- 385. Infanterie-Division (Wehrmacht)
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385. Infanterie-Division
TruppenkennzeichenAktiv 1. Februar 1942–13. März 1944 Land Deutsches Reich Streitkräfte Wehrmacht Teilstreitkraft Heer Truppengattung Infanterie Typ Infanteriedivision Grobgliederung Siehe: Gliederung Zweiter Weltkrieg Krieg gegen die Sowjetunion 1941–1945 Kommandeure Siehe: Liste der Kommandeure Insignien Identifikationssymbol Fachwerk-Bauernhaus Die 385. Infanterie-Division war ein militärischer Großverband der Wehrmacht im Deutschen Reich.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Im Februar 1942 wurde die Einheit auf dem Truppenübungsplatz Bergen bei Fallingbostel als eine von fünf Divisionen der 18. Aufstellungswelle unter dem Stichwort „Rheingold-Division“ aus Ersatztruppenteilen des Wehrkreises IV aufgestellt.
Trotz fehlender Kampferfahrung konnte die Division in den schweren Kämpfen am Don und im Brückenkopf Woronesch große Offensiv- und Defensiverfolge erringen und nahm schließlich im Verband der 6. Armee im Herbst 1942 an der Großoffensive gegen Stalingrad teil. Gegen den Widerstand umfassender sowjetischer Heeresverbände konnte die Hauptmacht der Armee bis Anfang November den Großteil der Stadt einnehmen. Die Division kämpfte zu dieser Zeit - zusammen mit verbündeten Rumänen und Italienern - mit sehr großem Erfolg nördlich der Stadt an der äußersten linken Flanke. Ihr Kommandeur Generalmajor Karl Eibl erhielt für die Führung der Division nordöstlich Stalingrades als 21. Soldat der Wehrmacht am 19. Dezember 1942 das Eichenlaub mit Schwerter zum Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes.
Der Division gelang es, sich außerhalb des Einschließungsrings um Stalingrad nördlich der Stadt zu halten und dann abzusetzen; sie zählte jedoch nach den letzten Rückzugsbewegungen kaum noch über 2.000 Mann. Der am 1. Januar 1943 zum Generalleutnant beförderte Eibl gab nun das Kommando über die 385. Infanterie-Division ab und wurde Kommandeur des XXIV. Panzerkorps.
Am 17. Januar 1943 starteten Panzertruppen der russischen Woronesch-Front unerwartet eine erneute Offensive und überflügelten bei Nikolajewka Eibls gesamtes Korps sowie einige italienische Gebirgsjägerdivisionen des Alpini-Korps. Nur knapp konnte Eibl die Vernichtung seines Korps verhindern und es gelang, einen Korridor nach Westen freizukämpfen. In dieser Situation entschloss sich Eibl, sich einen persönlichen Eindruck von der Front zu machen. Auf der Fahrt an die Front traf er im dichten Nebel auf eine italienische Einheit, die ihn und seine Kolonne für russische Truppen hielten. In dem kurzen Feuergefecht wurde Eibl von einer Handgranate schwer am Bein verwundet. Durch die schweren Splitterverletzungen wurde die Notamputation des zerfetzten Oberschenkels notwendig, welche er jedoch aufgrund des hohen Blutverlustes nur um wenige Stunden überlebte. Am 1. März 1943 wurde Karl Eibl postum zum General der Infanterie befördert.
Die Reste der Division - wurden im Februar 1943 bei Krementschuk gesammelt und zusammen mit den Resten der 298. der 387. Infanterie-Division zu deren Neuaufstellung eingegliedert.
Die 385. Infanterie-Division wurde aufgelöst.
Unterstellung
Zeitraum Armeekorps Armee Heeresgruppe Raum Februar 1942 OKH Bergen April 1942 Mitte Verlegung nach Juchnow Mai bis Juni 1942 XXXX. 4. Armee Kursk Juni 1942 4. Panzer-Armee Süd Woronesch Juli 1942 XIII. August 1942 VII. 2. Armee September bis Dezember 1942 XIII. B Dezember 1942 Reserve 2. ungarische Armee Don-Bogen Januar 1943 XXIV. 8. italienische Armee Februar 1943 Lanz Bjelgorod März 1943 Reste zur 387. ID März bis Mai 1943 Süd Krementschuk Mai bis August 1943 XXX. 1. Panzer-Armee Isjum August bis Oktober 1943 XXXX. Oktober 1943 bis Januar 1944 XXX. Kriwoj Rog Januar bis März 1944 6. Armee Nikopol Februar bis März 1944 XVII. Gliederung
- Infanterie-Regiment 537
- Infanterie-Regiment 538
- Infanterie-Regiment 539
- Artillerie-Regiment 385
- Panzerjäger-Abteilung 385
- Reiter-Schwadron 385
- Pionier-Bataillon 385
- Nachrichten-Abteilung 385
- Versorgungs-Einheiten 385
Ende Februar 1943 wurden die Reste der Division an die 387. Infanterie-Division zu deren Neuaufstellung abgegeben.
Kommandeure
Dienstgrad Name Datum General der Infanterie Karl Eibl 7. Februar – 18. Dezember 1942 Generalmajor Eberhard von Schuckmann[A 1] 18. Dezember 1942 – 15. Februar 1943 - ↑ Schuckmann fiel in Ungnade und wurde im Juli 1944 in Festungshaft genommen. Gegen Kriegsende übernahm er als Kommandeur die 71. Infanterie-Division
Literatur
- Georg Tessin: Verbände und Truppen der Deutschen Wehrmacht und Waffen-SS im Zweiten Weltkrieg 1939–1945. Band 10. Die Landstreitkräfte 371 – 500. Biblio-Verlag, Bissendorf 1975, ISBN 3-7648-1002-5.
- Unterlagen im Bundesarchiv
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