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Sanday Luftbild von Sanday Gewässer Nordsee Inselgruppe Orkneyinseln Geographische Lage 59° 15′ N, 2° 34′ W59.258055555556-2.568333333333366Koordinaten: 59° 15′ N, 2° 34′ W Länge 20 km Breite 8,5 km Fläche 50,43 km² Höchste Erhebung 66 m Einwohner 500
9,9 Einw./km²Hauptort Kettletoft Flugplatz Sanday Sanday (dt. „Sandinsel“) gehört zu den schottischen Orkney. Sie liegt ca. 28 km nordöstlich der Inselhauptstadt Kirkwall. Der von der Wikingern stammende Name der fast baumlosen, flachen Insel (die höchste Erhebung beträgt 66 m) deutet auf die Sandstrände der Insel. .
Mit einer Länge von 20 km bei einer maximalen Breite von 8,5 km ist sie mit 50,43 km² die größte der nördlichen Orkney. Die Küstenlinie ist auf Grund schmaler Landzungen und tief einschneidender Buchten sehr lang. Sanday hat ein mildes Klima (Temperaturen ca. zwischen 0 und 20 °C), ist aber starken Winterstürmen ausgesetzt. Die Insel wird von einigen Gruppen kleiner unbewohnter Inseln (Holmes) umgeben (Holms of Ire, Holms of Spurness), die Vogelparadiese und Seehundplätze sind.
Sanday hat ca. 500 Einwohner. Besiedlungsschwerpunkte sind Kettletoft, wo bis 1992 die Fähre anlegte, und Roadside, auch „Lady Village“ genannt. Die meisten Bewohner leben auf den verstreuten Höfen. Auf Sanday gibt es 4 Läden, 1 Kirche, 1 Arzt, 1 Krankenschwester, 1 Schule, 1 Pub, 1 „Village Hall“ an der Schule und 1 kleines Hallenbad. Die Schule bietet Vorschulkindergarten, 7 Grundschulklassen und 4 Sekundarschulklassen. Die letzten Schuljahre verbringen die Inselkinder im Internat von Kirkwall. Während der 1870er Jahre hatte die Insel mit ca. 2.500 Bewohnern die höchste Bevölkerungszahl. Relikt dieser Zeit ist die im Norden gelegene verlassene Ortschaft Ortie.
Erwerbszweige sind Landwirtschaft (hauptsächlich Viehhaltung), dazu Küstenfischerei, vor allem auf Muscheln, Krebse und Hummer, sowie in steigendem Maße der Tourismus.
Der berühmteste Bewohner der Insel ist der Komponist Sir Peter Maxwell Davies. Dass das Orkney Islands Council dem örtlichen Standesbeamten die Trauung von Davies mit seinen Lebensgefährten Colin Parkinson auf deren Heimatinsel untersagte, sorgte 2007 für internationale Aufmerksamkeit.
Inhaltsverzeichnis
Verkehr
Es bestehen regelmäßige Fährverbindungen von Loth nach Kirkwall und zu den Nachbarinseln Eday und Stronsay sowie Linienflüge nach Mainland. Auf Grund der Entfernungen ist es schwer möglich, alle Sehenswürdigkeiten auf Sanday bei einem Tagesbesuch zu besichtigen.
Sehenswürdigkeiten
Neben den Naturschönheiten wie den seltenen Pflanzen und den oftmals von Seehunden bevölkerten Sandstränden gibt es zahlreiche Sehenswürdigkeiten.
Von neolithischer Besiedlung zeugt der Quoyness Cairn auf der Halbinsel Elsness. Die Anlage aus dem 3. Jahrtausend v. Chr. ist sehr gut erhalten und hat eine Innenhöhe von etwa vier Metern. Im Nordosten liegt das Gräberfeld von Toftsness mit über 800 Hügelgräbern. Es ist einer der größten vorzeitlichen Bestattungsplätze in Nordeuropa. Am Ende der Landzunge Tressness liegen der Broch von Wasso und eine weitere Megalithanlage. Bei der Old Lady Kirk gibt es die vorgeschichtlichen „Ladie's Fingers“, (Schleifrillen). Weitere Bauwerke und Gräberfelder stammen aus der Stein- Eisenzeit und Wikingerzeit, die zumeist nicht ausgegraben wurden.
Zu den spektakulären Funden gehört das 1985 vom Sturm freigelegte Wikingerbootsgrab von Scar oder Qouy Banks mit Beigaben wie Fibel, Schwert, Sichel und Spinnwirteln. Besonders schön ist eine Tafel aus Walknochen, die „Scar Dragon Plaque“ (heute im Museum von Kirkwall).
Im Osten liegt der 1802 erbaute Leuchtturm von „Start Point“, der bei Flut von der Hauptinsel getrennt ist. Auf der Halbinsel Tresness, im Süden liegt die gleichnamige Farm mit dem gut erhaltenen Horse Energie House, einem sechseckigen Steinbau mit Pyramidendach, in dem Pferde die Energie zur Bewirtschaftung der Farm erzeugten. Ein Beispiel für den Versuch, die erforderliche Energie durch eine Dampfmaschine zu erzeugen, ist die heute verfallene Stove Model Farm im Süden. Er scheiterte, da die Kosten für die Brennstoffe Kohle und Torf, die es auf Sanday nicht gibt, zu hoch waren.
Für Gäste stehen zwei Hotels, ein Hostel, mehrere Unterkünfte (B&B) sowie Ferienwohnungen zur Verfügung.
Literatur
- Olwyn Owen, Magnar Dalland: Scar – A Viking Boat Burial on Sanday. Tuckwell, East Linton 1999, ISBN 1-86232-080-2.
Weblinks
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