Krummenhennersdorf

Krummenhennersdorf
Krummenhennersdorf
Gemeinde Halsbrücke
Koordinaten: 50° 59′ N, 13° 22′ O50.97916666666713.3625280Koordinaten: 50° 58′ 45″ N, 13° 21′ 45″ O
Höhe: 280–360 m ü. NN
Einwohner: 537 (1990)
Eingemeindung: 1994
Postleitzahl: 09633
Vorwahl: 03731
Blick vom Park zur Kirche
Taufbecken an der Kirche
Bobritzschbrücke, 1806 erbaut
Krummenhennersdorfer Mühle

Krummenhennersdorf ist ein Dorf und Ortsteil der Gemeinde Halsbrücke im Landkreis Mittelsachsen.

Inhaltsverzeichnis

Lage und Verkehr

Krummenhennersdorf liegt etwa 8 km nördlich der Kreisstadt Freiberg und 3 km nördlich von Halsbrücke in einem kleinen Seitental zur Bobritzsch zwischen 280 und 360 m ü. NN. Der Ortsteil ist an das Netz des öffentlichen Personennahverkehrs angeschossen.

Geschichte

Um 1160 wurde das frühere Waldhufendorf gegründet. 1334 wurde das Dorf noch Heynrichsdorf geschrieben (Dorf des Heinrich), im selben Jahr Krumme Heinrichisdorf. Weitere Ortsbezeichnungen sind u. a.: 1439 Krummehennersdorf, 1574 Heinersdorf, 1578 Crumenhennersdorf, 1791 Krumhennersdorf, 1875 Krummenhennersdorf.

Landesherrliche Verwaltungsbezirke des Dorfes waren 1378 das Castrum Freiberg, 1548 das Amt Freiberg, 1696 das Amt Meißen, 1764 das Erbamt Meißen, 1843 das Amt Freiberg, danach das Gerichtsamt Freiberg und nach Trennung von Justiz und Verwaltung 1875 die Amtshauptmannschaft Freiberg.

Vor der Bodenreform 1945 gehörten die Feldflächen des früheren Biebersteiner Vorwerks zum Rittergut Bieberstein. Östlich der heutigen Kirche lag das Reinsberger Vorwerk, welches 1400 zum Rittergut erhoben wurde.

Südöstlich des Dorfes auf einer Hochfläche liegt eine kleine Streusiedlung der Forsthäuser. Hier wurde 1348 das Dorf Forst erwähnt, welches später zur Wüstung wurde.

Der Bergbau hatte im Vergleich zu dem auf Seitentrümern des Halsbrücker Spats betriebenen, nur geringe Bedeutung. Der Goldene-Aue-Erbstolln war 1833 noch in Betrieb.

Die durch ihren herausragenden Turm das Dorfbild beherrschende Kirche wurde 1900 durch Woldemar Kandler in gemäßigten historisierenden Formen erbaut. Sie ersetzte die alte Bergmannskirche des Dorfes. Auf dem in den Park einbezogenen alten Friedhof existieren noch die Grundmauern der um 1903 abgebrochenen alten Kirche. Hier befinden sich die noch erhaltenen Schlusssteine und andere Architekurteile sowie Grabmäler des 17. und 18. Jh. Die Reste des spätgotischen Altarschreins stehen im Stadt- und Bergbaumuseum Freiberg. Von 1993 bis 2002 wurde die Kirche in mehreren Bauabschnitten saniert.

Die Bogenbrücke über die Bobritzsch wurde 1806 errichtet.

Ein beliebter Wanderweg ist die an der Wünschmann-Mühle beginnende Grabentour entlang des Kunstgrabens durch das Bobtitzschtal bis Reinsberg. Die Krummenhennersdorfer Mühle wurde 1195 erstmals erwähnt. Sie erhielt 1460 das Brotlieferprivileg für Freiberg, 1637 durfte Brot ab Mühle verkauft werden. Nach den Bränden von 1900 und 1910 wurde das heutige Mühlengebäude errichtet. Die Stilllegung der Mühle erfolgte 1980 und 1985 wurde die Brotbäckerei geschlossen. Heute ist die Mühle mit der Mühlentechnik um 1922 Technisches Denkmal und Museum.

Entwicklung der Einwohnerzahl

1551: 41 besessene Mann, 2 Gärtner, 51 Inwohner, 37 3/4 Hufen.

1764: 24 besessene Mann, 7 Gärtner, 14 Häusler, 32½ Hufen je 15-20 Scheffel[1].

Stand jeweils 31. Dezember:

1834 bis 1925

  • 1834: 723
  • 1871: 874
  • 1890: 940
  • 1910: 773
  • 1925: 771

1939 bis 1990

  • 1939: 773
  • 1946: 943
  • 1950: 934
  • 1964: 819
  • 1990: 537

Seit 1994 ist das Dorf Ortsteil von Halsbrücke.


Literatur

Weblinks

Einzelnachweise

  1. vgl. Krummenhennersdorf im Digitalen Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen

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