Flammersbach

Flammersbach
Flammersbach
Gemeinde Wilnsdorf
Koordinaten: 50° 52′ N, 8° 6′ O50.8633333333338.1033333333333290Koordinaten: 50° 51′ 48″ N, 8° 6′ 12″ O
Höhe: 290–360 m ü. NN
Fläche: 3,27 km²
Einwohner: 1.058 (31. Dez. 2010)
Eingemeindung: 1. Jan. 1969
Postleitzahl: 57234
Vorwahl: 02737
Karte

Lage des Ortes Flammersbach innerhalb der Gemeinde Wilnsdorf.

Flammersbach ist ein Ortsteil der Gemeinde Wilnsdorf im Süden von Nordrhein-Westfalen im Kreis Siegen-Wittgenstein.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Ein Teil Flammersbachs von Niederdielfen gesehen

Der Ort hat eine Fläche von 3,27 km² und grenzt an das Weißtal. Berge in der Umgebung sind der Hundsberg mit einer Höhe von 384,8 m, ein Ausläufer der Hohen Roth mit 484 m Höhe, sowie die Linnscheid mit 376,2 m Höhe. Der Ort selbst liegt auf einer Höhe zwischen 290 und 360 m. Nördlich von Anzhausen entspringt der 3,5 km lange Flammersbach. Er fließt durch den Ort und mündet südlich von ihm in die Weiß. Westlich des Ortes entspringt der Filsbach. Er mündet bei Niederdielfen in die Weiß.

Nachbarorte

Nachbarorte von Flammersbach sind Feuersbach im Norden, Anzhausen im Osten, Niederdielfen im Süden und Südwesten und Kaan-Marienborn im Nordwesten.

Geschichte

Flammersbach wurde am 3. Juni 1311 als „Flamersbach“ erstmals urkundlich erwähnt.[1] Als 1621 die Kirche Netphen an den Fürsten Johann von Nassau fällt, gehört Netphen und damit Flammersbach zum Johannland.

1630 gab es die Erwähnung einer Simultankapelle mit dem Namen „Santa Lucia Apostoli“, 1827 entsteht die Kapellenschule. 1635 fordert die Pest 21 Tote in Flammersbach. Bis zur Festlegung des Ortsnamens 1732 wurde dieser in verschiedenen Versionen geschrieben.

Flammersbach auf einer Postkarte um 1910

1846 wurde ein Schulgebäude in Flammersbach erwähnt. Zwischen 1868 und 1870 fand der Bau der Weißstraße durch die Gemeinden Rudersdorf und Flammersbach statt. Der Staat leistete nur geringe finanzielle Unterstützung, daher war es schwer für die Gemeinden, diese Straße zu bauen. Der Ort war überwiegend evangelisch geprägt. Er gehörte früher dem Kirchspiel Netphen an und erst ab 1. April 1908 zum Kirchspiel Rödgen. Die katholischen Christen gehörten bis 1921 zur Pfarrei Netphen, seitdem zur Pfarrei Rudersdorf.

Von 1903 bis 1910 wird in der Grube Transvaal Erz abgebaut. Die erste Eisenbahn fuhr 1915 durch die Gemarkung. Flammersbach hatte jedoch keinen eigenen Bahnhof. Im März 1912 wurden die ersten Wasserleitungen im Dorf verlegt, 1921 bis 1923 wurde im Ort ein Stromnetz installiert.

Im November 1935 brach der 1933 erbaute Damm des Brandweihers. Am 1. Februar 1945 treffen Bomben die Orte Siegen-Kaan-Marienborn, Anzhausen, Gernsdorf und Flammersbach. Sie waren ursprünglich für Siegen gedacht. Wie durch ein Wunder gab es keine Toten im Ort, 33 von den 70 Häusern werden zerstört. Am 30. März 1945 zogen amerikanische Soldaten aus Niederdielfen kommend in Flammersbach ein.

Von 1815 bis zur kommunalen Neugliederung gehörte der Ort dem Amt Netphen an. Am 1. Januar 1969 wurde die selbstständige Gemeinde Flammersbach in die neue Großgemeinde Wilnsdorf eingegliedert.[2]

2011 feierte Flammersbach 700-jähriges Bestehen mit einem Festzug.

Einwohnerzahlen

Jahr Einwohner
1650 21
1818[3] 188
1839 237
1864 255
1885[4] 284
1890 237
1900 287
1905[3] 311
1910[5] 336
1915 311
1931[6] 414
Jahr Einwohner
1933[7] 407
1937 445
1939 453
1945 379
1950 545
1960 632
1963 650
1967[3] 849
1969 895
1970 980
Jahr Einwohner
1980 1194
1987 1177
1991[8] 1159
1999 1137
2005 1124
2006 1100
2007 1088
2008 1069
2009 1060
2010 1058

Anmerkungen: Zahlen 1969 / ab 2005 je zum 31. Dezember (Quelle: www.wilnsdorf.de); 1991 zum 31. März.

Infrastruktur und Verkehrsanbindung

Flammersbach liegt an der Kreisstraße 11 unmittelbar neben der Landesstraße 893, die von Niederdielfen nach Anzhausen führt. Die K 11 führt durch den Ort und mündet auf die L 719, die nach Feuersbach führt. Durch die Anschlussstelle Wilnsdorf ist der Ort an die Autobahn 45 angebunden.

Durch den südlichen Zipfel der Gemarkung führt außerdem die Dillstrecke der Eisenbahn.

Schule und Freizeit

1930 wurde der VfB Flammersbach gegründet. Er trat als Nachfolgeverein des FC Viktoria Flammersbach an. Sportlicher Schwerpunkt war der Handball. 1972 schlossen sich der VfB und der Anzhäuser Sportverein zum SV Anzhausen/Flammersbach zusammen. In ihm werden neben Fußball Tischtennis, Leichtathletik, Aerobic usw. angeboten. Flammersbach hat einen Sportplatz, einen Bolzplatz und einen Kindergarten. Flammersbach gehört wie Anzhausen zur Evangelischen Kirchengemeinde Rödgen.

Einzelnachweise

  1. Siegener Urkundenbuch Band I, Siegen, 1887, S. 76-79, Nr. 125.
  2. Martin Bünermann: Die Gemeinden des ersten Neugliederungsprogramms in Nordrhein-Westfalen. Deutscher Gemeindeverlag, Köln 1970.
  3. a b c Otto Schaefer: Der Kreis Siegen, Siegen 1968
  4. Westfälisches Gemeindelexikon 1887, S. 108 / 109
  5. gemeindeverzeichnis.de - Landkreis Siegen
  6. Genalogy.net: Amt Netphen
  7. verwaltungsgeschichte.de - Stadt und Landkreis Siegen
  8. WILNSDORF Aktuell – Bürgerinformationen aus der Gemeinde, Ausgabe 1992/93

Weblinks

 Commons: Flammersbach – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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