Armin Laschet

Armin Laschet
Armin Laschet

Armin Laschet (* 18. Februar 1961 in Aachen) ist ein deutscher Politiker (CDU), er war von 2005 bis 2010 Minister für Generationen, Familie, Frauen und Integration in Nordrhein-Westfalen. Zudem war er seit dem 9. März 2010 mit der Wahrnehmung der Geschäfte des Ministers für Bundesangelegenheiten, Europa und Medien beauftragt.

Inhaltsverzeichnis

Ausbildung und Beruf

Armin Laschet studierte nach seinem Abitur Rechts- und Staatswissenschaften in München und Bonn und legte im Jahr 1987 das erste juristische Staatsexamen ab. In München wurde er Mitglied der K.D.St.V. Aenania München im CV. Von 1986 bis 1988 absolvierte er eine journalistische Ausbildung und war von 1986 bis 1991 als Bonner Korrespondent für bayerische Rundfunksender (Charivari-Gruppe) und des Bayerischen Fernsehens (Report München) tätig. Parallel dazu fungierte er von 1987 bis 1994 als wissenschaftlicher Berater bei der Präsidentin des Deutschen Bundestages, Rita Süssmuth. 1991 wurde er Chefredakteur der Aachener Kirchenzeitung und arbeitete zwischen 1995 und 1999 als Verlagsleiter des Einhard-Verlags.

Ämter

Im Jahr 1989 wurde er mit 28 Jahren als jüngstes Ratsmitglied in den Rat der Stadt Aachen gewählt. Ab 1991 wurde er stellvertretender Vorsitzender des CDU-Bezirksverbands Aachen. Kreisvorsitzender in Aachen wurde er im Jahr 2001. 1994 gewann er das Direktmandat für den Wahlkreis Aachen-Stadt bei der Wahl zum Deutschen Bundestag, dem er bis 1998 angehörte.

1999 wurde er zum Europaabgeordneten gewählt. Dort engagierte er sich vor allem in der Außen- und Sicherheitspolitik, der internationalen Zusammenarbeit sowie der Haushaltspolitik. Am 24. Juni 2005 wurde Armin Laschet im Kabinett Rüttgers zum Landesminister für das neu zugeschnittene Ministerium für Generationen, Familie, Frauen und Integration des Landes Nordrhein-Westfalen (Generationenminister) ernannt. Seine Amtszeit endete mit der Übernahme der Regierungsverantwortung durch die rot-grüne Minderheitsregierung unter Hannelore Kraft am 14. Juli 2010. Bei der Landtagswahl in Nordrhein-Westfalen 2010 wurde er in den Landtag von Nordrhein-Westfalen gewählt und ist dort stellvertretender Vorsitzender der CDU-Fraktion. Seit Dezember 2008 ist Laschet Mitglied des CDU-Bundesvorstands.

2010 kandidierte Laschet für das Amt des Vorsitzenden des CDU-Landesverbandes Nordrhein-Westfalen, das durch den Rückzug des bisherigen Amtsinhabers Jürgen Rüttgers nach der Landtagswahl 2010 frei geworden war. Er unterlag jedoch in einer Mitgliederbefragung seinem Gegenkandidaten Norbert Röttgen.

Armin Laschet ist Mitglied des Kuratoriums der Adalbert-Stiftung Krefeld und des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK).

Politische Positionen

Armin Laschet engagierte sich in seiner Jugend in der kirchlichen Pfarr- und Jugendarbeit und arbeitete in einer Dritte-Welt-Gruppe mit. Als Europaabgeordneter beschäftigte er sich mit der gemeinsamen Außen- und Sicherheitspolitik, mit den Beziehungen zwischen der EU und den Vereinten Nationen und mit der EU-Nahostpolitik.

Als Minister für Generationen, Familie, Frauen und Integration (MGFFI) setzte er sich für den Generationendialog und den Dialog mit Muslimen ein. Seiner Meinung nach sollen Christen sich mehr zu Gehör bringen, wenn sie ihren Glauben etwa durch Witze verletzt sehen.[1]

2010 kritisierte er die Äußerungen von Bundeskanzlerin Angela Merkel über den ehemaligen Bundesbank-Vorstand Thilo Sarrazin und dessen Buch Deutschland schafft sich ab. Angela Merkel hatte das Buch „nicht hilfreich“ genannt und später zugegeben, es nicht gelesen zu haben. Laschet hielt es dagegen „nicht für hilfreich, wenn man ein Buch verurteilt und gleichzeitig sagt, man habe es nicht gelesen“.[2]

Persönliches

Armin Laschet ist verheiratet und hat drei Kinder. Er ist verwandt mit dem Berliner Dichter HEL ToussainT (Herbert Laschet Toussaint).

Publikationen

  • Die Aufsteigerrepublik: Zuwanderung als Chance. Verlag Kiepenheuer & Witsch, Köln 2009. ISBN 978-3462041057

Siehe auch

Weblinks

 Commons: Armin Laschet – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Ohne Religion wäre unser Land ärmer. In: Kath.net. 27. April 2007, abgerufen am 13. September 2008.
  2. Streit in der CDU: Laschet kritisiert Merkels Umgang mit Sarrazin. In: Spiegel Online. 2. Oktober 2010, abgerufen am 2. Oktober 2010.

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