Niuserre

Niuserre
Namen von Niuserre
Niuserre Double Statue.jpg
Horusname
G5
Q1 X1
F34
tA
tA
Srxtail2.svg
Set-ib-taui
S.t-jb-t3.wj
Sitz des Herzens der beiden Länder
Nebtiname
G16
Q1 X1
F34
Set-ib-nebti
S.t-jb-nb.tj
Sitz des Herzens der beiden Herrinnen
Goldname
G8
nTr G5
S12
Bik-nebu-netjer
Bjk-nbw-nr.j
Gold (Goldener) des göttlichen Falkens
Thronname
M23
X1
L2
X1
Hiero Ca1.svg
N5
N35
wsr s
r
Hiero Ca2.svg
Ni-user-Re
N(.j)-wsr-Rˁ
Zur Stärke / Macht des Re gehörig
Eigenname
Hiero Ca1.svg
K1
n
M17
Hiero Ca2.svg
Ini
Jnj
Ini
Hiero Ca1.svg
K1
n
M17 M17
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Ini
Hiero Ca1.svg
K1
n
Hiero Ca2.svg
In
Königsliste von Abydos (Sethos I.) (Nr.30)
Hiero Ca1.svg
N5
n
wsr s r
Hiero Ca2.svg
Ni-user-Re
N(.i)-wsr-
Zur Stärke / Macht des Re gehörig
Griechisch
bei Manetho

Rathures

Niuserre (eigentlich Ni-user-Re) war der sechste König (Pharao) der altägyptischen 5. Dynastie im Alten Reich. Er regierte etwa von 2455 bis 2420 v. Chr.[1]

Inhaltsverzeichnis

Herkunft und Familie

Niuserre war ein Sohn des Neferirkare. Verheiratet war er mit Reputnebu, und seine Tochter Cha-merer-nebti wurde Gemahlin des Wesirs Ptahschepses.

Regentschaft

Regierungsdauer

Der König erscheint bei Manetho als Rathures und soll 44 Jahre regiert haben. Im Königspapyrus Turin, in dem sein Name verloren ist, ist die Anzahl seiner Regierungsjahre beschädigt.

Belege

Der Herrscher wird in Inschriften auf dem Sinai genannt, die eine Expedition dorthin vermuten lassen. Eine der Inschriften nennt das Schlagen der Mentiu und aller fremden Länder. Inwieweit dies konkrete militärische Aktionen belegt, kann nicht gesagt werden. [2] Es fand sich im Satistempel auf Elephantine eine Fayencetafel mit seinem Namen.[3] Minnefer und Ptahschepses waren mit Sicherheit unter ihm amtierende Wesire. Sechemanchptah ist eventuell auch unter dem Herrscher einzuordnen. Andere sicher in seine Regierungszeit zu datierende Beamte sind der Vorsteher aller Arbeiten des Königs, Anchuserkaef, und Seschemnofer (II.) mit demselben Titel.

Bautätigkeit

Die Niuserre-Pyramide in Abusir

Hauptartikel: Niuserre-Pyramide

Zwischen der Pyramide Neferirkares und Sahures liegt der kleinere und weniger gut erhaltene Pyramidenkomplex des Niuserre. Der am Rand des Fruchtlandes liegende Taltempel wurde ursprünglich für Neferirkare, den Vorgänger Niuserres, begonnen, aber nie fertiggestellt. Niuserre übernahm daher beim Bau seiner Anlage die Fundamente für den Taltempel und den Aufweg, der nicht gerade zur Pyramide verläuft, da er zu seiner Grabanlage umgeleitet werden musste.

Die Pyramide des Niuserre

Das Sonnenheiligtum des Niuserre in Abu Gurob

Hauptartikel: Sonnenheiligtum des Niuserre

Er errichtete ein Sonnenheiligtum in Abu Gurob, 100 m x 75 m, mit einem Alabasteraltar von 5,5 m x 6 m, Schlachthöfen und einem gemauerten Obelisken, den man früher für eine Pyramide hielt („Pyramide von Righa"). Niuserre bevorzugte "Papyrussäulen", deren Reste man an seinem Totentempel fand.

