- Nanuk, der Eskimo
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Filmdaten Deutscher Titel Nanuk, der Eskimo Originaltitel Nanook of the North Produktionsland USA Originalsprache Englisch Erscheinungsjahr 1922 Länge 78 Minuten Altersfreigabe FSK 6 Stab Regie Robert J. Flaherty Drehbuch Robert J. Flaherty Produktion Robert J. Flaherty Musik Rudolf Schramm Kamera Robert J. Flaherty Schnitt Robert J. Flaherty,
Charles GelbNanuk, der Eskimo (Originaltitel: Nanook of the North) war der erste lange amerikanische Dokumentarfilm, der ein weites Publikum begeisterte, und wurde von Robert J. Flaherty im Jahr 1922 produziert. Der Film gilt als einer der bedeutendsten Dokumentarfilme der Stummfilmära und als der erste Dokumentarfilm in Spielfilmlänge.
Inhaltsverzeichnis
Handlung
Der Film begleitet über mehrere Wochen den Eskimo Nanuk und seine Familie, die aus den beiden Ehefrauen Nyla und Cunayou, dem jungen Sohn Allee und dem viermonatigen Baby Rainbow besteht. Dokumentiert wird das alltägliche Leben und die Arbeit, wie Robben- und Walrossjagd, Fischfang, Iglubau, Fellhandel, Pflege der Kinder und Betreuung der Schlittenhunde. Neben der Schönheit der Natur und der naiven Fröhlichkeit der Menschen wird auch die Härte des arktischen Lebens festgehalten. Die Familie kommt beinahe bei einem plötzlichen Schneesturm ums Leben und wird von Hunger und Verzweiflung geplagt.
Hintergrund
Flaherty drehte die Dokumentation über das alltägliche Leben der Eskimo-Familie von Nanuk und Nyla nahe dem Ort Inukjuaq in der Arktis von Québec, Kanada. Flaherty hat in dieser Region als Prospektor gearbeitet und dabei auch Filmaufnahmen gemacht. Dieses Material verbrannte, als Flaherty versehentlich eine Zigarette auf die schnell entzündlichen Filme fallen ließ. Neuerliche Aufnahmen machte Flaherty, unterstützt von Revillon Freres, von August 1920 bis August 1921.
Der richtige Name des Hauptdarstellers „Nanook“ war Allakariallak. Flaherty behauptete, er sei zwei Jahre nach den Aufnahmen an Hunger gestorben, nach anderen Quellen starb er an Tuberkulose. Die im Film vorgestellte Frau von Nanook war nicht dessen Partnerin. Die Handlung des Films war inszeniert, so jagte Nanook noch mit seinen traditionellen Waffen, Allakariallak besaß aber bereits ein Gewehr. Dies stieß später auf Kritik bei den Anhängern des Cinéma vérité.
In den 1980er Jahren wurde der Film, der lange Zeit nur in einer 48 Minuten langen Version zu sehen war, restauriert.
Auszeichnungen
Der Film ist im Jahr 1989 in das National Film Registry aufgenommen worden.
Literatur
- Paul Rotha, Robert J. Flaherty. A Biography, Jay Ruby (Hrsg.), University of Pennsylvania Press, Philadelphia, 1983.
- R. J. Christopher, Through Canada's Northland, The Arctic Photography of Robert J. Flaherty, in: Imaging the Arctic, J. C. H. King und H. Lidchi (Hrsg.), London, 1998.
Weblinks
- Nanuk, der Eskimo in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
- Goldrezension zu Nanuk der Eskimo auf FilmSzene.de
- Filmkritik von Roger Ebert bei suntimes.com, 25. September 2005 (englisch)
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