 Tonnen schwerer Milchlastzug in die stehenden Fahrzeuge fuhr. Zunächst schob er einen Pkw unter einen Lastwagen, danach drückte er einen anderen Pkw in die Mittelleitplanke. Anschließend schleuderte er zwei weitere Pkw auf die Gegenfahrbahn und quetschte vier Autos zwischen sich und einem stehenden Bus auf weniger als zwei Meter zusammen.
Die Feuerwehren aus Münchberg, Stammbach, Helmbrechts, Selbitz und Hof rückten zum Retten der Opfer und Löschen an. Die A 9 war an diesem Tag bis in die späten Abendstunden zwischen den Anschlussstellen Hof und Bayreuth/Kulmbach voll gesperrt.
Bei dem Unfall wurden 10 Menschen getötet und 122 weitere verletzt, 38 davon schwer. Insgesamt waren 121 Fahrzeuge beteiligt.[2] Der Fahrer des Milchlastzuges wurde zu drei Jahren Haft verurteilt, die Schuld konnte ihm nur bedingt nachgewiesen werden, da er die Tachoscheibe als mögliches Beweismaterial noch an der Unfallstelle verzehrt hatte.
11. April 2003
Am 11. April 2003 kam es erneut zu einem schweren Unfall in der Münchberger Senke. Diesmal fuhren auf Grund starker Schneefälle um 13:40 Uhr insgesamt 182 Fahrzeuge ineinander. Die Feuerwehren aus Münchberg, Stammbach und Helmbrechts rückten an, um Verletzte zu retten und auslaufende Betriebsstoffe zu binden. Die Autobahn war bis in die Abendstunden teils beidseitig gesperrt.
Insgesamt wurden bei diesem Unfall laut Polizeibericht 56 Personen verletzt (davon 18 schwer), um die sich 50 Mitarbeiter des Rettungsdienstes und drei Feuerwehren kümmerten. Bei diesem Unfall, an dem mehr Fahrzeuge beteiligt waren, als beim ersten, wurden aber weniger Menschen verletzt und es gab keine Toten.
Talbrücke Münchberg
Um nach dem ersten Massenunfall die Führung der Autobahn durch das Nebeltal zu vermeiden, wurde im Zuge des sechsspurigen Ausbaus der A 9 von 1998 bis 2000 die Talbrücke Münchberg gebaut.
Die vorher auf einem Damm mit sieben Durchlässen verlaufende Autobahn wurde für fast 38 Millionen DM auf die Talbrücke verlegt. Die Autobahn liegt nun auf einer knapp 500 Meter langen Strecke rund 18 Meter höher als vorher.
Die mit zwei Überbauten errichtete Brücke weist bei zehn Feldern eine Länge von 494,5 m auf. Die Stützweiten variieren zwischen 43 und 52 m. Es ist eine Spannbetonhohlkastenkonstruktion, die Pfeiler und Widerlager bestehen aus Stahlbeton. Beidseitig sind Lärmschutzwände aus Plexiglas installiert.
Fußnoten
- ↑ ZDF Reportage "Tod im Nebel - Über eine Massenkarambolage" von Renate Juszig
- ↑ Angaben laut Frankenpost vom 19. Oktober 2000
Weblinks
50.19305555555611.7675Koordinaten: 50° 11′ 35″ N, 11° 46′ 3″ OKategorien:- Straßenverkehrsunfall
- Bundesautobahnabschnitt
- Bundesautobahn 9
- Münchberg
- Verkehr (Landkreis Hof)
- Verkehrsunglück 1990
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