36 tödliche Rivalen

36 tödliche Rivalen
Filmdaten
Deutscher Titel 36 – Tödliche Rivalen
Verweistitel: 36 tödliche Rivalen
Originaltitel 36 Quai des Orfèvres
Produktionsland Frankreich
Originalsprache Französisch
Erscheinungsjahr 2004
Länge 107 Minuten
Altersfreigabe FSK 16
Stab
Regie Olivier Marchal
Drehbuch Olivier Marchal
Produktion Franck Chorot
Cyril Colbeau-Justin
Jean-Baptiste Dupont
Musik Erwann Kermorvant
Axelle Renoir
Kamera Denis Rouden
Schnitt Hugues Darmois
Besetzung

36 – Tödliche Rivalen (Originaltitel: 36 Quai des Orfèvres) ist ein französischer Kriminalfilm aus dem Jahr 2004. Regie führte Olivier Marchal, der auch das Drehbuch schrieb.

Inhaltsverzeichnis

Handlung

In Paris und Umgebung kommt es zu einer Serie bewaffneter Raubüberfälle auf Geldtransporte. Die Polizeieinheiten Brigade de recherche et d'intervention und Brigade de répression du banditisme untersuchen den Fall. Deren Chefs Léo Vrinks und Denis Klein konkurrieren in der Hoffnung auf Beförderung. Da die Überfälle in den Medien breit kommentiert werden, stehen beide Polizisten unter Druck.

Vrinks ermittelt den Aufenthaltsort der Bande durch den Informanten Silien, der, als er ihn im Auto warten lässt, drei Morde begeht. Klein handelt bei dem von Vrinks geleiteten Einsatz, der die Bande stellen soll, auf eigene Faust. Ein guter Freund Vrinks' kommt dadurch ums Leben. Vrinks Einheit wendet sich gegen Klein und fordert dessen Entlassung. Auf Betreiben von Vrinks wird gegen Klein ein Disziplinarverfahren eingeleitet, Klein wird jedoch freigesprochen. Klein erfährt währenddessen davon, dass Vrinks die Morde seines Informanten gedeckt hat und veranlasst dessen Festnahme; er selbst erhält den Posten des Pariser Polizeichefs, für den Vrinks bestimmt war. Kurz darauf verschuldet Klein den Tod von Vrinks' Frau Camille. Diese traf sich in der Hoffnung, ihrem Mann helfen zu können, heimlich mit Silien. Klein hatte ihr Telefon abhören lassen und wusste so von dem Treffen. Camille und Silien flohen im Auto, Klein drängte sie von der Fahrbahn, es kam zum Unfall. Klein ging zu dem Wagen, der sich mehrfach überschlagen hat, und gab mit der Waffe Siliens einen Schuss auf die reglose Camille ab, damit er hinterher behaupten konnte, Silien habe Camille während der Flucht getötet.

Sieben Jahre später wird Vrinks aus dem Gefängnis entlassen und trifft seine inzwischen erwachsene Tochter, die fürchtet, er könne sie erneut verlassen. Er bekommt mit, dass mehrere Polizisten versetzt wurden oder gekündigt haben, weil sie mit Kleins Methoden nicht einverstanden waren. Als er zudem erfährt, dass Klein auf seine Frau Camille geschossen hat, sinnt er auf Rache. Auch sein Ex-Kollege Titi quittiert den Polizeidienst. Er wird von Gangstern überfallen und zusammengeschlagen und tödlich verletzt, weil er diesen seinerzeit zusammen mit Vrinks eine Lektion erteilte. Die Gangster wollen wissen, wer damals der Drahtzieher war. Titi nennt aber nicht den Namen von Vrinks, sondern den Namen Klein. Vrinks plant, Klein auf dem Polizeiball zu erschießen. Auf der Toilette stellt er ihn zur Rede. Klein behauptet, seine Frau sei bereits tot gewesen, als er auf sie anlegte. Vrinks droht Klein, ihn mit seiner Waffe zu erschießen, doch dann legt er die Pistole vor ihm nieder und verschwindet. Klein betrachtet verdutzt die Waffe und folgt ihm schließlich wutentbrannt mit gezückter Waffe nach draußen auf die Straße. Dort wird er von den wartenden Gangstern erschossen, die sich für die erteilte Lektion rächen wollen.

Am Ende reisen Vrinks und seine Tochter gemeinsam ab.

Kritiken

Matthew Turner lobte am 31. Mai 2006 in London Movie Review das „starke“ Drehbuch und die Leistungen der Hauptdarsteller. Marchal kreiere „extrem intensive“ Atmosphäre und sorge dafür, dass die Handlung sich in unerwartete Richtungen entwickle.[1]

Film-Dienst schrieb, der Film sei ein „düsterer, stilsicher in der Tradition französischer Polizeifilme stehender Thriller um ausgebrannte Ordnungshüter, die Schuld auf sich laden, das System, die Hierarchie und die polizeiliche Ethik jedoch nicht grundsätzlich in Frage stellen können“. Er biete „spannende Unterhaltung mit Tiefgang“ und sei „von zwei hervorragenden Hauptdarstellern“ getragen.[2]

Die Zeitschrift Cinema schrieb, der Film sei ein „durchdachter Krimi mit den beiden Topstars des französischen Kinos“. Er fessle „mit einer erstklassigen Figurenzeichnung, zwei ausdrucksstarken Hauptdarstellern und einer distanzierten Kameraführung, die den Hass der Figuren aufeinander in bedrohlich-unterkühlte Bilder“ kleide.[3]

Auszeichnungen

Der Film wurde im Jahr 2005 für den César in acht Kategorien nominiert: Bester Film, Beste Regie, Bestes Drehbuch, Bester Schnitt, Bester Ton sowie für die Darstellungen von Daniel Auteuil, André Dussollier und Mylène Demongeot. Der Kameramann Denis Rouden wurde 2005 für einen Preis des Festivals Camerimage nominiert.

Hintergründe

Der Film wurde in Paris gedreht.[4] In Frankreich wurden ca. 1,98 Millionen Kinozuschauer gezählt.[5]

Unter der Adresse Quai des Orfèvres befindet sich der Sitz der Kriminalpolizei von Paris.

Die erwachsene Tochter im Film spielt Aurore Auteuil, Daniel Auteuils' älteste Tochter.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Filmkritik von Matthew Turner, abgerufen am 30. Januar 2008
  2. Zitat auf www.kabeleins.de, abgerufen am 30. Januar 2008
  3. Filmkritik auf Cinema.de, abgerufen am 10. März 2011
  4. Drehorte für 36 Quai des Orfèvres, abgerufen am 30. Januar 2008
  5. Box office / business für 36 Quai des Orfèvres, abgerufen am 30. Januar 2008

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