- Nachfragemonopol
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Ein Monopson (aus dem Altgriechischen μόνος (monos) "einzeln" + ὀψωνία (opsōnia) "Einkauf") beschreibt in der Wirtschaftswissenschaft das Nachfragemonopol, eine bestimmte Form des Monopols, bei dem nur ein Nachfrager (z. B. ein Arbeitgeber) vielen Anbietern (z. B. Arbeitnehmer/innen) gegenübersteht. Der Begriff wurde zum ersten Mal 1933 von der Ökonomin Joan Robinson verwendet.
Nach einer engen Definition stehen dabei viele Anbieter nur einem einzigen Nachfrager, dem Monopsonisten, gegenüber. Nach einer weiter gefassten Definition kann auch von einem Monopson gesprochen werden, wenn die Nachfrager einen mehr als marktüblichen Einfluss auf die Preishöhe ausüben können. Sie treten dann nicht länger als Preisnehmer auf dem Markt auf. Während Monopsone nach der engen Definition als kaum real vorkommend eingeschätzt werden, sind sie nach der weiten Definition sehr viel wahrscheinlicher.
Monopsonie und Arbeitsmarkt
Die Folge von monopsonistischer Macht am Arbeitsmarkt ist, dass Löhne unterhalb des sich andernfalls am Markt einstellenden Gleichgewichtspreises durchgesetzt werden, wodurch es zu einem Wohlfahrtsverlust kommt. Erklärungskraft entfaltet die ansonsten in der Volkswirtschaftslehre nur eine sehr untergeordnete Rolle spielende monopsonistische Theorie beispielsweise für die in einigen Ländern empirisch festgestellten Wirkungen von Mindestlöhnen, die mit dem üblichen neoklassischen Modell des Arbeitsmarktes nur unzureichend erfasst werden können. Dort hatte der Abbau von Arbeitsplätzen nach der Einführung von Mindestlöhnen nicht im erwarteten Umfang stattgefunden. Das wird damit erklärt, dass durch das Monopson der Lohn deutlich unter der Produktivität lag und daher der Großteil der Arbeitskräfte trotz der erzwungen Lohnerhöhung weiter rentabel beschäftigt werden kann.
Literatur
- Card, David und Alan B. Krueger (1995): Myth and Measurement – The New Economics of the Minimum Wage. Princeton University Press, S. 369 ff.
- OECD (1998): OECD Employment Outlook 1998, OECD Publishing, Paris, S. 43 f. Siehe online
- Ragacs, Christian (2002): Warum Mindestlöhne die Beschäftigung nicht reduzieren müssen: Ein Literaturüberblick. Working Papers Series: Growth and Employment in Europe: Sustainability and Competiveness, Working Paper No. 19, Wirtschaftsuniversität Wien, S. 12 ff. (PDF)
Weblinks
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