- North Ronaldsay
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North Ronaldsay Flugplatz North Ronaldsay Gewässer Nordsee Inselgruppe Orkney Geographische Lage 59° 22′ 44″ N, 2° 25′ 9″ W59.378888888889-2.4191666666667Koordinaten: 59° 22′ 44″ N, 2° 25′ 9″ W Länge 4 km Breite 3,5 km Fläche 6,9 km² Einwohner 70
10 Einw./km²Hauptort Hollandstoun North Ronaldsay ist die nordöstlichste Insel der Orkney. Sie liegt etwa 60 Kilometer von Kirkwall entfernt, dem Hauptort des Archipels. Sie hat eine Fläche von 6,9 Quadratkilometern bei einer größten Länge (Nord-Süd) von vier Kilometern und einer Breite von dreieinhalb Kilometern.
Die Bewohner sprachen noch im 19. Jahrhundert Norn, als diese altnordische Sprache auf den übrigen Inseln bereits ausgestorben war. In der Umgangssprache erhielten sich einige Eigenarten bis heute: So sagt man „no“ statt „not“, „ye“ statt „you“ oder „to be“ statt „to have“. Der Inselname wird bis heute als Rinnalsay ausgesprochen, worin manche Linguisten und Ortsnamensforscher (aber auch die lokale Folklore) einen Hinweis auf „Ringan“ – den Heiligen St. Ninian – sehen, zu dem es auch auf weiteren der nördlichen Orkney Bezüge gibt.
Die ca. 70 Bewohner leben hauptsächlich vom Tourismus, der Schafzucht oder sie arbeiten in der Erdölindustrie. Nord Ronaldsays Inselmitte wird von Trockensteinmauern, den über 1,5 m hohen und insgesamt 19 km langen Schafsdeichen umgeben. Sie wurden ab dem Jahre 1832 errichtet, als der Seetangmarkt zusammenbrach.
Der Deich hält die Schafe von der landwirtschaftlich genutzten Fläche fern. Die etwa 4000 abgehärteten „Nord-Ronaldsay-Schafe“, eine heimische kleinwüchsige, nur etwa 20 kg wiegende Schafsrasse, leben frei außerhalb des Deiches auf dem so genannten Ness. Die Tiere fressen zumeist Meeresalgen und werden nur zur Schur zusammengetrieben. Während des Lammens werden die Mutterschafe für drei oder vier Monate auf Grasflächen ernährt. 11 gemeinschaftlich unterhaltene Sheep punds (kegelförmige Steinhügel mit einem kleinen, umwallten Plateau) rund um den Strand gewähren den Schafen Zuflucht, wenn die Strände überflutet werden. Die elf Sheep punds stehen dabei für die Gebiete der elf demokratisch gewählten „Schafgerechten“, die über den Auftrieb der Tiere zur Schur und die gerechte Verteilung der Tiere und des Ertrages aus der Schur auf alle Familien der Insel wachen. Diese Institution reicht bis ins frühe Mittelalter zurück und repräsentiert eine der ältesten, demokratisch verfassten Bauernschaften in Westeuropa (bedingt vergleichbar etwa der Ostfriesischen Landschaft und ihren Originalaufgaben, nicht aber mit den viel weiterreichenden, die sie heute erfüllt).
Die meisten Gehöfte auf der sehr flachen Insel stehen auf kleinen künstlichen Erdhügeln (den Warften an der friesischen Küste vergleichbar, aber nicht so hoch).
Tang wurde auf dem Land in großen Mengen als Dünger eingesetzt. Er ist auf sandigen Erden besonders nützlich und hilft bei der Wasserspeicherung während trockener Zeiten. Während des Seetang-Booms im 18. und frühen 19. Jahrhundert profitierte Nord Ronaldsay von den vielen Meeresalgen, die an seinen seichten Stränden von den großen Seetangbetten angespült wurde. 60.000 t Seetang wurden auf Orkney (Stronsay und Papa Stronsay) getrocknet und in Brennöfen (Kelp Kilns und Kelp Chimneys) oder Gruben zu Kelpasche verbrannt. 150 km weit soll damals der Gestank zu riechen gewesen sein. Abnehmer waren die Soda- und Alaunfabriken. Die Gruben sind immer noch an vielen Stellen zu sehen.
Sehenswürdigkeiten
Als Sehenswürdigkeiten der Insel gelten das Holland House mit dem Stan Stane. Im Nordosten der 1789 aus Feldsteinen errichtete alte Leuchtturm Old Beacon, der 1854 durch den neuen Leuchtturm New Light House - mit 41 m einer der höchsten der Britischen Inseln - in seiner Funktion abgelöst wurde und auf der Spitze eine Steinkugel trägt. Im Süden die Ruine des Broch of Burrian. Erhaltene Feldbegrenzungen aus dem 1. Jahrtausend v. Chr. sind der Matches Dyke und der Muckle Gairsty. Die Wälle teilen die Insel in drei Bereiche. Ein Teil des Muckle Gairsty ist etwa zwei Meter hoch und 10 m breit. Über diese Wälle ist wenig bekannt.
Verkehr
Tägliche Fährverbindungen mit modernen Ro-Ro-Fähren existieren ab Kirkwall, die aber vor allem in den Wintermonaten durch Unwetter oder ungünstige Gezeiten gestört sein können. Daneben gibt es jedoch die Möglichkeit, die Insel mit einem (subventionierten) Linienflug von Mainland aus zu erreichen.
Weblinks
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