- Rommerskirchen
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Wappen Deutschlandkarte 51.0347222222226.691388888888970Koordinaten: 51° 2′ N, 6° 41′ OBasisdaten Bundesland: Nordrhein-Westfalen Regierungsbezirk: Düsseldorf Kreis: Rhein-Kreis Neuss Höhe: 70 m ü. NN Fläche: 60,08 km² Einwohner: 13.011 (31. Dez. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 217 Einwohner je km² Postleitzahl: 41569 Vorwahlen: 02183, 02182, 02181 Kfz-Kennzeichen: NE Gemeindeschlüssel: 05 1 62 028 NUTS: DEA1D Adresse der
Gemeindeverwaltung:Bahnstraße 51
41569 RommerskirchenWebpräsenz: Bürgermeister: Albert Glöckner (SPD) Lage der Gemeinde Rommerskirchen im Rhein-Kreis Neuss Rommerskirchen ist eine Gemeinde im Rhein-Kreis Neuss im Südwesten Nordrhein-Westfalens.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Geographische Lage
Rommerskirchen ist die südlichste Gemeinde im Rhein-Kreis Neuss und im Regierungsbezirk Düsseldorf in Nordrhein-Westfalen. Durch Rommerskirchen fließt der Gillbach. Er gibt den fruchtbaren Ländereien im Gemeindegebiet auch den Namen „Die Gilbach“. Innerhalb des Kreises hat Rommerskirchen von allen Kommunen die geringste Bevölkerungsdichte.
Folgende Gemeinden grenzen an Rommerskirchen (Abstand von Ortsmitte zu Ortsmitte):
Grevenbroich
10 kmGrevenbroich Dormagen
12 kmGrevenbroich Dormagen Bergheim
(Rhein-Erft-Kreis)
10 kmPulheim
BergheimPulheim
(Rhein-Erft-Kreis)
8 kmOrtsteile
- Nettesheim
- Oekoven
- Ramrath
- Sinsteden
- Ueckinghoven
- Vanikum
- Villau
- Widdeshoven
Geschichte
Urgeschichte bis Mittelalter
Die ältesten Funde im Ort stammen aus der Grabung in der Kirche; die Scherben zeugen von einer Siedlung der Bandkeramiker (ca. 5300–4900 v. Chr.).[2]
In Rommerskirchen existieren noch viele Überreste der römischen Kultur. Dazu zählen zahlreiche römische Landgüter (Villae Rusticae) und der Jupiterpfeiler von Rommerskirchen.[3]
Auch aus fränkischer Zeit (6.–7. Jahrhundert) liegen Siedlungsreste und Gräber vor. Bemerkenswert sind die Gräber, die bei Ausgrabungen durch Peter Josef Tholen 1950 unter der Pfarrkirche St. Peter zu Tage kamen. Sie datieren in die Zeit 700–740 n. Chr., darunter ein ausnehmend reiches Frauengrab.[4] Die Anordnung dieser Gräber lässt erschließen, dass sie in einer damals bereits bestehenden, 3-schiffigen Holzkirche von mindestens 7,5 × 15 m Größe niedergelegt wurden. Aus dieser Kirche entwickelte sich in vielen Zwischenstufen die 1945 zerstörte Kirche.
Schriftlich erwähnt wird Rommerskirchen im Jahre 1106 als Rumeschirche. Verschiedene Ortschaften der Gemeinde Rommerskirchen weisen in ihrem Kern noch mittelalterliche Züge mit romanischen und gotischen Kirchen auf, wie z. B. die Lambertuskapelle im Ortsteil Ramrath mit einer etwa 1100-jährigen Geschichte und einer Burg.
Rommerskirchen wurde im 15. Jahrhundert mit einem Wall und einem Graben umgeben und erhielt im Jahre 1437 die Marktrechte. Politisch bildete Rommerskirchen einen gleichnamigen Dingstuhl (Sitz eines unteren Gerichts) im Amt Hülchrath im Kurfürstentum Köln.
In der Nähe von Rommerskirchen befand sich die Ortschaft Gorchheim. Im Jahre 1260 wurde sie Goegheim und 1321 Goyrcheim genannt. Wo sich dieser Ort befand, ist nicht bekannt.
