- Neferirkare
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Neferirkare Horusname
Wsr-ḫˁ.w
Mit mächtigen ErscheinungenNebtiname
Ḫˁ(.w)-m-nb.tj
Der erscheint als die zwei Herrinnen
Wsr-ḫˁw-nb.tj
Mit den mächtigen Erscheinungen der beiden HerrinnenGoldname
Sḫm.w-nb.w
Goldenster der MächteThronname
Nfr-jr(.w)-k3-Rˁ
Mit schöner Gestalt und Ka des Re
Nfr-jr(.w)-k3-Rˁ
Mit schöner Gestalt und Ka des ReEigenname
K3 k3 j
Herrscher (mit) Ka-KräftenKönigsliste von Abydos (Sethos I.) (Nr.28)
K3 k3 jKönigsliste von Sakkara (Nr.27)
Nfr-jr(.w)-k3-RˁGriechisch
nach Manetho
NephercheresNeferirkare (Nefer-ir-ka-Re) war der dritte König (Pharao) der altägyptischen 5. Dynastie im Alten Reich. Er regierte etwa von 2475 bis 2465 v. Chr.[1] Über seine Person und seine Regierungszeit existieren nur sehr wenige Zeugnisse. Neferirkare ist vor allem durch seine Bautätigkeit bekannt, zu deren zentralen Projekten ein bisher unentdecktes Sonnenheiligtum und eine Pyramidenanlage gehörten.
Inhaltsverzeichnis
Herkunft und Familie
Die verwandtschaftlichen Verhältnisse vom Übergang der 4. zur 5. Dynastie sind sehr umstritten. Zur Rekonstruktion wurden meist die Angaben des Papyrus Westcar herangezogen, die jedoch nicht stimmen. Neue Relieffunde bei der Pyramide von Sahure haben aber einiges Licht in diese Angelegenheit gebracht. Demnach war Neferirkare Sohn des Sahure und trug als Prinz des Namen Ranefer. Seine Mutter ist unbekannt.[2]
Seine Große königliche Gemahlin trug den Namen Chentkaus. Diese Tatsache sorgte zunächst unter den Ägyptologen für einige Verwirrung, bis Miroslav Verner in den 1970er Jahren in Abusir die Pyramide und den Totentempel der Königin aus der Zeit Neferirkares fand und ausgrub.
Der häufig in benachbarten Gräbern auftretende Name Kakai war wahrscheinlich sein Geburtsname.
Regentschaft
Verner geht heute davon aus, dass Neferirkare nur ca. 11 Jahre regierte. Nach dem Königspapyrus Turin dauerte seine Regierungszeit 20 Jahre. Aus den Einträgen des Palermosteins geht hervor, dass er am 29. Schemu II den Thron bestieg. Mit seiner Regierungszeit enden die Aufzeichnungen des Palermosteins.
Seine wichtigsten Beamten sind durch ihre Gräber und biographische Angaben belegt: So war der Hohepriester des Ptah von Memphis, Ptahschepses, der spätere Schwiegersohn des Niuserre und sein Wesir war ein Mann namens Waschptah. Der später unter Niuserre verstorbene Ti war Oberfriseur des Königs. Er stand den beiden Pyramidenanlagen des Niussere und Raneferef sowie vier Sonnenheiligtümern vor. Zudem beaufsichtigte er über 100 Wirtschaftsdomänen.[3]
Bautätigkeit
Die Neferirkare-Pyramide in Abusir
→ Hauptartikel: Neferirkare-Pyramide
Wie sein Vorgänger baute Neferirkare seine Pyramide in Abusir. Sie bestand aus Kalkstein, war als Stufenpyramide angelegt und wurde mit einer Kalksteinverkleidung versehen. Sie maß 105 m x 105 m und sollte ursprünglich 72 m hoch werden, wurde jedoch nie ganz fertig. Trotzdem war sie die größte Pyramide in Abusir.
Als Besonderheit war das Dach des dazugehörigen Totentempels im Osten mit Holzsäulen gestützt. Die Anlage wurde wahrscheinlich von Raneferef und Niuserre vollendet. Neferirkare bevorzugte jedoch „Lotussäulen“.
