Newport News Shipbuilding

Newport News Shipbuilding
Newport News Shipbuilding and Drydock Company
Rechtsform Company
Gründung 1886
Auflösung 2001 (Kauf durch Northrop Grumman)
Sitz Norfolk, Vereinigte Staaten
Branche Werft
Produkte Flugzeugträger, U-Boote
Website www.sb.northropgrumman.com
Der Flugzeugträger USS Nimitz (CVN-68) im Trockendock von Newport News Shipbuilding.

Die ehemalige Newport News Shipbuilding and Drydock Company (NNS) war die größte private Schiffswerft in den USA, heute gehört die Firma zum Konzern Northrop Grumman. Sie befindet sich in Newport News, Virginia, in der Nähe des Marine-Stützpunkts von Norfolk (Norfolk Naval Base).

Seit 7. November 2001 gehört die Werft zum Rüstungskonzern Northrop Grumman und konzentriert sich in den letzten Jahren auf den Bau von Flugzeugträgern und U-Booten. Die USS George H. W. Bush (CVN-77) ist der 30. Flugzeugträger, der in der 1886 gegründeten Schiffswerft gebaut wird. Sie ist die einzige Werft, die in der Lage ist, Flugzeugträger der Nimitz-Klasse zu bauen. Die Schiffbausparte von NorthropGrumman wurde wiederum 2011 in eine rechtlich eigenständige Gesellschaft, Huntington Ingalls Industries, ausgegründet.

Geschichte

In den 1880er Jahren baute Collis P. Huntington eine Eisenbahnstrecke, um Kohle aus dem Flusstal des Ohio River nach Newport News zu transportieren. 1886 wurde von ihm die Werft von Newport News gegründet, die 1891 ihr erstes Schiff auslieferte, einen Schlepper mit dem Namen Dorothy.

Bis 1897 wurden drei Kriegsschiffe für die United States Navy gebaut. Ab 1907 entstanden auf der Werft sechs schwere Schlachtschiffe nach dem Vorbild der britischen HMS Dreadnought.

Zwischen 1918 und 1920 wurden 25 Zerstörer gebaut. Nach dem Ersten Weltkrieg begann Newport News Shipbuilding mit der Fertigung des ersten Flugzeugträgers, der von Grund auf neu gebaut wurde. Die USS Ranger (CV-4) wurde 1934 ausgeliefert. Danach entstanden zwei weitere Flugzeugträger, die USS Yorktown (CV-5) und die USS Enterprise (CV-6), die durch ihren Einsatz in der Schlacht um Midway bekannt wurden.

Außerdem baute die Werft zwischen den Kriegen Tankschiffe für US-Ölkonzerne, wie z.B. Standard Oil of New Jersey. 1940 kam die Schiffswerft an die Börse.

Während des Zweiten Weltkriegs arbeiteten 31.000 Personen an Schiffen für die US-Marine. In einer eigens eingerichteten Notfall-Werft wurden während des Kriegs 239 sogenannte Liberty Ships gebaut. Das waren langsame, aber günstig und schnell zu bauende Frachtschiffe mit denen die Schiffsverluste in der Atlantikschlacht ausgeglichen wurden.

Nach dem Krieg fertigte Newport News Shipbuilding die weltweit größten Flugzeugträger, die USS Midway (CV-41) (1945) und die USS Coral Sea (CV-43) (1947). 1952 folgte das Passagierschiff SS United States, das im Jahr 2008 immer noch das 1952 errungene Blaue Band für die schnellste Atlantik-Überquerung in westlicher Richtung hält.

Gemeinsam mit Westinghouse und der US-Marine entwickelte der Schiffbauer 1954 einen Prototyp eines Kernreaktors für den Antrieb von Flugzeugträgern. Das führte zur Entstehung des ersten Trägers mit Nuklear-Antrieb (USS Enterprise (CVN-65)), der 1960 fertiggestellt wurde. Bereits 1959 verließ das erste U-Boot mit Nuklear-Antrieb und das erste U-Boot mit ballistischen Raketen die Schiffswerft.

1968 fusionierte Newport News Shipbuilding mit Tenneco und zwei Jahre später wurde der nördliche Teil der Werft umgebaut und um das Trockendock 12 für den Bau von größeren Schiffen vorbereitet. Die zwei größten Tanker der westlichen Hemisphäre wurden hier gebaut, bevor die Ölkrise das Unternehmen in wirtschaftliche Schwierigkeiten brachte.

Doch Aufträge der US-Marine ließen den Umsatz 1981 auf 1 Milliarde US-Dollar steigen. Erfolgreiche Schiffstypen, beispielsweise U-Boote der Los-Angeles-Klasse und die Flugzeugträger der Nimitz-Klasse werden seitdem hier gebaut.

Nach dem Ende des Kalten Krieges reduzierte die US-Regierung die Ausgaben für das Militär. Newport News Shipbuilding wurde 1996 wieder eine eigenständige Firma, deren Aktien erneut an der Börse gehandelt wurden und konzentrierte sich auf den Bau von Flugzeugträgern und U-Booten. 2001 kam die Firma zum Rüstungskonzern Northrop Grumman.

Die USS Gerald R. Ford (CVN-78) als erster Flugzeugträger der Gerald-R.-Ford-Klasse ist zurzeit (22. Januar 2011) im Trockendock der Werft im Bau. Sie wird voraussichtlich 2015 die USS Enterprise (CVN-65) ersetzen.

Trockendock 12

Das Dry Dock 12 ist das größte Trockendock in den USA und das einzige, das Flugzeugträger in der Größe der Nimitz-Klasse aufnehmen kann.

Es ist 670 Meter lang und kann in zwei wasserdichte Bereiche getrennt werden. Das Fundament ruht auf einer Pfahlkonstruktion, die gut 100 Meter tief im Boden verankert ist. Der Boden aus Beton ist extrem dick, um durch sein Gewicht ein Aufschwimmen zu verhindern. Der Portalkran des Docks kann 816 Tonnen heben.

Aufgrund der Gezeiten der Chesapeake Bay an der Mündung des James River kann das Dock maximal um 10 Meter geflutet werden. Dadurch werden die Flugzeugträger mit größerem Tiefgang in dem Trockendock nur soweit wie nötig gebaut. Die Endmontage erfolgt außerhalb des Trockendocks.

Weblinks

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