Neuzeit
1794 besetzten französische Revolutionstruppen Rommerskirchen. 1796 wurde die Mairie Rommerskirchen gebildet. Sie gehörte zum Kanton Dormagen im Arrondissement Cologne im Département de la Roer. Sehr viele Bauten stammen aus der frühen Neuzeit sowie der Zeit der napoleonischen Besatzung. 1815 wurde die preußische Gemeinde Rommerskirchen gebildet. Sie bestand aus den Ortschaften Rommerskirchen, Eckum, Vanikum, Sinsteden und Gill und gehörte zum Landkreis Neuß. 1929 kam Rommerskirchen an den Landkreis Grevenbroich-Neuß. 1966 entstand das Amt Rommerskirchen-Nettesheim. Zur diesem Amt gehörten die Gemeinde Rommerskirchen sowie die beiden Gemeinden des ehemaligen Amtes Nettesheim, Nettesheim-Butzheim und Frixheim-Anstel. Am 1. Januar 1975 wurde das Amt Rommerskirchen-Nettesheim aufgelöst. Die Gemeinden Nettesheim-Butzheim und Frixheim-Anstel wurden in die neue Gemeinde Rommerskirchen eingemeindet. Ebenfalls eingemeindet wurde das Amt Evinghoven. Es bestand aus den Gemeinden Hoeningen mit den Ortschaften Hoeningen, Widdeshoven, Ramrath und Villau und Oekoven mit den Ortschaften Oekoven, Deelen, Ueckinghoven und Evinghoven.[5]
Einwohnerentwicklung
- 31. Dezember 1975: 11.095
- 31. Dezember 1980: 11.170 (+75)
- 31. Dezember 1985: 11.069 (−101)
- 31. Dezember 1990: 11.414 (+345)
- 31. Dezember 1995: 12.151 (+737)
- 31. Dezember 2000: 12.382 (+231)
- 31. Dezember 2005: 12.611 (+229)
- 18. März 2010: 13.000 (+389)
Politik
Gemeinderat
Kommunalwahl 2009Wahlbeteiligung: 63,1 %%5040302010039,8%39,2%9,5%6,1%5,4%Gewinne und VerlusteVerteilung der 32 Sitze im Gemeinderat nach der Kommunalwahl vom 30. August 2009:
SPD CDU UWG Grüne FDP Gesamt 13 12 3 2 2 32 Anm.: UWG = Unabhängige Wählergemeinschaft
Die SPD regiert in einer Ampelkoalition mit Bündnis90/Die Grünen und der FDP. Auch die UWG schließt sich bei den meisten Entscheidungen dem "Regierungslager" von Bürgermeister Albert Glöckner an.
Bürgermeister seit 1975
- 1975–1989: Heinz Faller (CDU)
- 1989–1991: Peter Emunds (CDU)
- 1991–1999: Peter Josef Wolter (CDU)
- seit 1999: Albert Glöckner (SPD)
Gemeindedirektoren 1975–1999
- 1975–1991: Alfred Brinkmann (CDU)
- 1991–1999: Peter Emunds (CDU)
Wappen
Das Gemeindewappen zeigt in Grün drei (2:1) goldene Adler unter einem fünflätzigen goldenen Turnierkragen. Dieses Wappen wurde nach der kommunalen Neugliederung im Jahre 1975 geschaffen und am 4. Oktober 1979 vom Regierungspräsident Düsseldorf genehmigt. Es geht auf ein altes Schöffensiegel der Herren von Anstel zurück, das nachweislich im Jahre 1355 von diesen geführt wurde. Der ursprünglich dreilätzige Turnierkragen des Siegels wurde auf fünf Lätze erweitert; diese symbolisieren die fünf ehemaligen Gemeinden Hoeningen, Frixheim-Anstel, Nettesheim-Butzheim, Oekoven und Rommerskirchen, aus denen die Gemeinde bei der Neugliederung hervorging. Die Tingierung symbolisiert die Naturlandschaft am Gillbach (grün) und die Landwirtschaft – insbesondere den Getreideanbau – in der Gemeinde (gold).
