- 389. Infanterie-Division (Wehrmacht)
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389. Infanterie-Division
TruppenkennzeichenAktiv 27. Januar 1942–Mai 1945 (Kapitulation) Land Deutsches Reich Streitkräfte Wehrmacht Teilstreitkraft Heer Typ Infanteriedivision Grobgliederung siehe Gliederung Aufstellungsort Milowitz bei Prag Spitzname „Rheingold-Division“ Zweiter Weltkrieg Krieg gegen die Sowjetunion Kommandeure Liste der Kommandeure Insignien Truppenkennzeichen 2 Truppenkennzeichen Die 389. Infanteriedivision war ein Großverband der Wehrmacht und kämpfte an der Ostfront unter anderem in der Schlacht von Stalingrad.
Inhaltsverzeichnis
Divisionsgeschichte
Die 389. Infanterie-Division wurde am 27. Januar 1942 als sogenannte „Rheingold“-Division der 18. Aufstellungswelle auf dem Truppenübungsplatz Milowitz nordöstlich von Prag aufgestellt. Es wurden ältere Wehrpflichtige, die teilweise bereits am Polen- und Frankreichfeldzug teilgenommen hatten, erneut einberufen, obgleich sie in sogenannten kriegswichtigen Berufen tätig waren. Das war eine Folge der hohen Verluste des vorangegangenen Kriegswinters. Es handelte sich um eine „bespannte Einheit“.
Die 389. Infanterie-Division hatte ihre ersten Einsätze bei der Kesselschlacht von Charkow und Isjum im Mai 1942 und nahm am Vormarsch der 6. Armee in den Donbogen teil. Sie trug die Hauptlast bei der Offensive auf das Stalingrader Traktorenwerk am 14. Oktober 1942, obwohl sie bereits größere Verluste erlitten hatte und sich in einem abgekämpften Stadium befand. Die 389. Infanterie-Division erlitt innerhalb weniger Tage verheerende Verluste, die nicht mehr ausgeglichen werden konnten. Die Pioniere des Pionier-Bataillons 389 und die Infanteristen der Infanterie-Regimenter 544 und 546 nahmen an der Operation Hubertus teil. Die Division ging am 2. Februar 1943 im Kessel von Stalingrad unter.
Neu aufgestellt wurde die 389. Infanterie-Division aus Urlaubern und Überlebenden der alten Einheit ab 17. Februar 1943 in Frankreich. Der Transport an die Ostfront erfolgte Ende September. Nach verlustreichen Abwehrkämpfen am Dnjepr-Abschnitt geriet die Division am 25. Januar 1944 in eine Schlüsselsituation, als sie in einer Frontlinie südlich der 72. ID stand. Hier wurde sie massiv von der 2. Ukrainischen Front angegriffen. Die 57. ID, die nördlich der 72. ID im Zusammenwirken mit der 5. SS-PD eine Stellung an einem vom Fluss Irdyn entwässerten Moorgebiet bei Smila hielt, wurde zur Unterstützung der 389. ID herangeführt. Sie kam jedoch zu spät und konnte nur noch Reste der inzwischen aufgeriebenen 389. ID aufnehmen. Da die 2. Ukrainische Front dann nördlich einschwenkte, wurden diese vier Divisionen von weiter südlich operierenden Einheiten wie der 3. PD getrennt und in den Kessel bei Tscherkassy gedrängt.[1]
In Ungarn erfolgte ab März 1944 eine Neuaufstellung. Diesmal wurde die Division bei der Heeresgruppe Nord in Lettland eingesetzt, wo sie an den Kurland-Schlachten bis Februar 1945 teilnahm. Danach wurde sie über die Ostsee nach Westpreußen verlegt und dort eingesetzt.
Die Reste der Division kamen bei Kriegsende auf der Halbinsel Hela in russische Gefangenschaft.
Gliederung
- Infanterie-Regiment 544 (Kassel)
- Infanterie-Regiment 545 (Wiesbaden)
- Infanterie-Regiment 546 (Nürnberg)
- Artillerie-Regiment 389 (4 Abteilungen)
- Feldersatz-Bataillon 389
- Pionier-Bataillon 389
- Panzerjäger-Abteilung 389
- Aufklärungs-Abteilung 389
- Füsilier-Bataillon 389
- Infanterie-Divisions-Nachrichten-Abteilung 389
- Infanterie-Divisions-Nachschubführer 389
Auszeichnungen
Mehrere Angehörige der 389. ID wurden mit hohen Auszeichnungen wie dem Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes oder dem Deutschen Kreuz in Gold ausgezeichnet.
Literatur
- Wilhelm Hauck, Die deutschen Infanterie-Divisionen Aufstellungsjahre 1939 – 1945, Band 3, 1993, Podzun- Verlag, ISBN 3-7909-0476-7.
- David M. Glantz: Armageddon in Stalingrad: September-November 1942 (The Stalingrad Trilogy, Volume 2). University of Kansas Press, Lawrence 2009, ISBN 978-0-7006-1664-0.
- David M. Glantz with Jonathan M. House, To the Gates of Stalingrad: Soviet-German Combat Operations, April-August 1942 (The Stalingrad Trilogy, Volume I), University of Kansas Press, Lawrence 2009, ISBN 978-0-7006-1630-5.
- Janusz Piekalkiewicz, Stalingrad, Anatomie einer Schlacht, 4. Auflage, Heyne-Verlag München 1992, ISBN 3-453-06012-1
- Armeeoberkommando 6, Kriegstagebuch Nr. 12 vom 23. Mai - 19. Juli 1942, Bundesarchiv -Militärarchiv Freiburg-, RH 20-6/176
- Armeeoberkommando 6, Kriegstagebuch Nr. 13 / 1. Band vom 20. Juli - 26. August, Bundesarchiv -Militärarchiv Freiburg-, RH 20-6/198
- Georg Tessin: Verbände und Truppen der Deutschen Wehrmacht und Waffen-SS im Zweiten Weltkrieg 1939–1945. Band 10. Die Landstreitkräfte 371 – 500. Biblio-Verlag, Bissendorf 1975, ISBN 3-7648-1002-5, S. 53f. (Eingeschränkte Vorschau in der Google Buchsuche).
- Haupt, Werner: Kurland 1944/45 – die vergessene Heeresgruppe, Friedberg 1979
Anmerkungen und Einzelnachweise
- ↑ Nikolaus von Vormann: Tscherkassy, 1954, S. 22, 42, 43, 58, 62, 136-139
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