Oberschaar (Halsbrücke)

Oberschaar (Halsbrücke)
Oberschaar (Halsbrücke)
Gemeinde Halsbrücke
Ortssiegel
Koordinaten: 50° 59′ N, 13° 24′ O50.98027777777813.4075331Koordinaten: 50° 58′ 49″ N, 13° 24′ 27″ O
Höhe: 331 m ü. NN
Eingemeindung: 1. Jan. 2006
Postleitzahl: 09600
Vorwahl: 035209
Oberschaar, Blick vom Bahndammwanderweg
St. Katharinen-Kirche Oberschaar
Bürgerhof Gasthof Oberschaar
Bruchsteinbrücke, bezeichnet 1825, saniert 2004

Oberschaar ist ein Dorf und Ortsteil der Gemeinde Halsbrücke im Landkreis Mittelsachsen.

Inhaltsverzeichnis

Lage und Verkehr

Das Dorf liegt etwa 12 km nordöstlich der Kreisstadt Freiberg in der Aue des Rodelandbaches, einem rechtsseitigem Nebenfluss der Bobritzsch bei etwa 331 m ü. NN. Der Ortsteil ist an das Netz des öffentlichen Personennahverkehrs angeschlossen und überregional über die B 173 sowohl aus Richtung Freiberg als auch aus Richtung Dresden gut erreichbar.

Geschichte

Das frühere Waldhufendorf wurde 1378 als Dobirschow und Dobirschar im Besitz der Burggrafen von Meißen erstmals erwähnt (1418 Obirschar, 1445 Owernschar, 1566 Oberschar, 1791 Ober Schaar).

Landesherrliche Verwaltungsbezirke des Dorfes waren 1378 das castrum Freiberg, 1548 das Amt Freiberg, 1856 das Gerichtsamt Freiberg und nach Trennung von Justiz und Verwaltung 1875 die Amtshauptmannschaft Freiberg. Die Grundherrschaft lag 1548 beim Rat zu Freiberg. 1606 wurde es zum Rittergut erhoben, welches bis mindestens 1875 existierte. Ab 1500 war der Ort nach Krummenhennersdorf gepfarrt. Seit 1940 gehört Oberschaar zur Kirchgemeinde Niederschöna-Oberschaar.

Von den im Dorf befindlichen Fachwerkhäusern ist das im 17. Jh. als Gasthof errichtete Gebäude, welches 1830 verändert und 1993 als Bürgerhaus "Gasthof Oberschaar" saniert wurde, besonders repräsentativ. Der straßenseitige Giebel zeigt schönes Fachwerk mit Andreaskreuzen. Der ehemalige Gasthof wird als einer der ältesten Gasthöfe Sachsens genannt.

1952 wurde die Landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaft (LPG) "Drei Linden" gegründet. Die landwirtschaftlich genutzten Flächen gehören heute zur Pflanzenproduktion der Agrargenossenschaft Niederschöna.

In Oberschaar arbeiteten einst drei Mühlen, die Obermühle, die Mittelmühle und die Niedermühle. Die Niedermühle befand sich noch um 1950 in Betrieb.

Bis 1807 wurde auf Oberschaarer Flur in verschiedenen Gruben Erzbergbau betrieben. Darauf weist auch der Ortsname Oberschaar hin, welcher zugleich bergmännischer Begriff ist.

Zwischen 1923 und 1971 hatte der Ort einen Haltepunkt an der Schmalspurbahn Klingenberg-Colmnitz–Oberdittmannsdorf.

Kirche Oberschaar

Das genaue Alter der kleinen mittelalterlichen Dorfkirche Sankt Katharina ist nicht bekannt. Das bemerkenswerte Altargemälde von 1662 ist eine alte Kopie nach Anthonis van Dyck. Der Taufstein ist mit dem Wappen der Freiberger Patrizierfamilie Alnpeck verziert, die im 16. Jh. hier Grundherr war. 2007 wurde der Dachstuhl und der Glockenstuhl erneuert und es konnte eine zweite Glocke geweiht werden.

Entwicklung der Einwohnerzahl

1548: 22 besessene Mann, 41 Inwohner, 18 Hufen; 1764 10 besessene Mann, 10 Gärtner, 13 Hufen je 12 Scheffel[1].

Stand jeweils 31. Dezember:

1834 bis 1910

  • 1834: 308
  • 1871: 372
  • 1890: 375
  • 1910: 311

1925 bis 1946

  • 1925: 316
  • 1939: 320
  • 1946: 395

Einziger Ortsteil war Haida, ehe Oberschaar 1950 nach Niederschöna eingemeindet wurde. 2006 wurde die Gemeinde Niederschöna mit Ortsteilen nach Halsbrücke eingemeindet, demzufolge Oberschaar Ortsteil von Halsbrücke wurde.

Literatur

Weblinks

Einzelnachweise

  1. vgl. Oberschaar im Digitalen Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen

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