298. Infanterie-Division (Wehrmacht)

298. Infanterie-Division (Wehrmacht)
298. Infanterie-Division
Aktiv Februar 1940–August 1944
Land Deutsches Reich NSDeutsches Reich (NS-Zeit) Deutsches Reich
Streitkräfte Wehrmacht
Teilstreitkraft Heer
Typ Infanteriedivision
Grobgliederung Gliederung
Aufstellungsort Truppenübungsplatz Neuhammer
Zweiter Weltkrieg Krieg gegen die Sowjetunion
Kommandeure
Liste der Kommandeure

Die schlesische 298. Infanterie-Division war ein militärischer Großverband der Wehrmacht. Sie wurde am 6. Februar 1940 auf dem Truppenübungsplatz Neuhammer als Bestandteil der 8. Aufstellungswelle gebildet. An der Ostfront erlitt sie im Januar 1943 als Teil der 8. italienischen Armee schwere Verluste am Donbogen. Die Überlebenden wurden in die 387. Infanterie-Division überführt.

Inhaltsverzeichnis

Divisionsgeschichte

Im Jahr 1940 wurde die 298. Infanterie-Division aus Stadtkyll an die Westfront verlegt und kämpfte im Raum Arnay/Burgund sowie Dijon, später führte sie Sicherungsaufgaben bei Chambery durch. Im Juli 1940 wurde die Division als Bestandteil der 18. Armee nach Polen transportiert.

Am 22. Juni 1941 nahm sie an der Operation Barbarossa beim Überfall auf die Sowjetunion teil. Südlich von Chełm überquerte die 298. ID den Bug und wurde an der Stalinlinie auf der Höhe Luzk-Rowno-Zwiahel in Kämpfe verwickelt, bis sie die Gegend um Nowograd-Wolynski erreichte. Danach nahm sie an der Schlacht um Kiew teil, bekämpfte die Sowjetarmee danach an den Flüssen Dnjepr und Desna, um wieder nach Kiew zurückzukehren und liegengebliebenen Feind zu bekämpfen. Von Januar bis März 1942 war die 298. ID im Verband des XXXXIV. Armeekorps südlich von Charkow eingesetzt. Darüber hinaus hatte sie zusammen mit der Panzergruppe Kleist Einsätze gegen eingekesselte Rotarmisten. Die Abwehrkämpfe in dieser Region zogen sich über den ganzen Juni 1942 hinweg und verursachten schwere Verluste. Am 15. Oktober 1942 wurden alle Infanterie-Regimenter in Grenadier-Regimenter umbenannt. Danach kämpfte die 298. ID zusammen mit Gebirgsjägern westlich von Rostow am Don unter verschiedener Abstellung: I. rumänisches Armeekorps und XXXV. Italienisches Armeekorps. Die Gefechte verdichteten sich am Don, am Oskol und bei Sapalow. Schließlich wurde die Division bei Ticho-Shuranskaya von der Roten Armee eingekesselt, konnte von dort ausbrechen, um bei Tschertkowo wieder in einen Kessel zu geraten. Im Januar 1943 brach die 298. ID bei Kupjansk aus, um bei Schewtschenko in einen dritten Kessel zu geraten, aus dem sie bei Malinowka[1]-Isjum entfliehen konnte. Nach verlustreichen Gefechten zog sich die Division hinter dem Donez zurück, marschierte auf Krementschug, wo sie Abwehrstellungen gegen die vorstoßende Rote Armee errichtete. Aufgrund der hohen Verluste musste die 298. ID am 30.April 1943 vollständig aufgelöst werden. Hauptmann Schüler erhielt am 2. April 1943 das Ritterkreuz mit Eichenlaub. Aus den Überlebenden wurde die 387. Infanterie-Division gebildet, der alte Stab der 298. ID wurde von der 389. Infanterie-Division übernommen. Die 387. ID wurde im August 1944 in der Schlacht bei Jassy vernichtet.

