Nikolaus von Dumba

Nikolaus von Dumba
Zeitgenössisches Porträt
Dumba in seinem Büro im Palais Dumba

Nikolaus von Dumba (Νικόλαος Δούμπας, * 24. Juli 1830 in Wien; † 23. März 1900 in Budapest) war ein österreichischer Industrieller und liberaler Politiker. Er galt es ein wichtiger Kunstmäzen und -sammler sowie Förderer des Musiklebens in Wien.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Nicolaus Dumbas Eltern emigrierten 1817 aus Vlasti, einem Dorf in Nordgriechenland nach Wien.

Dumba besuchte in Wien das Akademische Gymnasium in Wien. Dabei wurden seine humanistischen Begabungen gefördert. Die Revolutionszeit in den Jahren 1947 und 1948 verbrachte er mit seinem Bruder Michael in Athen beim österreichischen Gesandten Graf Prokesch-Ostens. Im Jahr 1852 reiste er mit dem Weltreisenden Alexander Ziegler nach Ägypten.

Trotz seiner geistige Fähigkeiten schlug er eine kaufmännische Laufbahn ein. Von seinem Cousin Theodor übernahm die exportorientierte k. k. priv. Baumwollgarn-Spinnerei in Tattendorf, Niederösterreich, die um die 180 Mitarbeiter beschäftigte.

Er gab im Jahre 1865 das heutige Palais Dumba beim bekannten Wiener Architektenduo Johann Romano von Ringe und August Schwendenwein von Lonauberg im Wiener Neorenaissancestil in Auftrag.


Sein Sohn Konstantin Dumba wurde Diplomat und war Pazifist.

Dumba und die Musik

Als Förderer der Musik übte er unter anderem auch das Amt des Vizepräsidenten der Gesellschaft der Musikfreunde in Wien. Johann Strauß (Sohn) komponierte den Walzer An der schönen blauen Donau zu einer Erstaufführung in Dumbars Palais an der Ringstraße. Durch die testamentarische Schenkung von 200 Schubert-Autographen an die Stadt Wien legte Dumba den Grundstein zu einer der größten Musiksammlungen der Welt in der heutigen Wienbibliothek im Rathaus.

Politische Funktionen

Dumba war Vorsitzender der griechischen Gemeinde St.Georg und Vizepräsidenten der Gesellschaft der Musikfreunde in Wien. 1870 wurde er Mitglied des Niederösterreichischen Landtages bis 1896, wobei er bald in den Finanzausschuss, später auch in den Schulausschuss und in den Armengesetzausschuss gewählt wurde und teilweise auch den Obmann oder dessen Stellvertreter abgab. 1885 wurde er zum Mitglied Herrenhauses auf Lebenszeit vom Kaiser ernannt.

Ehrungen

Am 25. Juli 1890 wurde er zum Ehrenbürger von Wien ernannt. Die Straße vor dem Musikverein (1. Bezirk) heißt heute Dumbastraße. Weitere Plätze und Straßen in Österreich tragen seinen Namen.

Sein Ehrengrab befindet sich auf dem Wiener Zentralfriedhof (Gruppe 32 A, Nummer 25).

Literatur

  • Elvira Konecny: Die Familie Dumba und ihre Bedeutung für Wien und Österreich, ISBN 3853696503
  • Herwig Würtz, ua.: Nicolaus Dumba, Portrait eines Mäzens. Die Schubert-sammlung der Stadt Wien

Weblinks


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