Oberwachtmeister

Oberwachtmeister

Der Oberwachtmeister ist ein Dienstgrad der militärischen Unteroffizierlaufbahn oder, veraltet, der deutschen Polizei.

Inhaltsverzeichnis

Österreich

Dienstgradabzeichen eines österreichischen Oberwachtmeisters

Der Dienstgrad Oberwachtmeister (OWm) wurde 1965 im Österreichischen Bundesheer eingeführt. Er wird, wie der Wachtmeister, als Gruppenführer eingesetzt (Verwendungsgruppe M BUO 2 / Berufsunteroffizier bzw. M ZUO 2 / Zeitunteroffizier). Gemäß den Standards des NATO Rank Class Systems entsprechen ihm die Bundeswehrdienstgrade Feldwebel und Oberfeldwebel (NATO-Code: OR-6).

Schweiz

In der Schweizer Armee gibt es den Oberwachtmeister (Abk.: Obwm) seit 1. Januar 2004. Diesen Grad bekleidet der Zugführer-Stellvertreter. Diese Funktion erfordert neu eine Zusatzausbildung, die über diejenige des Gruppenführers hinausgeht. In der Regel ist dieser Rang aber ein Übergangsrang zum Leutnant und wird während des Abverdienens getragen. In Auslandseinsätzen wird er als Sergeant First Class bezeichnet (SFC). NATO-Code: OR-6.

Historischer Gebrauch in Deutschland

In Deutschland wurden bis 1945, in der Nationalen Volksarmee der DDR bis 1970, die Oberfeldwebel in der Artillerie und Kavallerie offiziell als Oberwachtmeister bezeichnet. In der deutschen Polizei war der Oberwachtmeister (gleichrangig dem Offizierstellvertreter) bis kurz nach dem Ersten Weltkrieg der höchste, dann aber der niederste Unterführerdienstgrad. Fortan rangierte er hinter dem Hauptwachtmeister, seit 1936 dann hinter dem Revier-Oberwachtmeister. Nachdem er zu Beginn der 1930er Jahre gar als Mannschaftsdienstgrad (vergleichbarer Militärdienstgrad etwa: Hauptgefreiter) rangierte, wurde er 1941 reichseinheitlich mit dem Unterfeldwebel bei Heer und Luftwaffe gleichgesetzt. In der Bundesrepublik Deutschland sank der Oberwachtmeister erneut zum Dienstgrad des einfachen Dienstes herab, mit dessen Abschaffung er gleichzeitig in den 1970er Jahren verschwand. In der Deutschen Volkspolizei war er bis 1990 der niederste Unterführerdienstgrad hinter dem Hauptwachtmeister.

Aufgekommen ist die Bezeichnung Oberwachtmeister im 19. Jahrhundert, als das Beförderungssystem der Unteroffiziere ausgebaut wurde.

Siehe auch


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