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Burg Arnshaugk Burgentyp: Höhenburg, Spornlage Erhaltungszustand: Teile der Vorburg Ständische Stellung: Grafen Ort: Neustadt an der Orla Geographische Lage 50° 43′ 45,1″ N, 11° 44′ 54,6″ O50.72919166666711.7485Koordinaten: 50° 43′ 45,1″ N, 11° 44′ 54,6″ O Die Burg Arnshaugk (Adlerhorst) war ein strategisch bedeutender Punkt des Orlagebietes und Zentrum der mittelalterlichen Grafschaft Arnshaugk im Orlagau. Nach der Burg benannte sich eine gleichnamige Linie der Lobdeburger Grafen.
Inhaltsverzeichnis
Lage
Die Burg Arnshaugk befand sich auf einem Hügel im Süden des heutigen Stadtgebietes von Neustadt an der Orla. Heute existiert nur noch ein Vorgebäude, nordwestlich des Hügels.
Geschichte
Erbauer der Burg waren die Herren von Lobdeburg, die auch auf der Burg residierten und sich schon 1125 nach ihr benannten. Sie waren ein mächtiges Dynastengeschlecht in Thüringen. Die Grafen von Arnshaugk verwalteten von der Burg aus ihren Herrschaftsbereich zwischen Triptis und Pößneck. Der Arnshaugker Stamm erlosch mit Graf Otto de Arnshowe 1290. Er ist beerdigt in Auhausen, im dortigen Stiftkloster der Familie, im Benediktiner-Kloster Auhausen, wo sich auch sein Grabstein befindet. Seine Witwe Elisabeth von Arnshaugk, geborene Gräfin von Orlamünde, (* um 1262; † 22. August 1331 in Eisenach) brachte dessen Besitzungen bei der Hochzeit mit dem Landgrafen von Thüringen, Albrecht II. dem Entarteten, mit in die Ehe ein. Der Sohn Albrechts, Friedrich I. der Gebissene, heiratete in 2. Ehe die Erbtochter Elisabeth von Arnshaugk im Jahre 1300.
Bei der Teilung von Sachsen 1485 verblieb Arnshaugk bei der Ernestinischen Linie. 1567 kam sie infolge der Grumbachschen Händel nach der Reichsexekution gegen den in die Acht getanen Herzog Johann Friedrich II. als Sicherheit an die Albertinische Linie, wurde 1660 völlig an diese abgetreten und bildete bis 1815 das Amt Arnshaugk im Neustädtischen Kreis. Wegen des ruinösen Zustands der Burg war aber der Sitz des Amtes schon seit dem 16. Jahrhundert in die Stadt Neustadt an der Orla verlegt. Ab 1788 wurden die Ämter Arnshaugk und Ziegenrück sozusagen in Personalunion von den gleichen Beamten besorgt. Nach der Teilung Sachsens 1815 kam Arnshaugk mit dem größten Teil des Amtes an Sachsen-Weimar-Eisenach.
Wappen
Das Wappen ist von Silber und Rot gespalten, darüber ein schräglinker Balken in wechselnden Tinkturen oder in Rot ein silberner schräg gelegter geflügelter Fisch
Literatur
- Andreas Konopatzki: Burganlage „Arnshaugk“ nahe Neustadt an der Orla - eine Burg und doch keine Burg - wissenschaftliche Untersuchung einer vermeintlichen Vorburg, in: Forschungen zu Burgen und Schlössern - Band 3, Der frühe Schloßbau und seine mittelalterlichen Vorstufen, München; Berlin 1997
- Sebastian Martius, Die Burg und das Amt Arnshaugk: früheres Macht- und Verwaltungszentrum im Orlagau, in: Heimatjahrbuch des Saale-Orla-Kreises 11, 2003
- Prof. Dr. P. Lehfeldt, Bau- und Kunst-Denkmäler Thüringens, Herzogtum Sachsen-Weimar-Eisenach, Band 5, Amtsgerichtsbezirke Neustadt, Auma, Weida 1897
Siehe auch
Weblinks
Wikisource: Arnshaug in der Topographia Superioris Saxoniae (Matthäus Merian) – Quellen und VolltexteKategorien:- Ehemalige Burganlage in Thüringen
- Deutsches Adelsgeschlecht
- Thüringer Adelsgeschlecht
- Burgruine in Thüringen
- Burg im Saale-Orla-Kreis
- Neustadt an der Orla
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