- Nusrat Fateh Ali Khan
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Nusrat Fateh Ali Khan (* 13. Oktober 1948 in Faisalabad (Lyallpur), Pakistan; † 16. August 1997 in London an Herzversagen) war ein pakistanischer Musiker, dessen Name wörtlich übersetzt in etwa bedeutet: „Der König der Öffnung zum Erfolg“; gelegentlich wird er auch als Pakistans Pavarotti apostrophiert, und das Musikmagazin Rolling Stone schrieb einmal, er habe „die beste Stimme der Welt“[1]. Seine Musik lässt sich dem Qawwali, einem ekstatischen Sufi-Gesang zuordnen (siehe dazu auch Sufismus beziehungsweise Sufi-Musik).
Inhaltsverzeichnis
Leben
Nusrat Fateh Ali Khan stammt aus einer Musikerfamilie; sein Vater war der klassische Musiker Fateh Ali Khan, von dem er auch in den Qawwali-Gesang eingeführt wurde. 1971 wurde er zum Qawwali-Meister sowie zum Familienvorstand ernannt. Sein Bruder Farooq ist ebenfalls Musiker. Seit 1973 werden Aufnahmen seiner Musik veröffentlicht.
Bei Konzerten wurde Nusrat Fateh Ali Khan von einem Ensemble, genannt The Party, begleitet, die aus neun bis zehn weiteren Musikern bestand. Die Rhythmusgruppe setzt sich zusammen aus einem Tabla- und Dholak-Trommler sowie drei weiteren Musikern, die den Rhythmus mit den Händen klatschen; weitere fünf Musiker begleiten mit unterschiedlichen Instrumenten, zwei davon sind in der Regel Harmonium-Spieler. Seine Konzerte hatten häufig Überlänge; nicht selten dauerten sie über 200 Minuten. Ein Versbeispiel:
- Ich bin keine Stimme / ich bin das singende Feuer / Was du hörst, ist das Knistern in dir (nach einem Vers des persischen Dichters und Mystikers Dschalal ad-Din Rumi, geschrieben im 13. Jahrhundert).
Nusrat Fateh Ali Khan arbeitete zusammen mit verschiedenen westlichen Künstlern, darunter dem Rockmusiker Eddie Vedder (Pearl Jam) und dem Filmschauspieler Tim Robbins (für den Soundtrack zu Dead Man Walking), Michael Brook, Massive Attack (Mustt Mustt, 1991) sowie Peter Gabriel (für die Soundtracks zu Die letzte Versuchung Christi, Long Walk Home, Natural Born Killers und Gangs of New York) und erweiterte so die Bekanntheit der Qawwali-Musik in Nordamerika und Europa. 1990 begab er sich erstmals auf eine Welttournee mit Konzerten in Nordamerika, verschiedenen europäischen Ländern und in Australien.
Nach dem Tod Nusrat Fateh Ali Khans übernahm dessen Neffe Rahat Fateh Ali Khan seine Rolle als Sänger.
Diskographie
- 1985: Love Songs
- 1985: Nusrat Fateh Ali Khan en concert à Paris, Vol. 1–5
- 1988: Devotional Songs
- 1989: Shahen - Shah (Label: Real World)
- 1989: Yeh Jo Halka Halka (Label: Jaro)
- 1990: Mustt Mustt (mit Michael Brook, Label: Real World)
- 1990: Supreme Collection
- 1991: Shahbaaz
- 1994: The Last Prophet (Le dernier prophète)
- 1995: Night Song (mit Michael Brook, Label: Real World)
- 1996: Prophet Speaks
- 1997: Megastar
- 1997: Star Rise - Remixes (mit Talvin Singh, Joi und Nitin Sawhney)
- 1998: Rapture
- 2000: Dust To Gold
- 2000: Ecstasy
- 2000: Magic Touch
- 2000: Swan Song
- 2000: Traditional Qawwali, Vol. 1
- 2001: Body & Soul
- 2001: Live at the Royal Albert Hall
- 2001: The Final Studio Recordings
Auszeichnungen
- Fukuoka Asian Culture Prize (1996)
- Star Screen Award/Beste Hintergrundmusik für Bandit Queen (1997)
- [2]
Fateh Ali Khan hält den Weltrekord für die größte dokumentierte Ausgabe von einem "Qawwali"-Künstler: insgesamt 125 Alben bis 2001.
Einzelnachweise
- ↑ http://www.rollingstone.com/artists/nusratfatehalikhan/albums/album/125165/review/6212848/dead_man_walking
- ↑ Guinness-Buch der Rekorde
Literatur
- Rashid Ahmed Din: Shahen-Shah-E-Qawwali - Nusrat Fateh Ali Khan und die Tradition des Qawwali. In: Jean Trouillet, Werner Pieper (Hrsg.): WeltBeat. Pieper's Medienexperiemente, Löhrbach 1989, ISBN 3-925817-32-8.
Weblinks
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