Naturschutzgebiet Huai Kha Khaeng

Naturschutzgebiet Huai Kha Khaeng

Das Naturschutzgebiet Huai Kha Khaeng (Thai: เขตรักษาพันธุ์ สัตว์ป่า ห้วยขาแข้ง, Aussprache: [kʰèt rák-săː pʰan-sàt-pàː hûay-kʰăː-kʰæ̂ng]) ist ein Naturschutzgebiet in den Provinzen (Changwat) Kanchanaburi, Tak und Uthai Thani in Nord-Thailand. Es wurde 1991 in die Liste des Weltkulturerbes der UNESCO aufgenommen.

Inhaltsverzeichnis

Lage

Das Naturschutzgebiet Huai Kha Khaeng liegt im Tenasserim-Gebirge an der westlichen Staatsgrenze von Thailand zu Myanmar, am südlichen Ende der Berghöhen von Dao Na.

Mit dem angrenzenden aber getrennt verwalteten Naturschutzgebiet Thung Yai Naresuan ist es eines der größten Schutzgebiete Südostasiens. Zusammen mit weiteren Schutzgebieten bilden die beiden Reservate den Western Forest Complex, die größte zusammenhängende geschützte Fläche des südostasiatischen Festlands.

Topographie

Die heute ausgewiesene Fläche des Naturschutzgebiets beträgt 257.464 Hektar, nachdem es 1986 erweitert worden war.

Das Gelände ist allgemein hügelig und weist ganzjährige und jahreszeitliche Gewässer auf. Die Höhe reicht von 250 Metern bis 1.678 Metern.

Fauna und Flora

Das Naturschutzgebiet ist hauptsächlich Wäldern bedeckt, die Berghänge weisen immergrünen Regenwald oder immergrünen Trockenwald auf. In den Feuchtgebieten und entlang der Wasserläufe gibt es auch immergrünen Galeriewald mit zahlreichen Arten an Kletterpflanzen und Epiphyten. Auch sind die in Südostasien seltenen Flügelfruchtgewächse hier zu finden.

Die Größe des Naturschutzgebiets, das ja in die benachbarten Gebiete Thung Yai Naresuan und ins Naturschutzgebiet Umphang übergeht, führt dazu, dass eine ganze Reihe größerer Säugetierarten, die im übrigen Thailand bereits selten oder ganz verschwunden sind, hier noch vorkommen. Zu den bedrohten Arten des Schutzgebietes zählen Tiger, Leoparden (die schwarze Form ist hier etwa so häufig wie die gefleckte), Nebelparder, Asiatische Wildhunde, Schabrackentapire, Sumatranashörner, Asiatische Elefanten (etwa 150-200 Tiere), Gaure, Bantengs, Tenasserim-Muntjaks, Schweinshirsche (selten) und der Sumatra-Serau. Etwa 24-40 Wilde Wasserbüffel, die einzige Population Thailands, kommen hier vor. Allerdings bestehen Zweifel an der Reinrassigkeit dieser Tiere, da sie sich möglicherweise mit Hauswasserbüffeln vermischt haben. Seit 1965 unbestätigt ist das Vorkommen des Siamesischen Leierhirsches, als noch zwei dieser Tiere geschossen wurden. Mindestens zwei Otter-Arten wurden nachgewiesen, der Zwergotter und der Weichfellotter. Im Reservat finden sich alle fünf in Thailand vorkommenden Makakenarten, der Rhesusaffe, der Javaneraffe, der Nördliche Schweinsaffe, der Assam-Makak und der Bärenmakak. Zu den weiteren Affenarten des Gebietes zählen Silberne Haubenlanguren, Phayre-Brillenlanguren und Weißhandgibbons.

Zahlreiche Vogelarten wurden bisher nachgewiesen, unter ihnen auch seltene Arten, wie der Ährenträgerpfau, der Kahlkopfgeier und der Kalij-Fasan. Unter den Reptilien will vor allem der stattliche Bengalenwaran genannt sein.

Insgesamt führt der UNESCO-Bericht 120 Säugetier-, 400 Vogel-, 96 Reptilien-, 43 Amphibien- und 113 Süßwasserfischarten auf.

Klima

Das Klima ist tropisch-monsunal bis semi-tropisch. Die Regenzeit beginnt im Mai oder Juni und dauert bis in den Oktober. Anschließend ist es trocken und relativ kühl, um dann im März bis zum Mai sehr heiß zu werden.

Die durchschnittliche jährliche Regenmenge liegt im Westen bei 2.000 bis 2.400 mm, im Osten etwas geringer (1.600 bis 2.000 mm). Etwa 80 % der Jahresregenmenge wird durch den ausgeprägten Südwest-Monsun gebracht.

Die durchschnittlichen Temperaturen sind:

Jahreszeit  Minimum Maximum
Regenzeit    20 °C   33 °C
kühl         10 °C   29 °C
heiß         15 °C   35 °C

Die absoluten Temperaturen liegen zwischen 7 und 40 °C.

Geschichte

Huai Kha Khaeng wurde am 26. August 1972 zusammen mit dem benachbarten Thung Yai Naresuan als Naturschutzgebiet ausgewiesen. 1991 erfolgte dann die Eintragung in die Liste des Weltnaturerbes der Menschheit.

Sporadischen Funden nach zu schließen ist die Gegend bereits seit dem Pleistozän besiedelt, doch steht eine genaue Erforschung noch aus. Heute leben hier einige Angehörige der Bergvölker Thailands (hier Hmong und Karen), die meisten sind bereits in die Provinz Tak umgesiedelt worden.

Weblinks


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