- Adalbert-Stiftung Krefeld
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Die Adalbert-Stiftung Krefeld wurde von dem Krefelder Industriellen Senator Paul Kleinewefers (1905-2001) unter dem Eindruck der friedlichen Revolutionen in Ostmitteleuropa 1989 als Kleinewefers-Stiftung gegründet. Aufgrund der umstrittenen Vergangenheit des Stifters erfolgte später die Umbenennung zur Adalbert-Stiftung Krefeld. Gründungsvorstand und Ehrenvorsitzender war Hans Friedrich Dickel (1928–2009).
Inhaltsverzeichnis
Ziele
Die Stiftung will einen Beitrag zum geistig-kulturellen Zusammenwachsen ganz Europas leisten. Hierzu zählen insbesondere die Perspektiven einer gesamteuropäischen Gemeinsamkeit mit besonderer Blickrichtung auf Mittel- und Osteuropa. An einem dauerhaften Zusammenwachsen Europas will die Stiftung mitwirken.
Vertreten wird die Stiftung durch den Vorstand, dem Hans Süssmuth, H. Dieter Gobbers und Hans Hermann Henrix angehören. Der Vorstand wird beraten durch das Kuratorium das aus folgenden Mitgliedern besteht: Hans Hecker, Armin Laschet, Leo Peters, Eberhard Roos, Eva Denk, Wolfgang Radau und Ferenc Holcer.
Die Ziele der Stiftung verfolgt sie durch:
- Internationale Foren
- Politische Dialoge
- Seminarwochen
- Adalbert-Preis
Internationaler Adalbert-Preis
Namenspatron des Preises ist der Heilige Adalbert (956–997), der als Missionsbischof auf den heutigen Territorien der Republiken Polen, Slowakei, Tschechien und Ungarn gewirkt hat. Der Internationale Adalbertpreis wird jeweils an eine Persönlichkeit vergeben, die sich im Sinne des Stiftungszwecks hervorragend verdient gemacht hat. Der jeweiligen Preisträger wird von dem aus Repräsentanten der „Adalbert-Ländern“ bestehenden internationalen Preiskomitee ausgewählt. Derzeit gehören dem Preiskomitee an:
- Władysław Bartoszewski, Polen
- Marek Prawda, Botschafter, Polen
- Ján Čarnogurský, Slowakei
- Gábor Erdődy, Ungarn
- Igor Slobodník, Botschafter, Slowakei
- Rudolf Jindrak, Botschafter, Tschechien
- František Mikloško, Politiker, Slowakei
- Sándor Peisch, Botschafter, Ungarn
- Henryk Muszyński, Erzbischof, Polen
- Karl Fürst zu Schwarzenberg, Außenminister, Tschechien
- Miloslav Kardinal Vlk, Tschechien
Der Preis ist zurzeit mit € 10.000 dotiert. Die Preisverleihung findet jeweils in einem anderen der Adalbert-Länder statt. Im Regelfall wird der Preis vom jeweiligen Staats- oder Bundespräsidenten an den Preisträger überreicht.
Preisträger
Jahr Ort Preisträger überreicht durch Laudator 1995 Prag Tadeusz Mazowiecki, Ministerpräsident a. D., Polen Václav Havel, Staatspräsident, Tschechien Richard von Weizsäcker, Bundespräsident a. D., Deutschland 1996 Gnesen József Antall, Ministerpräsident, Ungarn Aleksander Kwaśniewski, Staatspräsident, Polen Hans-Dietrich Genscher, Außenminister, Deutschland 1997 Budapest František Kardinal Tomášek, Prag Árpád Göncz, Staatspräsident, Ungarn Michal Kováč, Staatspräsident, Slowakei 1998 Magdeburg Franz Kardinal König, Wien Roman Herzog, Bundespräsident, Deutschland Miloslav Kardinal Vlk, Prag 1999 Bratislava Václav Havel, Staatspräsident, Tschechien Rudolf Schuster, Staatspräsident, Slowakei Kurt Biedenkopf, Ministerpräsident Sachsens 2004 Warschau Helmut Kohl, Bundeskanzler a.D., Deutschland Aleksander Kwaśniewski, Staatspräsident, Polen Władysław Bartoszewski, Außenminister a. D., Polen 2005 Budapest František Mikloško, Parlamentspräsident a.D. Ferenc Mádl, Staatspräsident, Ungarn Katalin Szili, Parlamentspräsidentin Ungarn 2007 Bratislava Władysław Bartoszewski, Außenminister a.D., Polen Ivan Gašparovič, Staatspräsident Slowakei Helmut Kohl, Bundeskanzler a.D. Deutschland 2009 Prag Árpád Göncz, Staatspräsident a.D, Ungarn Václav Klaus, Staatspräsident Tschechien František Mikloško 2011 Warschau Ján Čarnogurský Bronisław Komorowski, Staatspräsident Polen František Mikloško Preisträger 2005
Der Internationale Adalbert-Preis wurde 2005 zum siebten Mal verliehen. Überreicht wurde der Preis am 11. Juni 2005 durch den ungarischen Staatspräsidenten Ferenc Mádl in Budapest. Preisträger des Jahres 2005 ist František Mikloško, der ehemalige Präsident des Slowakischen Nationalrats. Der Preisträger, der bis heute für die Rechte der Minderheiten eintritt, hat sich langjährig in der "Kirche im Untergrund" und in der Bürgerrechtsbewegung engagiert.
Die Laudatio hielt Katalin Szili, Präsidentin der Ungarischen Nationalversammlung. Die Rede des Preisträgers anlässlich der Preisübergabe fand insbesondere in den Ländern Ungarn und Slowakei sehr große Beachtung.
Die Preisverleihung fand im Kuppelsaal des ungarischen Parlaments statt.
Preisträger 2007
Am 9. Juni 2007 wurde der Preis zum achten Mal verliehen. Neuer Preisträger ist der früheren polnischen Außenminister, Historiker und Essayist Władysław Bartoszewski aus Warschau. Überreicht wurde der Preis in der Burg von Bratislava durch den Präsidenten der Slowakischen Republik, Ivan Gašparovič. Der Laudator und Preisträger des Jahres 2004, Bundeskanzler a.D. Dr. Helmut Kohl, würdigte in einer sehr persönlich gehaltenen Rede seinen Freund Bartoszewski.
Preisträger 2009
Der neunte Adalbert-Preis wurde dem früheren ungarischen Ministerpräsidenten Árpád Göncz zugesprochen. Die Preisübergabe erfolgte am 13. Juni 2009 in der Rudolfsgalerie der Prager Burg durch den tschechischen Präsidenten Václav Klaus an Kinga Göncz, da der Preisträger aus gesundheitlichen Gründen nicht anwesend sein konnte.
Preisträger 2011
In Warschau wurde im Juni 2011 der zehnte Adalbert-Preis an den ehemaligen Premierminister und Justizminister der Slowakischen Republik Jan Čarnogurský durch den polnischen Staatspräsidenten Bronisław Komorowski überreicht.
Weblinks
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