Rudersdorf (Wilnsdorf)

Rudersdorf (Wilnsdorf)
Rudersdorf
Gemeinde Wilnsdorf
Koordinaten: 50° 50′ N, 8° 9′ O50.8408333333338.1455555555555330Koordinaten: 50° 50′ 27″ N, 8° 8′ 44″ O
Höhe: 330–400 m ü. NN
Fläche: 7,57 km²
Einwohner: 2.587 (31. Dez. 2010)
Eingemeindung: 1. Jan. 1969
Postleitzahl: 57234
Vorwahl: 02737
Karte

Lage des Ortes Rudersdorf innerhalb der Gemeinde Wilnsdorf.

Rudersdorf ist ein Ortsteil der Gemeinde Wilnsdorf im Kreis Siegen-Wittgenstein in Nordrhein-Westfalen.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Rudersdorf liegt im Siegerland in einer sehr waldreichen Region im Rothaargebirge. Die höchste Erhebung im Ortsgebiet ist der Ziegenberg mit 450 m ü. NN. Der Ort selbst liegt zwischen 330 und 400 m Höhe. Durch den Ort fließt der Mühlenbach, der Wahlbach, die beiden in den Bichelbach münden. Dieser mündet kurz nach dem Ort in die von südosten kommende Weiß. Rudersdorf hat eine Gemarkungsfläche von 7,57 km².

Nachbarorte

Nachbarorte von Rudersdorf sind Salchendorf im Norden Helgersdorf (beide zu Netphen) im Nordosten Gernsdorf im Osten Dillbrecht (zu Haiger) im Südosten Wilgersdorf im Süden Wilnsdorf im Südwesten Oberdielfen im Westen Niederdielfen und Anzhausen im Nordwesten.

Geschichte

Um 1300 wurde Rudersdorf erstmals urkundlich als „Rindenstorff“ erwähnt. Am 23. September 1337 wurde der Ort dann als „Rutirsdorf“ in einer Zusammenfassung von Ortschaften innerhalb eines Einkünfteverkaufs durch Heinrich Kolbe von Wilnsdorf erwähnt.[1] 1621 fiel die Kirche Netphen und damit auch Rudersdorf an den Fürsten Johann von Nassau. 1766 gab es in Rudersdorf eine Brandkatastrophe, die nur wenige Häuser verschonte, schon 1790 gab es den nächsten Brand, die Lebensgrundlage wurde nur durch die Kollekte aus Siegen gesichert. Bereits 1796 zerstörte der zweite Großbrand bis auf wenige Häuser den Ort vollständig. 1816 wurde der Ort preußisch. Starke Regenfälle vernichteten 1847 die Ernte, eine Hungersnot war die Folge.

Ab 1884 wurde durch die Gemeinden Flammersbach und Rudersdorf die Weißtalstraße gebaut.[2] Ab 1910 wurde mit Hilfe von Wasserkraft eine Elektroanlage angetrieben und erzeugte Strom. 1933 wurde das letzte Strohdach im Ort abgebrochen und ersetzt. Bis zur kommunalen Neugliederung gehörte der Ort dem Amt Netphen an. Am 1. Januar 1969 wurde Rudersdorf in die neue Großgemeinde Wilnsdorf eingegliedert.[3] Der Ort feierte im Jahr 1986 sein 650-jähriges Bestehen.

Einwohnerzahlen

Einwohnerzahlen des Ortes:[4]

Jahr 1818 1885[5] 1895[6] 1905 1910[7] 1931[8] 1933[9] 1939[9] 1950 1967 1969 1991[10] 2002 2005 2006 2007 2008 2009 2010
Einwohner 411 431 462 507 504 823 873 941 1213 1952 2070 2566 2620 2625 2638 2651 2657 2531 2587

Anmerkungen: Zahlen 1969 / ab 2005 je zum 31. Dezember; 1991 zum 31. März; 2002 im September.

Ehemalige Bürgermeister

  • 1967-1968: Richard Weber (CDU) († 1998)[11]

Infrastruktur und Verkehrsanbindung

Eine größere Industrieansammlung gibt es in Richtung Anzhausen im Gebiet Anzhäuser Mühle.

Verkehr

Bahnhof Rudersdorf

Rudersdorf liegt an der Landstraße 722, die von Wilnsdorf nach Gernsdorf und Irmgarteichen führt. Westlich vom Ort zweigt diese in Richtung Wilnsdorf ab. Die Vorfahrtsstraße wird hier zur L 893. Ebenfalls westlich zweigt die Kreisstraße 11 in ein kleines Seitental in Richtung Salchendorf ab. Mitten im Ort führt die L 904 über die Höhe ins Weißtal nach Wilgersdorf.

In Rudersdorf gibt es einen Bahnhof an der Dillstrecke der Bundesbahn, die von Dillenburg über die Wilnsdorfer Ortsteile Rudersdorf und Niederdielfen nach Siegen führt. In der Nähe dieses Bahnhofes befindet sich außerdem ein Unterwerk, durch das die Bahnstrom-Versorgung im Raum Siegen über Bahnstromleitungen gewährleistet wird. Dieses Werk ist an die Werke Finnentrop und Fronhausen angeschlossen.

Schule und Sport

Rudersdorf hat eine eigene Grundschule und beherbergt seit Anfang der 1990er Jahre die Hauptschule der Gemeinde Wilnsdorf. Zudem gibt es eine Freie christliche Grundschule und zwei Kindergärten. Des Weiteren gibt es einen Bolzplatz, einen Sportplatz und drei Turnhallen und ein Beachvolleyballfeld im Ort. Es gibt eine Bücherei der Katholischen Kirchengemeinde.

Einzelnachweise

  1. Siegener Urkundenbuch Band I, Siegen, 1887, S. 131–132, Nr. 216.
  2. Dieter Krumm: Wilnsdorf in alten Ansichten aus der Zeit zwischen 1880 und 1925; Verlag Europäische Bibliothek 1976
  3. Martin Bünermann: Die Gemeinden des ersten Neugliederungsprogramms in Nordrhein-Westfalen. Deutscher Gemeindeverlag, Köln 1970.
  4. Otto Schaefer: Der Kreis Siegen, Siegen 1968
  5. Westfälisches Gemeindelexikon 1887, S. 112 / 113
  6. genealogy.net: Rudersdorf (Wilnsdorf)
  7. gemeindeverzeichnis.de - Landkreis Siegen
  8. Genalogy.net: Amt Netphen
  9. a b verwaltungsgeschichte.de - Stadt und Landkreis Siegen
  10. WILNSDORF Aktuell – Bürgerinformationen aus der Gemeinde, Ausgabe 1992/93
  11. "Den Toten ein ehrendes Gedenken", Siegerländer Heimatkalender 1999, S.42, 74. Ausgabe, Hrsg. Siegerländer Heimat- und Geschichtsverein e.V., Verlag für Heimatliteratur

Weblinks

 Commons: Rudersdorf – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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