Das Sonnenheiligtum des Neferirkare
→ Hauptartikel: Sonnenheiligtum des Neferirkare
Das Sonnenheiligtum des Neferirkare wurde noch nicht gefunden. Allerdings gibt es Hinweise in anderen Gräbern, dass auch er ein solches errichtet hat.
Literatur
Allgemein
- Jürgen von Beckerath: Chronologie des pharaonischen Ägypten, 1997, S. 26, 39, 153-155, 159, 161, 175, 188, ISBN 3-8053-2310-7
- Peter A. Clayton: Die Pharaonen, 1994, S. 62, ISBN 3-8289-0661-3
- Thomas Schneider: Lexikon der Pharaonen, 2002, S. 173-174, ISBN 3-491-96053-3
Zum Namen
- Jürgen von Beckerath: Handbuch der ägyptischen Königsnamen, 1984, S. 54, 181, 182, ISBN 3-422-00832-2
- Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts Kairo, 1965 Nr.20 / Tafel 8
- Jean-Louis de Cenival, Paule Posener-Kriéger The Abu Sir Papyri, London 1968, Abb. 28.
Zur Pyramide
- Ludwig Borchardt: Das Grabdenkmal des königs Nefer-ír-ke -re, Leipzig: J.C. Hinrichs, 1909 (die Grabungspublikation)
- Zahi Hawass: Die Schätze der Pyramiden, 2003, S. 15, 160, 170, 206, 246, 247, 249, 251-254, 278, 279, ISBN 3-8289-0809-8
- Mark Lehner: Geheimnis der Pyramiden, 1997, S. 101, 1942, 144, 146, 148, 150, 161, 234, ISBN 3-572-01261-9
- Rainer Stadelmann: Die ägyptischen Pyramiden, 1991, S. 155f. 171-174, ISBN 3-8053-1142-7
- Miroslav Verner: Die Pyramiden, Hamburg 1999, S. 70, 73-75, 77, 80, 115-118, 121, 184, 296 usw. ISBN 3-499-60890-1
Detailfragen
- James P. Allen in: Studies in Pharaonic Religion and Society in Honour of J. Gwyn Griffiths, 1992, S. 14-20
- Aidan Dodson, Dyan Hilton: The Complete Royal Families of Ancient Egypt. The American University in Cairo Press, London 2004, S. 62–69, ISBN 977-424-878-3
- Miroslav Verner: Archaeological Remarks on the 4th and 5th Dynasty Chronology. In: Archiv Orientální, Bd. 69, Prag 2001, S. 363-418 (PDF; 31 MB)
- Miroslav Verner: Studien zur altägyptischen Kultur 8, 1980, S.243-268
- Miroslav Verner: Bulletin de l´Institut Francais d´archéologie orientale 87, 1987, S.293-297 u.pls. LIV / V
- Miroslav Verner: Unearthing Ancient Egypt, 1958-1988, 1990 S. 4f.
- Miroslav Verner: Remarks on the Pyramid of Neferirkare (Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts Kairo 47), Zabern Verlag Mainz 1991 S. 411-418 und Tff. 61-63
Weblinks
Anmerkungen und Einzelnachweise
- ↑ Jahreszahlen nach Schneider: Lexikon der Pharaonen.
- ↑ Tarek El Awady: The royal family of Sahure. New evidence, in: M.Barta; F. Coppens, J. Krjci (Hrsg.):Abusir and Saqqara in the Year 2005, Prague 2006 ISBN 80-7308-116-4, S. 191-218
- ↑ Thomas Schneider: Lexikon der Pharaonen. S. 173
Vorgänger Amt Nachfolger Sahure Pharao von Ägypten
5. DynastieSchepseskare Kategorien:- Altägyptischer König (Altes Reich)
- 25. Jahrhundert v. Chr.
- Geboren im 25. Jahrhundert v. Chr.
- Gestorben im 25. Jahrhundert v. Chr.
- Mann
- 5. Dynastie (Ägypten)
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