Rekonstruktion des Sonnenheiligtum des Niuserre

Statuen

Durch Inschriften und stilistische Vergleiche können dem Herrscher fünf Bildwerke zugeordnet werden. In München befindet sich eine Pseudogruppe aus Granit, die den Herrscher zweimal stehend zeigt. Die Gruppe ist durch die Inschriften eindeutig Niuserre zuzuordnen.[4] Eine Statue aus Granit wurde 1904 in Karnak gefunden. Sie nennt seinen Namen und ist fast vollständig erhalten. Der Herrscher ist stehend dargestellt. Das Oberteil der Statue befindet sich heute in Rochester, New York, das Unterteil in Kairo[5] Eine Sitzstatue, ebenfalls aus Granit fand sich in Memphis.[6] Zwei weitere Werke werden dem Herrscher aus stilistischen Gründen, vor allem wegen des identischen Gesichtsausdruckes zugesprochen. Es handelt sich um einen Torso in Brooklyn [7] und einen, der in Byblos gefunden wurde und sich heute in Beirut befindet. [8]

Niuserre CG 38 c.jpg Niuserre BrooklynMuseum.png
Sitzstatue des Niuserre aus Memphis; Ägyptisches Museum Kairo (Inv.-Nr.CG 38) Oberteil einer Statue des Niuserre; Brooklyn Museum

Literatur

Allgemeines

Zum Namen

  • Jürgen von Beckerath: Handbuch der ägyptischen Königsnamen. Deutscher Kunstverlag, München-Berlin 1984, ISBN 3-422-00832-2, S. 55 u. 182
  • Friedrich-Wilhelm Freiherr von Bissing: Das Re-Heiligtum des Königs Ne-Woser-Re. Alexander Druncker, Berlin 1905
  • Friedrich-Wilhelm Freiherr von Bissing: Das Re-Heiligtum des Königs Ne-Woser-Re. Band I, Verlag Alexander Druncker, Berlin 1905, S. 68, 13
  • Karl Richard Lepsius: Auswahl der wichtigsten Urkunden des aegyptischen Alterthums. Leipzig 1842, Tafel 9 a-c
  • Auguste Mariette: Les mastabas de l´Ancien Empire. Paris 1885, S. 254, 255

Zur Pyramide

Detailfragen

  • Jürgen von Beckerath: Chronologie des pharaonischen Ägypten. Zabern , Mainz 1997, ISBN 3-8053-2310-7, S.14, 27-28, 39, 153-156, 175, 188
  • Bernard V. Bothmer: The Karnak Statue of Ny-user-ra. in: Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts Kairo 30, Zabern, Mainz 1974, S. 165-170
  • Aidan Dodson, Dyan Hilton: The Complete Royal Families of Ancient Egypt. The American University in Cairo Press, London 2004, ISBN 977-424-878-3, S. 62–69
  • Elmar Edel, Steffen Wenig: Die Jahreszeitreliefs aus dem Sonnenheiligtum des Königs Ne-User-Re. 1974
  • Peter Kaplony: König Niuserre und die Annalen. in: Mitteilung des Deutschen Archäologischen Instituts Kairo 47, Zabern, Mainz 1991, S. 195-204
  • Miroslav Verner: Archaeological Remarks on the 4th and 5th Dynasty Chronology. in: Archiv Orientální, Bd. 69, Prag 2001, S. 363-418 (PDF; 31 MB)
  • Miroslav Verner: Excavating Ancient Egypt. Prag 1958-1988, 1990, S. 28-31
  • Miroslav Verner: The Mastaba of Ptahschepses I. Prag 1977, II 1992
  • Dietrich Wildung: Ni-user-Rê. Sonnenkönig-Sonnengott. in: Schriften aus der ägyptischen Sammlung (SAS), Heft 1, München 1984

Weblinks

 Commons: Niuserre – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Jahreszahlen nach Schneider: Lexikon der Pharaonen.
  2. Alan H. Gardiner and T. Eric Peet Vol.2. H. The Inscriptions of Sinai (edited and completed by Jaroslav Cerný), London 1955, Nr. 10-11
  3. Günter Dreyer: Elephantine VIII. Der Tempel der Satet, AV 39. Mainz am Rhein 1986, S. 148-149, Nr.. 426
  4. Dietrich Wildung: Ni-user-Rê. Sonnenkönig-Sonnengott. 1984,(Schriften aus der ägyptischen Sammlung H.1)
  5. Rochester, N.Y. 42.54; Kairo CG 42003; Wildung: Ni-user-Rê, 12, Abb. 7
  6. Kairo CG 38, Wildung: Ni-user-Rê, 12, Abb. 8
  7. New York, The Brooklyn Museum 72.56, Wildung: Ni-user-Rê, 12, Abb. 9
  8. Beirut, B. 7395, Wildung: Ni-user-Rê, 12, Abb. 10


Vorgänger Amt Nachfolger
Raneferef Pharao von Ägypten
5. Dynastie
Menkauhor

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