- Natriumperchlorat
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Strukturformel Allgemeines Name Natriumperchlorat Andere Namen Irenat
Summenformel NaClO4 CAS-Nummer 7601-89-0 (wasserfrei)
7791-07-3 (Monohydrat)ATC-Code H03BC
Kurzbeschreibung farb- und geruchloser, kristalliner Feststoff [1]
Eigenschaften Molare Masse 122,44 g·mol−1 (wasserfrei)
140,46 g·mol−1 (Monohydrat)Aggregatzustand fest
Dichte Schmelzpunkt Zersetzung ab 482 °C (wasserfrei) [1]
Zersetzung ab 130 °C (Monohydrat) [2]Löslichkeit leicht löslich in Wasser: 2090 g·l−1 (15 °C) [3]
Sicherheitshinweise Bitte beachten Sie die eingeschränkte Gültigkeit der Gefahrstoffkennzeichnung bei Arzneimitteln GHS-Gefahrstoffkennzeichnung aus EU-Verordnung (EG) 1272/2008 (CLP) [4] Gefahr
H- und P-Sätze H: 271-302 EUH: keine EUH-Sätze P: 210-221 [1] EU-Gefahrstoffkennzeichnung aus RL 67/548/EWG, Anh. I [4] Brand-
förderndGesundheits-
schädlich(O) (Xn) R- und S-Sätze R: 9-22 S: (2)-13-22-27 Thermodynamische Eigenschaften ΔHf0 −382,75 kJ·mol−1.
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen. Natriumperchlorat ist das Natriumsalz der Perchlorsäure. Es besitzt die Summenformel NaClO4.
Inhaltsverzeichnis
Gewinnung und Darstellung
Die industrielle Herstellung erfolgt in sogenannten Perchloratzellen. Dabei wird in Wasser gelöstes Natriumchlorat elektrolytisch zu Natriumperchlorat oxidiert. Es kann auch Natriumchlorid als Ausgangssubstanz eingesetzt werden, wobei die Zelle erst als Chloratzelle und später (bei ausreichender Konzentration von Natriumchlorat) als Perchloratzelle betrieben wird.[5]
Eigenschaften
Natriumperchlorat bildet hygroskopische farblose Kristalle.
Verwendung
Der Hauptverwendungszweck von allen Perchloratsalzen ist ihre Nutzung als Sauerstofflieferant in Festtreibstoffen. Anstelle von Natriumperchlorat wird jedoch meist Ammoniumperchlorat verwendet, das industriell in einer Ionenaustauschreaktion durch Umsetzung des Natriumsalzes mit einem Ammoniumsalz hergestellt wird:
Durch die verschiedenen Löslichkeiten der Salze lassen sich diese leicht trennen. Das entstandene Natriumchlorid lässt sich wiederum als Ausgangsprodukt für die Perchloratzelle verwenden.
Anwendung in der Medizin
Perchlorat ist ein monovalentes Anion mit einem ähnlichen Ionenvolumen wie Iod und Technetium (etwa 4×10-23 cm3); es konkurriert mit diesen Ionen am Natrium-Iodid-Symporter.[6] Natriumperchlorat (Handelsname Irenat®) hemmt daher kompetitiv die Aufnahme von Iod und Technetium in die Schilddrüse. Es wurde daher früher zur Behandlung der Hyperthyreose eingesetzt. Die einzige heutige Anwendung von Natriumperchlorat ist die Blockade der Schilddrüse bei Verabreichung iodhaltiger Kontrastmittel oder schilddrüsengängiger Radiopharmaka (123I, 131I, 99mTc), um die Strahlenbelastung der Schilddrüse gering zu halten, es sei denn, es soll die Schilddrüse selbst dargestellt werden.
Im Rahmen des Perchlorat-Depletions-Tests wird Natriumperchlorat auch zur Diagnostik von Iodverwertungsstörungen verwendet.
Sicherheitshinweise
Natriumperchlorat ist brandfördernd. Bei Verunreinung oder im Gemisch mit anderen Substanzen ist akute Brand- oder Explosionsgefahr gegeben. Bei der Zersetzung bilden sich giftige, aggressive Dämpfe.
Einzelnachweise
- ↑ a b c d Eintrag zu Natriumperchlorat in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 25. März 2007 (JavaScript erforderlich).
- ↑ a b Datenblatt Natriumperchlorat bei Merck, abgerufen am 25. März 2007.
- ↑ Datenblatt Natriumperchlorat bei Acros, abgerufen am 25. März 2007.
- ↑ a b Eintrag zu CAS-Nr. 7601-89-0 im European chemical Substances Information System ESIS (ergänzender Eintrag)
- ↑ The Chlorates and Perchlorates. Herstellung von Natriumperchlorat. Archiviert vom Original am 27. Oktober 2009, abgerufen am 17. September 2011 (englisch).
- ↑ T. Kuwert. Schilddrüse. In: T. Kuwert, F. Grünwald, U. Haberkorn, T. Krause: Nuklearmedizin. Stuttgart, New York 2008, ISBN 978-3-13-118504-4.
Kategorien:- ATC-H03
- Gesundheitsschädlicher Stoff
- Brandfördernder Stoff
- Perchlorat
- Natriumverbindung
- Thyreostatikum
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