- Nimmerrichter
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Richard Nimmerrichter (* 31. Dezember 1920 in Wien) ist ein bekannter österreichischer Journalist und Kolumnist.
Seine Karriere als Journalist begann er 1945 bei der United Press, einer Nachrichtenagentur, sowie bei der Wiener Illustrierten. Weitere journalistische Stationen waren die Welt am Montag, bei der er bis 1962 den Posten des Sport- und Chefredakteurs bekleidete, und die Weltpresse.
Berühmt wurde Richard Nimmerrichter vor allem durch seine Kolumne in der Kronen Zeitung, welche er täglich unter dem Pseudonym Staberl veröffentlichte. Besonders stolz war der Journalist in seiner letzten Kolumne über seine fast unterbrechungsfreie Serie, die von 1964 bis 2001 über 37 Jahre lang mit zwei Ausnahmen täglich in jeder Ausgabe der Kronen Zeitung erschien. Nicht minder stolz ist er auf seine 58 einschlägigen Vorstrafen, nach eigenen Angaben vor allem für das Vorbringen von zwar wahren, aber dennoch rufschädigenden Tatsachen.
Eine seiner Kolumnen wurde in einem Prozess der Kronen Zeitung gegen die Tageszeitung Der Standard am 22. April 2004 vom Wiener Landesgericht als Wahrheitsbeweis dafür anerkannt, dass „antisemitische und rassistische Untertöne“ in der Krone zu vernehmen seien, wie der Standard behauptet hatte. Staberl hatte nämlich im Rahmen der Waldheim-Affäre den New York Times-Journalisten Abraham Rosenthal einmal bei seinem richtigen Namen genannt, seinen Namen aber dann auch zu „Rosenbaum“ und „Rosenberg“ variiert. Darin sah die Richterin eine „klassische Methode, antisemitische Emotionen auszudrücken.“ Am 30. September 1992 schrieb Nimmerrichter über den Präsidenten der Israelitischen Kultusgemeinde Paul Grosz: „Wer den Herrn Hitler überlebt hat, wird auch den Herrn Grosz überleben.“ Er wurde dafür wegen Ehrenbeleidigung verurteilt, wegen übler Nachrede „im Zweifel“ freigesprochen.
Geprägt wurde Richard Nimmerrichter auch durch seine Sympathie zum Land Kärnten sowie seine Freundschaft zu dessen Landeshauptmann Jörg Haider. Das drückte er auch in seinen zahlreichen Kolumnen aus.
Elfriede Jelinek baute in ihrem Stück "Stecken, Stab und Stangl" zahlreiche Staberl-Zitate ein. Die verharmlosenden Aussagen Nimmerrichters über die Massenvernichtung in der Zeit des Nationalsozialismus werden kunstvoll in das Textgewebe eingeflochten und mit dem zentralen Thema des Stückes in Verbindung gebracht: Einem rechtsextremen Anschlag in Oberwart 1995, bei dem vier Bewohner einer Roma-Siedlung getötet wurden.
Weblinks
- Literatur von und über Richard Nimmerrichter im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Im Unruhestand - Portrait Richard Nimmerrichters im Magazin Datum (Oktober 2008)
Personendaten NAME Nimmerrichter, Richard KURZBESCHREIBUNG österreichischer Journalist und Kolumnist GEBURTSDATUM 31. Dezember 1920 GEBURTSORT Wien
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