Gliederung

  • IR 525[2]
  • IR 526[3]
  • IR 527[4]
  • AR 298
    • I. Btl.
    • II. Btl.
    • III. Btl.
    • IV. Btl.
  • Panzerjäger-Abteilung 298
  • Aufklärungs-Bataillon 298
  • Pionier Bataillon 298
  • Nachrichten-Abteilung 298
  • Nachschubstruppen

Unterstellung

Kommandeure

Dienstzeit Dienstgrad Name
6. Februar 1940 bis 1. Januar 1942 General der Infanterie Walther Graeßner
1. Januar bis 27. Dezember 1942 Generalleutnant Arnold Szelinski
27. Dezember 1942 bis 20. März 1943 Generalmajor Herbert Michälis

Auszeichnungen

Insgesamt wurden sechs Angehörige der 298. Infanterie-Division mit dem Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes und eine Person zusätzlich mit dem Eichenlaub zum Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes ausgezeichnet. 19 Soldaten erhielten das Deutschen Kreuz in Gold.

Dienstgrad Name Einheit Verleihungsdatum
Leutnant Edwin Ewald Zugführer 2.Kp./PiBtl. 298 21. August 1941[5]
Oberwachtmeister Ernst Thiem Zugführer 1.Kp./Aufklärungs-Abtlg. 298 17. September 1941[6]
Generalleutnant Walther Graeßner Divisionskommandeur 298. ID 27. Oktober 1941[7]
Oberst Arnold Szelinski Regimentskommandeur IR 525 18. November 1941[8]
Hauptmann d. Res. Heinrich Schüler Bataillonskommandeur II. Btl./IR 525 18. September 1942[9]
Oberst Herbert Michaelis Regimentskommandeur GR 525 27. Dezember 1942[10]
Hauptmann d. Res. Heinrich Schüler Bataillonskommandeur, II.Btl./GR 525 Eichenlaub zum Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes (218. Verleihung) am 2. April 1943[9]

Literatur

  • Kameradschaft der 298.Inf.Div.: 298.Infanterie-Division Ruhm und Untergang 1940–1943, Selbstverlag
  • Theo Tebart: Die Geschichte der 298. Infanterie-Division, Selbstverlag
  • Georg Tessin: Verbände und Truppen der Deutschen Wehrmacht und Waffen-SS im Zweiten Weltkrieg 1939–1945. Band 9. Die Landstreitkräfte 281 – 370. Biblio-Verlag, Bissendorf 1974, ISBN 3-7648-1174-9. 

Einzelnachweise

  1. Malyniwka auf ukrainischer Schreibweise
  2. I. Btl. aufgelöst am 26. September 1942
  3. II. Btl. aufgelöst am 26. September 1942
  4. III. Btl. aufgelöst am 26. September 1942
  5. Veit Scherzer: Die Ritterkreuzträger 1939–1945, Scherzers Militaer-Verlag, Ranis/Jena 2007, ISBN 978-3-938845-17-2, S. 300
  6. Veit Scherzer: Die Ritterkreuzträger 1939–1945, Scherzers Militaer-Verlag, Ranis/Jena 2007, ISBN 978-3-938845-17-2, S. 742
  7. Veit Scherzer: Die Ritterkreuzträger 1939–1945, Scherzers Militaer-Verlag, Ranis/Jena 2007, ISBN 978-3-938845-17-2, S. 344
  8. Veit Scherzer: Die Ritterkreuzträger 1939–1945, Scherzers Militaer-Verlag, Ranis/Jena 2007, ISBN 978-3-938845-17-2, S. 737
  9. a b Veit Scherzer: Die Ritterkreuzträger 1939–1945, Scherzers Militaer-Verlag, Ranis/Jena 2007, ISBN 978-3-938845-17-2, S. 687
  10. Veit Scherzer: Die Ritterkreuzträger 1939–1945, Scherzers Militaer-Verlag, Ranis/Jena 2007, ISBN 978-3-938845-17-2, S. 543

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