- Nahverkehrsgesellschaft Baden-Württemberg
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Aufgaben der Nahverkehrsgesellschaft Baden-Württemberg mbH (NVBW) sind die Planung und Koordinierung des Schienenpersonennahverkehrs (SPNV) in Baden-Württemberg sowie Werbung und besondere Marketing-Aktionen im Auftrag des Verkehrsministeriums Baden-Württemberg. Die NVBW bewirbt gemeinsam mit den baden-württembergischen Verkehrsverbünden den öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) unter der Dachmarke 3-Löwen-Takt.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Aufgabenträger für den Schienenpersonennahverkehr (SPNV) in Baden-Württemberg ist das Innenministerium Baden-Württemberg. Davon ausgenommen ist die S-Bahn Stuttgart, deren Aufgabenträger der Verband Region Stuttgart ist. Die NVBW wurde infolge des Regionalisierungsgesetzes 1996 gegründet und befindet sich im Eigentum des Landes.
Zum Fahrplanwechsel am 10. Juli 2001 wurde das Zugangebot weiter ausgebaut und bestehende Taktlücken beseitigt. Der Realisierungsgrad des Integralen Taktfahrplans konnte damit auf 90 Prozent erhöht werden.[1]
Verkehrsleistung
Um 1994 wurde im baden-württembergischen Schienenpersonennahverkehr eine jährliche Leistung von 54 Millionen Zugkilometern erbracht.[2]
Die vom Innenministerium Baden-Württemberg und dem Verband Region Stuttgart bei DB Regio und anderen Eisenbahnverkehrsunternehmen (EVU) im Land jährlich bestellten Zugkilometer stiegen von rund 61 Millionen 1996/1997 auf rund 81 Millionen 2004/2005.[3] Zum Fahrplanwechsel im Dezember 2004 wurden einerseits rund 1,6 Millionen Zugkilometer abbestellt, andererseits zusätzliche Leistungen im Umfang von 660.000 Zugkilometern angeboten. Laut Angaben des Landes seien mehr als 60 Prozent der zur Streichung vorgesehenen Züge mit weniger als 15 Fahrgästen ausgelastet gewesen. Als weitere Kriterien dienten unter anderem alternative Fahrtmöglichkeiten und die Bedienstruktur des Integralen Taktfahrplans. Durch die Netto-Einsparung von 900.000 Zugkilometern sollten rund zehn Millionen Euro jährlich eingespart werden.[2]
Der Verkehrsvertrag zwischen dem Innenministerium Baden-Württemberg und DB Regio sieht einen pauschalen Preis von 8,25 Euro pro Zugkilometer vor (2006). Laut Verkehrsclub Deutschland erhalten die anderen Eisenbahnverkehrsunternehmen im Durchschnitt 7,25 Euro pro Zugkilometer,[4] diese betreiben allerdings überwiegend Strecken mit geringerem Fahrgastaufkommen und entsprechend kürzeren Zügen.
Der integrale Taktfahrplan für den SPNV in Baden-Württemberg sieht folgende Bedienungsstandards vor:
- montags bis freitags zwischen 6 und 21 Uhr im Stundentakt
- samstags von 6 bis 13 Uhr je nach Nachfrage im Stunden- oder 2-Stunden-Takt
- samstags von 13 bis 21 Uhr im 2-Stunden-Takt
- sonn- und feiertags von 7 bis 21 Uhr im 2-Stunden-Takt
Nach Angaben der NVBW sind 90 % aller SPNV-Strecken vertaktet.[5]
Auftreten
Die NVBW betreibt eine Fahrplanauskunft für alle öffentlichen Verkehrsmittel im Land; sie ist im Web und telefonisch zu erreichen. Zudem vermarktet sie auf ihrer Website die Eisenbahnstrecken im Land unter touristischen Aspekten.
Tarife
Die Tarifgestaltung ist in Baden-Württemberg weitgehend den Verkehrsverbünden überlassen, von denen es im Land 17 gibt, für die die Landkreise verantwortlich sind. Die einzigen landeseinheitlichen Angebote sind das Länderticket „Baden-Württemberg-Ticket“ sowie das „Schüler-Ferien-Ticket“.
Siehe auch Liste deutscher Tarif- und Verkehrsverbünde
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Meldung SPNV-Verbesserungen in Baden-Württemberg. In: Eisenbahn-Revue International, Heft 6/2001, ISSN 1421-2811, S. 244 f.
- ↑ a b Meldung Baden-Württemberg streicht Zugkilometer. In: Eisenbahn-Revue International, Heft 11/2004, ISSN 1421-2811, S. 517.
- ↑ Vortrag des Geschäftsführers der NVBW (PDF-Datei, 474 kB)
- ↑ Pressemitteilung des VCD vom 15. August 2006
- ↑ Integraler Taktfahrplan (ITF), NVBW, abgerufen 16. Mai 2010
Kategorien:- Verkehr (Baden-Württemberg)
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