Kanchanaburi (Provinz)

Kanchanaburi (Provinz)
Kanchanaburi
กาญจนบุรี
Siegel der Provinz Kanchanaburi
Statistik
Hauptstadt: Kanchanaburi
Tel.vorwahl: 034
Fläche: 19.483,2 km²
3.
Einwohner: 833.423 (2009)
31.
Bev.dichte: 42 E/km²
74.
Karte

Karte von Thailand  mit der Provinz Kanchanaburi hervorgehoben

Kanchanaburi (Thai: กาญจนบุรี) ist eine Provinz (Changwat) im westlichen Teil der Zentralregion von Thailand. Die Provinz Kanchanaburi liegt etwa 110 Kilometer nordwestlich von Bangkok.

Inhaltsverzeichnis

Lage

Die Provinz Kanchanaburi liegt etwa 110 Kilometer nordwestlich von Bangkok an der Grenze zu Myanmar (Birma). Die Landschaft besteht hauptsächlich aus Regenwaldgebieten, zerklüfteter Berglandschaft, Wasserfällen und Höhlen. Hier liegt auch das Quellgebiet der beiden Flüsse Khwae Yai („River Kwai“) und Khwae Noi, die nahe der Provinzhauptstadt zusammenfließen, und von dort an den Maenam Mae Klong bilden.

Angrenzende Provinzen und Gebiete:
Norden Tak und Uthai Thani
Osten Suphanburi und Nakhon Pathom
Süden Ratchaburi
Westen Landesgrenze zu Myanmar

Wichtige Flüsse

Khwae Yai, Khwae Noi, Mae Klong.

Klima

Das Klima ist heiß mit relativ viel Regen. Die Temperaturen schwanken relativ stark für die Verhältnisse in Thailand: Höchsttemperaturen 35 bis 19 °C, Tiefsttemperaturen 7 bis 20 °C.

Wirtschaft

Allgemeines

Die fruchtbare Landschaft ermöglicht eine intensive Landwirtschaft: Reis, Zuckerrüben und Obst. Im Gebirge liegen viele Minen für Erze und Halbedelsteine.

Die Gegend um Kanchanaburi ist ein beliebtes Ausflugsziel der Bevölkerung von Bangkok und wird auch von vielen Touristen besucht, die sich die Naturschönheiten und die berühmte Brücke des River Kwai anschauen.

Im Jahr 2008 betrug das Bruttosozialprodukt der Provinz 71.198 Millionen Baht.[1]

Si-Nakharin-Staudamm

Staudämme

  • Si-Nakharin-Talsperre (Amphoe Si Sawat) – 64 km westlich der Provinzhauptstadt, in der Nähe des Erawan-Wasserfall; die Anlage erzeugt ca. 720 kW.
  • Tha Thung Na – Regulierungsdamm, der auch zur Bewässerung dient, erzeugt 38 kW
  • Khao Laem (Amphoe Thong Pha Phum) – die Anlage erzeugt ca. 300 kW; am Ufer des Stausees steht eine alte Tempelanlage der Mon mit Buddha-Schreinen

Strom aus den Wasserkraftwerken wird nach Bangkok geliefert.

Geschichte

Friedhof der Kriegsgefangenen in Kanchanaburi

Die steinzeitliche Besiedlung der Gegend ist nachgewiesen und kann u.a. in Ban Kao besichtigt werden, siehe Nationalmuseum Ban Kao.

Während der Regierung von König Rama I. (reg. 1782–1809) führte man ein umfassendes Steuersystem ein, unter anderem auch für Alkohol. Kanchanaburi wurde dabei zusammen Ratchaburi und Samut Songkhram verwaltet[2]. Thailand war immer wieder von den Birmanen bedroht, die über den Drei-Pagoden-Pass eindrangen, das Land verwüsteten und Menschen als wohlfeile Arbeitskräfte mitnahmen. Deshalb ließ man in den 1820er Jahren befestigte Posten errichten, die von Mons besetzt wurden. Sie hatten zwar die Erlaubnis, ihre Familien hier anzusiedeln, doch wegen der immer wieder auftretenden Malaria ließen sie diese eher zu Hause.[3]. Anführer war Phaya Mahayotha, ein Sohn von General Cheng. Sie schlugen im Auftrag des Gouverneurs Rotholz (ไม้ฝาง, engl.: sapanwood) und schafften es nach Bangkok.

