Oberdielfen

Oberdielfen
Oberdielfen
Gemeinde Wilnsdorf
Koordinaten: 50° 50′ N, 8° 6′ O50.8394444444448.0938888888889310Koordinaten: 50° 50′ 22″ N, 8° 5′ 38″ O
Höhe: 310–370 m ü. NN
Fläche: 4,44 km²
Einwohner: 1.459 (31. Dez. 2010)
Eingemeindung: 1. Jan. 1969
Postleitzahl: 57234
Vorwahl: 02739
Karte

Lage des Ortes Oberdielfen innerhalb der Gemeinde Wilnsdorf.

Oberdielfen ist ein nördlicher Ortsteil der Gemeinde Wilnsdorf im Kreis Siegen-Wittgenstein in Nordrhein-Westfalen.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Dielfe (hier bei Niederdielfen)

Oberdielfen liegt etwa 7 km südöstlich von Siegen, rund 3 km (je Luftlinie) nördlich von Wilnsdorf bzw. direkt südlich von Niederdielfen auf einer Höhe zwischen 310 und 370 m. Der 430 m hohe Astenberg liegt etwa 1,2 km südwestlich des Oberdielfener Ortskernes.

Die Ortschaft wird von der 3 km langen Dielfe durchflossen, in deren Tal der Ort liegt und die der Namensgeber für Ober- und Niederdielfen ist. Sie entspringt am Fuß des Höhwäldchens (Ausläufer des Hoheroth; 451 m ü. NN) und mündet in Niederdielfen in die von Westen kommende Weiß. Die Gemarkung Oberdielfen hat eine Fläche von 4,44 km².

Nachbarorte

Nachbarorte von Oberdielfen sind Niederdielfen im Norden, Anzhausen im Nordosten, Rudersdorf im Osten, Wilnsdorf im Süden, Rinsdorf im Südwesten und Obersdorf im Westen.

Geschichte

Die Ersterwähnung „Dielfen“ erfolgt mit der Unterschrift „Syfridus de Dylfft“, der eine Urkunde am 21. Dezember 1333 als Zeuge unterschreibt.[1] 1344 erhalten die Herren von Bicken den großen und kleinen Zehnt. Am 28. März 1389 verkaufen die Adlige von Achenbach ihre Zehnte an die Herren von Wildenburg. Am 29. April 1408 wird Oberdielfen mit dieser Bezeichnung so genannt. 1461 sind 13 Haushalte steuerpflichtig.

Ein Teil Oberdielfens

Am 16. Februar 1803 verkauft Reichsgraf von Hatzfeld -Wildenburg/Schönstein seine Zehnten an die Bewohner von Oberdielfen. Am 13. August 1850 lehnen die Gemeindevertreter die Fusion mit Niederdielfen ab. Am 14. Februar 1873 nimmt die Bleierz-Grube Silberkrone ihren Betrieb auf, welcher aber bereits 1880 wieder eingestellt wurde. Am 12. April 1885 kam es zur Gründung des Männergesangverein Einigkeit. 1899 nahm der Posaunenchor seine Arbeit auf. 1902/O3 erfolgt die Gründung des FC Adler Oberdielfen.

Am 13. Januar 1930 wird der dritte Schulbau eingeweiht, zuvor ist 1822 die zweite Kapellenschule bezogen worden. Oberdielfen gehört zum alten Kirchspiel Rödgen, deren Zugehörigkeit zu welchem Bistum, immer noch nicht restlos geklärt ist. Vermutlich ist dies Worms, obwohl die Missionierung des Siegener Landes von Hessen aus, durch die Mainzer Kirche erfolgte.

Am 1. Januar 1969 wurde das Amt Wilnsdorf aufgelöst und die bis dahin eigenständige Gemeinde Oberdielfen im Zuge der kommunalen Neugliederung in die neue Großgemeinde Wilnsdorf eingegliedert.[2]

Am 8. Dezember 1976 wird das evangelische Gemeindehaus eingeweiht. Der Heimatverein wird am 5. Mai 1984 gegründet. Die Ortskronik von Eckhardt Behrendt mit der Häusergeschichte von Adolf Wunderlich und Gerhard Pankratz erscheint unter seiner Regie 1994. Heute ist nur noch ein Kindergarten mit einem Bürgersaal im Schulgebäude vorhanden. Die Grundschule Oberdielfen ist am 15. April 1990 durch einen Ratsbeschluß nach Niederdielfen verlegt worden.

Gruben

In Oberdielfen gab es folgende Gruben:

  • Berggeist
  • Concordia
  • Glück auf
  • Großer Stein
  • Hubertus
  • Rosenwald
  • Silberkrone (Mutung 1873)
  • Westfalia

Einwohnerentwicklung

Einwohnerzahlen des Ortes:[3]

Jahr 1773[4] 1818 1885[5] 1905 1910[6] 1931[7] 1933[8] 1939[8] 1950 1967 1969 1991[9] 2005 2006 2007 2008 2009 2010
Einwohner 169 245 356 387 400 452 509 518 664 1072 1153 1427 1514 1480 1495 1396 1470 1459

Anmerkungen: Zahlen 1969 / ab 2005 je zum 31. Dezember; 1991 zum 31. März.

Infrastruktur und Verkehrsanbindung

Oberdielfen verfügt über keine großen Industriegebiete oder -ansammlungen. Der Ort hat eine eigene Grundschule und einen Kindergarten.

Er liegt an der Landstraße 723, die Wilnsdorf mit Niederdielfen verbindet. Außerdem zweigt im Ort eine kleinere Straße ab, die auf die Höhe des Astenberges zur Bundesstraße 54 führt. Über Wilnsdorf ist Oberdielfen an die Autobahn 45 angeschlossen.

Persönlichkeiten

  • Dieter Jung (* 1941), Holographiekünstler, Professor für Medien in Köln[10]

Einzelnachweise

  1. Alte Bilder und Geschichte Dielfens
  2. Martin Bünermann: Die Gemeinden des ersten Neugliederungsprogramms in Nordrhein-Westfalen. Deutscher Gemeindeverlag, Köln 1970.
  3. Otto Schaefer: Der Kreis Siegen, Siegen 1968
  4. Franz Dango: Wilnsdorf - Geschichte und Landschaft, Verlag Vorländer, Siegen 1955
  5. Westfälisches Gemeindelexikon 1887, S. 110 / 111
  6. gemeindeverzeichnis.de - Landkreis Siegen
  7. Genalogy.net: Amt Wilnsdorf
  8. a b verwaltungsgeschichte.de - Stadt und Landkreis Siegen
  9. WILNSDORF Aktuell – Bürgerinformationen aus der Gemeinde, Ausgabe 1992/93
  10. „Der Künstler, dem das Licht aufging“, Der Westen, 31. August 2009

Weblinks

 Commons: Oberdielfen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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