- Nettesheim
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Nettesheim ist ein Ortsteil der Gemeinde Rommerskirchen im Rhein-Kreis Neuss in Nordrhein-Westfalen.
Basisdaten Bundesland: Nordrhein-Westfalen Kreis: Rhein-Kreis Neuss Gemeinde: Rommerskirchen Höhe: über NN Fläche: (mit Butzheim:)
9,38 km²Einwohner: Eingemeindungsdatum: 1. Januar 1975 Postleitzahlen: 41569 Vorwahl: 02183 Kfz-Kennzeichen: NE Inhaltsverzeichnis
Lage
Nettesheim liegt etwa 20 km nordwestlich von Köln und etwa 20 km südwestlich von Düsseldorf zwischen den Städten Grevenbroich, Dormagen und Pulheim an der Bundesstraße 477. Durch den Ort fließt der Gillbach. Östlich schließt sich der Ort Butzheim an. Westlich von Nettesheim befindet sich der Strategische Bahndamm.
Geschichte
Entstehung und Entwicklung des Ortes
Die Entstehung von Nettesheim geht auf die fränkische Zeit zurück. Im Jahre 1187 wurde der Ort als „Neoensheim“ erwähnt. Nettesheim gehörte bis 1794 zum Dingstuhl Rommerskirchen im kurkölnischen Amt Hülchrath. Nach dem Einmarsch der Franzosen 1794 wurde das linksrheinische Gebiet französisch. 1798 wurde das Rheinland von den Franzosen in vier Departements (Rur/Roer, Rhein-Mosel, Saar und Donnersberg) aufgeteilt. Departements waren in Arrondissements/etwa Regierungsbezirke unterteilt, diese wiederum in Cantone/etwa Kreise und diese wieder in Mairien/Bürgermeistereien. Als unterste Verwaltungseinheit entstand in diesem Gebiet die Mairie Nettesheim. Diese gehörte zum Kanton Dormagen im Arrondissement Cologne im Département de la Roer. Nach dem Abzug der französischen Besatzungstruppen in Folge des Zusammenbruchs des napoleonischen Reiches 1814 wurde das katholisch geprägte Rheinland beim Wiener Kongress dem protestantischen Preußen zugesprochen. Damals wurde die gleichnamige Bürgermeisterei Nettesheim mit den Gemeinden Nettesheim-Butzheim, Frixheim-Anstel und Gohr gebildet. 1819 erhielt Nettesheim seinen ersten hauptamtlichen Lehrer. Zwischen 1847 und 1894 wanderten 251 registrierte Auswanderer aus Nettesheim und Butzheim aus, vor allem nach Amerika.
Bis 1929 gehörte die Bürgermeisterei Nettesheim zum Kreis Neuss und führte ab 1927 die Bezeichnung Amt. 1929 kam das Amt Nettesheim an den Landkreis Grevenbroich. Seit 1936 bestand eine gemeinsame Verwaltung mit Rommerskirchen im neuen Rathaus Eckum. Die Gemeinde Nettesheim-Butzheim gehörte bis zu ihrer Auflösung dem Amt Rommerskirchen-Nettesheim an. Ihr letzter Bürgermeister war Peter Emunds (CDU) und sein Stellvertreter Konrad Pesch (CDU). Sie übten gleichzeitig auch die Ämter des Ehrenamtlichen Gemeindedirektors und des Allgemeinen Vertreters aus. Die Gemeinde bestand aus den Ortschaften Nettesheim und Butzheim. Am 1. Januar 1975 wurden sowohl das Amt Rommerskirchen-Nettesheim als auch die Gemeinde Nettesheim-Butzheim aufgelöst und in die Gemeinde Rommerskirchen eingegliedert.[1]
Katholische Pfarrei
Die katholische Pfarrei St. Martinus zu Nettesheim wurde im Jahre 1195 erstmals erwähnt. Nur der romanische Turm ist von der ursprünglichen Kirche vorhanden. 1515 wurde die Kirche mit Ausnahme des Turms erneuert. 1858 musste der alte Chorraum einem Neubau weichen. 1885 wurde der alte Teil der Kirche dem Neubau angeglichen und der Turm aufgestockt. Auf dem ehemaligen Friedhof neben der Kirche, der 2005 zu einer Parkanlage umgestaltet wurde, steht ein Kriegerdenkmal, das an die Gefallenen und Vermissten des Ersten Weltkriegs von 1914 bis 1918 erinnert. An den Feldern um Nettesheim finden sich Wegekreuze, die als Fußfälle bezeichnet werden, da sie an den Leidensweg Christi erinnern und für die Betenden der Prozession mit einem Fußfall verbunden waren. Von den ursprünglich sieben Wegkreuzen sind allerdings heute nur noch fünf vorhanden.[2]
Einwohnerentwicklung
- 30. Juni 1964: 1.222
- 30. Juni 1974: 1.720
Wirtschaft und Infrastruktur
Bildungseinrichtungen
- Gemeinschaftsgrundschule Frixheim
Technische, soziale und kulturelle Einrichtungen
- Freiwillige Feuerwehr, Löschzug Nettesheim
- Jugendfeuerwehr Nettesheim
- Jugendcafé Gil’ty Nettesheim
- Pfarrbücherei St. Martinus
Vereine
- St.-Sebastianus Schützenbruderschaft Nettesheim 1300 Sektion Nettesheim-Butzheim e. V.
- Bundestambourkorps „Amicitia“ Nettesheim-Butzheim von 1919
- Sportschützen Nettesheim
- Pfarrcäcilienchor Nettesheim
- Quartettverein Nettesheim
- Kath. Frauengemeinschaft St. Martinus
- KJG Nettesheim
Medien
- Neuss-Grevenbroicher-Zeitung – regionale Tageszeitung, Neusser Zeitungsverlag GmbH
- Schaufenster – lokales Anzeigenblatt (Dienstag), Neusser Zeitungsverlag GmbH
- Rheinischer Anzeiger – lokales Anzeigenblatt (Mittwoch), Neusser Zeitungsverlag GmbH
- Erft-Kurier – lokales Anzeigenblatt (Dienstag) Neusser Zeitungsverlag GmbH
- NEW’S 89,4 – lokaler Radiosender (alle Tage), Neusser Zeitungsverlag GmbH
Söhne und Töchter der Stadt
- Horst Lichter, deutscher Fernsehkoch
- Wolfgang Niersbach, Generalsekretär des DFB
Literatur
- Josef Schmitz: Gemeinde Rommerskirchen, Rheinische Kunststätten Heft 297, Köln 1984
- Josef Schmitz: Leben am Gillbach, Nettesheim-Butzheim 1800–1974, Neuss 1987
- Josef Schmitz: Jüdische Familien am Gillbach; Beiträge zur Geschichte der Gemeinde Rommerskirchen Bd. III, Rommerskirchen 1999
- Josef Schmitz: Josef Schmitz, Rittersitze, Stiftshöfe und Klostergüter am Gillbach; Beiträge … Bd. V, Rommerskirchen 2008
- Heinz Ohletz: 1929–1974 Jahre Menschen Initiativen im Großkreis Grevenbroich. o.O., (1975)
- Gottfried Neuen: Pulheim im Wandel der Zeiten; Pulheim 1966
Einzelnachweise
- ↑ Martin Bünermann, Heinz Köstering: Die Gemeinden und Kreise nach der kommunalen Gebietsreform in Nordrhein-Westfalen. Deutscher Gemeindeverlag, Köln 1975, ISBN 3-555-30092-X.
- ↑ Quelle: monumentum.net
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