Die Provinz erhielt weltweite Bekanntheit durch den Film „Die Brücke am Kwai“, die nahe der Provinzhauptstadt über den Mae Klong gebaut wurde. Im Zweiten Weltkrieg planten die Japaner eine Eisenbahn quer durch Südostasien, um die gefährliche Seeroute durch die Straße von Malakka zu umgehen. Man baute ein Gefangenenlager, das mit britischen, amerikanischen, französischen, holländischen und anderen Gefangenen gefüllt wurde, die an der Eisenbahn bauen mussten. Mehrere Tausend Menschen fanden dabei den Tod.

Archäologie

In der Provinz wurden mehrere archäologische Fundplätze entdeckt, darunter Sai Yok (Amphoe Sai Yok) und die Khao-Thalu-Höhle in Tambon Ban Kao.

Sehenswürdigkeiten

Mueang Sing

Museen

  • Nationalmuseum Ban Kao – etwa 35 Kilometer nordwestlich der Provinzhauptstadt; steinzeitliche Begräbnisstätte, die Überreste und Werkzeuge zeigt.
  • Mueang Sing – historischer Park, der mit dem Prang Prasat Mueang Sing die westlichste Khmer-Ruine Thailands beherbergt.
  • Chung Kai – etwas außerhalb der Provinzhauptstadt liegt der Soldatenfriedhof am Westufer des Maenam Kwai Noi.
  • JEATH-Museum – Gefangenenmuseum zur Todesbahn innerhalb des Wat Chai Chumphon

Tempel

  • Wat Tham Mankhon Thong (วัดถ้ำวังมังกรทอง) – buddhistische Tempelanlage (Wat), die teilweise auf einem Berg liegt, von dem sich ein beeindruckendes Panorama ergibt.

Nationalparks

Wappen

Das Wappen zeigt drei Chedis aus den Bergen von Ban Thad Thong am Drei-Pagoden-Pass nach Myanmar, in der Vergangenheit eine der wichtigsten Verkehrsverbindungen von den Handelstädten am indischen Ozean nach Siam.

Die lokale Pflanze ist der Jasmin (Nycthantes arbortristis). Der lokale Baum ist der Lancewood (Homalium tomentosum). Der Wahlspruch der Provinz Kanchanaburi lautet:

„Kanchanaburi ist berühmt für seine Altstadt,
Khun Phaen, ein Charakter der Thai-Literatur, lebte hier in seiner Heimat,
Das Land des Drei-Pagoden-Passes,
Reich an Edelsteinen und Mineralen, nicht aus Glas,
Berühmt für die Brücke am Kwai,
Viele Wasserfälle kann man betrachten.“

Verwaltungseinheiten

Administrative Gliederung der Provinz Kanchanaburi

Die Provinz ist in 13 Kreise (Amphoe) eingeteilt. Die Kreise sind weiter unterteilt in 98 Gemeinden (Tambon) und 887 Dörfer (Muban).

  1. Amphoe Mueang Kanchanaburi (อำเภอเมืองกาญจนบุรี)
  2. Amphoe Sai Yok (อำเภอไทรโยค)
  3. Amphoe Bo Phloi (อำเภอบ่อพลอย)
  4. Amphoe Si Sawat (อำเภอศรีสวัสดิ์)
  5. Amphoe Tha Maka (อำเภอท่ามะกา)
  6. Amphoe Tha Muang (อำเภอท่าม่วง)
  7. Amphoe Thong Pha Phum (อำเภอทองผาภูมิ)
  1. Amphoe Sangkhla Buri (อำเภอสังขละบุรี)
  2. Amphoe Phanom Thuan (อำเภอพนมทวน)
  3. Amphoe Lao Khwan (อำเภอเลาขวัญ)
  4. Amphoe Dan Makham Tia (อำเภอด่านมะขามเตี้ย)
  5. Amphoe Nong Prue (อำเภอหนองปรือ)
  6. Amphoe Huai Krachao (อำเภอห้วยกระเจา)

Einzelnachweise

  1. Thailand in Figures (2011), S. 299
  2. Terwiel (1989), S. 72
  3. Terwiel (1989), S. 96f.

Literatur

Weblinks

 Commons: Kanchanaburi – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien

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