- Nikolaus Simrock
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Nikolaus Simrock (* 23. August 1751 in Mainz; † 12. Juni 1832 in Bonn) war Waldhornist am kurkölnischen Hof in Bonn, ein Freund Ludwig van Beethovens und Gründer des Musikverlages N. Simrock.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Nikolaus Simrock wurde als Sohn eines kurmainzischen Korporals in Mainz geboren und trat noch vor Erreichen seines 16. Lebensjahres als Hornist in eine französische Militärkapelle ein. Zurück im Rheinland bewarb er sich beim Kölner Kurfürsten Maximilian Friedrich um eine Anstellung in dessen Bonner Hofkapelle, in die er mit Verfügung vom 23. März 1775 am 1. April 1775 als „Waldhornist“ mit einem Jahresgehalt von 300 Gulden aufgenommen wurde.
Simrock gehörte zu den bekanntesten Aufklärern in der kurkölnischen Residenzstadt. Er war wie seine Kollegen Franz Anton Ries und Christian Gottlob Neefe Mitglied der Minervalkirche Stagira in Bonn, ein Verein des Illuminatenordens. Nach dessen Auflösung war er Gründungsmitglied der Bonner Lesegesellschaft. Außerdem war er Mitglied der 1805 gegründeten Bonner Freimaurerloge Les frères courageux.
Für die Hofkapelle hatte Simrock sehr bald die Aufgabe, die Musikalien zu beschaffen. Diesen Auftrag verband er mit dem Aufbau eines eigenen Vertriebs von Musikalien und anderen Artikeln (z. B. auch Wein), wie Anzeigen im „Bönnischen Intelligenzblatt“ seit 1785 zeigen. 1790 beispielsweise offeriert er „Papiere aller Art, Couverts, Tinten, Farben, Blei- und Rothstifte, Federmesser, Papierscheren, Stimmgabeln und -hammer, alte und neue Instrumente, verschiedene Sorten Claviere, Violin- und Bassbogen, ferner Colophonium und alle Arten Musikalien [...] von bester Qualität und zu den billigsten Preisen.“
Im Rahmen seiner geschäftlichen Tätigkeiten gründete Nikolaus Simrock 1793 in Bonn den Musikverlag N. Simrock. Ein Grund für den Erfolg dieses Unternehmens war - neben Simrocks Geschäftstüchtigkeit - seine profranzösische Haltung, die sich nach dem Ende der kurfürstlichen Epoche während der 1794 beginnenden Besetzung Bonns und des Rheinlandes durch französische Revolutionstruppen auszahlte.
Simrocks Verlag stieg zu Beginn des 19. Jahrhunderts zu einem der bedeutendsten europäischen Musikverlage auf. Neben vielen Erstveröffentlichungen von Joseph Haydn, Ludwig van Beethoven, Robert Schumann und Felix Mendelssohn Bartholdy ist vor allem die Verbindung mit Johannes Brahms exemplarisch, von dem über 80 Werke im Verlag von N. Simrock erschienen sind.
Den Hauptsitz des Verlages verlegte der Enkel von Nikolaus Simrock, Fritz Simrock, 1870 von Bonn nach Berlin.
Eine rheinische Familie
Nikolaus Simrock war mit Ottilie Franziska Blaschek aus Mainz verheiratet. Sie hatten zusammen 13 Kinder. Das Ehepaar Simrock gründete damit eine Familie, die fast 200 Jahre rheinische Kulturgeschichte geschrieben hat. Übernahm einer der Söhne - Peter Joseph - das Verlagsgeschäft, war ein weiterer Sohn über viele Jahre Betreiber des Hotels "Trierer Hof" am Markt und hatte u. a. Alexandre Dumas zu Gast. Der jüngste Sohn, Karl, prägte als Überlieferer und Herausgeber alt- und mittelhochdeutscher Literatur die deutsche Literaturgeschichte des 19. Jahrhunderts.
Karl Simrocks Schwiegersohn, der Bonner August Reifferscheid, zählte zu den prominenten Philologen im ausgehenden 19. Jahrhundert. Ein Sohn aus der Ehe von August Reifferscheid und Anne Simrock, Heinrich Reifferscheid, hat sich insbesondere als Radierer einen Namen gemacht. Dessen Sohn Gerhard Reifferscheid (1913–2002) war Priester und Religionslehrer am Bonner Beethovengymnasium, das sowohl sein Vater als auch sein Großvater als Schüler besucht hatten.
Literatur
- Robert Eitner: Simrock, Nicolaus. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 34, Duncker & Humblot, Leipzig 1892, S. 385 f.
Weblinks
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