Städtepartnerschaften
- Karstädt (Prignitz) (Brandenburg)
- Mouilleron-le-Captif (Frankreich)
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Museen
- Kulturzentrum Sinsteden mit dem Landwirtschaftsmuseum und den Skulpturen-Hallen Ulrich Rückriem
- Gillbachbahn, Feld- und Werksbahnmuseum Oekoven
- Virtuelles Gemeindemuseum[6]
Bauwerke
- Kirche St. Peter in Rommerskirchen
- St.-Martinus-Kirche in Rommerskirchen-Nettesheim
- St.-Lambertus-Kapelle in Rommerskirchen-Ramrath
- Romanische Pfeilerbasilika St. Briktius in Rommerskirchen-Oekoven
- Kirche St. Antonius in Rommerskirchen-Evinghoven
- St. Stephanus in Rommerskirchen-Hoeningen
siehe auch Liste der Baudenkmäler in Rommerskirchen
Persönlichkeiten
- Hermann Spies (1865-1950), deutscher Komponist und Musikforscher in Salzburg
Medien
- Stattblatt, kostenloses, regionales Monatsmagazin, welches auch in den benachbarten Städten Grevenbroich und Bedburg erscheint.
- Neuss-Grevenbroicher Zeitung – regionale Tageszeitung, Neusser Zeitungsverlag GmbH
Wirtschaft und Infrastruktur
Nach Rommerskirchen wurde eine große 380-kV-Umspannanlage des RWE benannt. Zwischen dem Umspannwerk Rommerskirchen und dem Umspannwerk Ludwigsburg-Hoheneck ging am 5. Oktober 1957 die erste 380-kV-Leitung in Deutschland in Betrieb.
Die Umspannanlage liegt allerdings auf dem Gebiet der Stadt Bergheim im Ortsteil Rheidt-Hüchelhoven.
Verkehr
Der Rommmerskirchener Bahnhof liegt an der Hauptstrecke Köln–Grevenbroich–Mönchengladbach. Hier zweigt auch eine Güterzugstrecke nach Niederaußem zum dortigen Grubenbahnhof ab. Bis 2007 hatte der Bahnhof ein T-förmiges Stellwerk, ferner beginnt hier der Strategische Bahndamm. Im Ortsteil Oekoven gibt es eine öffentliche Feldbahnanlage.
An das Fernstraßennetz ist Rommerskirchen durch die sich hier kreuzenden Bundesstraßen 59 und 477 angeschlossen. Die B 59 ist südlich von Rommerskirchen bis zur Bundesautobahn 1 in Köln-Bocklemünd kreuzungsfrei ausgebaut worden (Inbetriebnahme Dezember 2006). Der Ausbau der B 59 in nördliche Richtung ist als Ortsumgehung bis zum Ortsteil Sinsteden angelegt (Verkehrsfreigabe am 18. Mai 2009). Nördlich von Rommerskirchen ist sie als Autobahn 540 ausgebaut.
Öffentliche Einrichtungen
- Gemeindejugendring Rommerskirchen
Literatur
- Heinz Ohletz: 1929–1974 Jahre Menschen Initiativen im Großkreis Grevenbroich; o. O. 1975
- Gottfried Neuen: Pulheim im Wandel der Zeiten; Pulheim 1966
Weblinks
Commons: Rommerskirchen – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienEinzelnachweise
- ↑ Amtliche Bevölkerungszahlen. Landesbetrieb Information und Technik Nordrhein-Westfalen (IT.NRW), abgerufen am 27. Juni 2011. (Hilfe dazu)
- ↑ Margarete Dohrn-Ihmig: Bandkeramik an Mittel- und Niederrhein. Rheinische Ausgrabungen 19. Köln 1971, S. 352 Nr. 124
- ↑ Peter Noelke: Die Jupitersäulen und -pfeiler in der römischen Provinz Germania inferior. Beihefte der Bonner Jahrbücher 41. Bonn 1981, S. 475 f., Nr. 175.
- ↑ Kurt Böhner, in: Bonner Jahrbücher 155/156, 1955/56, 509-512. – Frank Siegmund: Merowingerzeit am Niederrhein. Rheinische Ausgrabungen 34. Rheinland-Verlag, Köln 1989, 391–400.
- ↑ Martin Bünermann, Heinz Köstering: Die Gemeinden und Kreise nach der kommunalen Gebietsreform in Nordrhein-Westfalen. Deutscher Gemeindeverlag, Köln 1975, ISBN 3-555-30092-X.
- ↑ Virtuelles Gemeindemuseum Rommerskirchen
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