- Neneh Cherry
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Neneh Cherry (* 10. März 1964 in Stockholm als Neneh Mariann Karlsson) ist eine schwedische Hip-Hop-Künstlerin und Stieftochter von Don Cherry. An ihren Alben ist sie vor allem als Texterin und Sängerin bzw. Vortragende beteiligt, daneben auch meist als Produzentin. Zu ihren größten kommerziellen Erfolgen gehören Buffalo Stance (1988), Manchild (1989), I’ve Got You Under My Skin (1990, mit Afrika Bambaataa), 7 Seconds (1994, mit Youssou N’Dour) und Woman (1996).
Ihr Hip-Hop ist immer wieder auch von anderen Stilen beeinflusst, zum Beispiel Soul (Inna City Mamma, 1989), Rock (Trout, 1992, mit Michael Stipe von R.E.M.) oder Worldmusic (7 Seconds).
Inhaltsverzeichnis
Biographie und Karriere
Neneh Cherry wuchs gemeinsam mit ihrem sieben Jahre jüngeren Halbbruder Eagle-Eye Cherry bei ihrer Mutter, der schwedischen Malerin Moki, und ihrem Stiefvater, dem Jazz-Musiker Don Cherry, auf. Der Kontakt zu ihrem Vater, dem Musiker Amahdu Jah aus Sierra Leone, brach aber nie ganz ab. Väterlicherseits hat sie eine Halbschwester, die Sängerin Titiyo. Ihre ersten beiden Lebensjahre verbrachte sie in Hässleholm in Schweden. Danach reiste die ganze Familie mit Don, der meist auf Tournee war, um die ganze Welt - meist durch die USA und Europa. Einer der wenigen Orte, wo die Familie sich regelmäßig aufhielt, war New York City, wo Neneh auch sporadisch zur Schule ging. Durch ihren Stiefvater, der seit den 1960ern selbst zu den bedeutendsten Innovatoren des Jazz, insbesondere des Free Jazz, zählte, lernte sie schon früh eine ganze Reihe von Musikern kennen. Darunter waren Berühmtheiten wie Ornette Coleman, mit dem Don Cherry eng zusammenarbeitete, oder Miles Davis.
Anfang der 1980er brach sie die Schule ab, siedelte nach London über und begann ihre eigene musikalische Laufbahn. Die erste Gruppe, mit der sie auftrat, war die Punkrock-Band The Cherries. Bevor sie mit Stop the War, einem Protest-Song gegen den Falkland-Krieg (1982), ihre Solokarriere startete, spielte sie noch mit The Slits und Rip, Rig & Panic. 1986 nahm sie zusammen mit The The den Titel Slow Train to Dawn auf.
Mit ihrem Mann Cameron McVey (auch Produzent von Massive Attacks Debüt-Album Blue Lines, Portisheads Dummy und später Alben der All Saints und der Sugababes) nahm sie 1988 ihr Debüt-Album Raw Like Sushi auf. Die Single-Auskopplung Buffalo Stance wurde zu ihrem ersten großen Hit. Kurz darauf erkrankte sie an Borreliose, was ihre Arbeit als Musikerin zeitweilig behinderte.
1990 hatte sie mit I’ve Got You Under My Skin, ihrem Beitrag zur AIDS-Benefiz-Compilation Red Hot + Blue, ihren zweiten großen Erfolg.
1992 veröffentlichte sie ihr zweites Album, Homebrew, auf dem auch Michael Stipe (R.E.M.) und Guru (Gang Starr) zu hören sind. Im darauf folgenden Jahr übersiedelte sie für kurze Zeit nach New York City, 1995 mietete sie ein Haus in der Nähe von Málaga (Spanien), wo sie bis 1999 mit ihrer Familie lebte.
Ihr drittes und vorläufig letztes Album, Man, erschien 1996. Das Album entstand auch unter dem Eindruck ihrer dritten Schwangerschaft sowie des Todes ihres Stiefvaters Don Cherry, der die letzten acht Monate seines Lebens in ihrem Haus in Spanien verbracht hatte. Sie bezeichnete es als „ein Album von Leben und Tod“.[1] Die Musik darauf war stärker an Rock und Soul orientiert, Elemente aus Drum ’n’ Bass und Hip-Hop traten in den Hintergrund. Mit dem Lied 7 Seconds, einem Duett mit Youssou N’Dour das bereits im Jahr 1994 erstmals veröffentlicht worden war, ist auf Man ihr bisher größter Hit zu finden.
Neneh Cherry ist Mutter von drei Töchtern, Naima, Tyson und Mabel. Ihr Stiefsohn Marlon Roudette (Vater ist Cameron McVey) ist Gründer und Mitglied der Musikgruppe Mattafix. Die Familie lebt heute teils in London und teils in Schweden.
Auszeichnungen
Einige der bedeutenderen Auszeichnungen, die Neneh Cherry bisher erhielt:
- BRIT Award (1996) – „Best Video“ (Woman)
- World Music Award (1995) – „Best African Single“ (7 Seconds)
- MTV Europe Music Award (1994) – (7 Seconds)
- BRIT Award (1990) – „Best Single“ und „Best Female Vocalist“
Diskografie
Alben
- 1989 Raw Like Sushi
- 1992 Homebrew
- 1996 Man
- 1997 Remixes
- 2007 Laylower - Cirkus feat. Neneh Cherry (Limited Edition CD)
Singles
- 1988 Buffalo Stance (D#2, UK#3, US#3, AUS#21, NL#1, A#7, CH#2, S#1, N#3)
- 1989 Manchild (D#2, UK#5, F#41, NL#3, A#6, CH#4, S#7)
- 1989 Kisses On the Wind (D#23, UK#20, US#8, NL#14, CH#9)
- 1989 Heart
- 1989 Inna City Mama (UK#31, NL#7, CH#17)
- 1990 I’ve Got You Under My Skin (D#23, UK#25, NL#14, CH#25, S#16)
- 1992 Money Love (UK#23, S#17)
- 1992 Move With Me
- 1993 Buddy X (UK#35, US#43, NL#23)
- 1994 7 Seconds (with Youssou N’Dour) (D#3, UK#3, US#98, F#1, AUS#3, NZ#7, NL#2, A#3, CH#1, S#3, N#4)
- 1995 Love Can Build a Bridge (with Cher, Chrissie Hynde & Eric Clapton) (UK#1, D#62, NL#41, A#18, CH#21)
- 1996 Woman (UK#9, D#52, F#14, AUS#17, NZ#35, NL#22, A#21, CH#12, S#20, N#11, FIN#4)
- 1996 Kootchi (UK#38)
- 1997 Feel It (UK#68)
- 1999 Buddy X '99 (by Dreem Teem Vs Neneh Cherry) (UK#15)
- 2000 Long Way Around (by Eagle-Eye Cherry featuring Neneh Cherry) (UK#48, F#60, NL#81, CH#45)
- 2003 Braided Hair (by Speech featuring Neneh Cherry) (NL#96)
- 2006 Kids With Guns (by Gorillaz featuring Neneh Cherry) (UK#27)
- 2006 Starved (by cirKus featuring Neneh Cherry)
- 2006 Is What It Is (feat. Martin Jondo)
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Martina Wimmer/Rolling Stone (dt. Ausgabe, Nr. 9, Sept. 1996): Drei Töchter und ein Todesfall
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