Amtsbezeichnungen der deutschen Polizei

Amtsbezeichnungen der deutschen Polizei

Die Dienst- bzw. Amtsbezeichnungen der Polizeibeamten – fälschlicherweise umgangssprachlich Dienstgrade genannt – sind in Deutschland die beamtenrechtlichen Bezeichnungen von Ämtern, die ein Polizeivollzugsbeamter innehat. Bei Beamten bis zur Anstellung wird sie Dienstbezeichnung genannt, da ihnen noch kein Amt übertragen wurde.

Sie sind für den mittleren, den gehobenen und den höheren Dienst bis einschließlich Besoldungsgruppe A 16 gleich. Lediglich für Beamte, die besondere Führungspositionen der Besoldungsordnung B wahrnehmen, sind landesrechtliche Regelungen getroffen. Die Dienstbezeichnungen von Beamten im Vorbereitungsdienst sind landesrechtlich geregelt, ebenso wie die Besoldung, die seit der Föderalismusreform von den Bundesländern selbst bestimmt wird.

Im uniformierten Dienst sind die Dienst- und Amtsbezeichnungen durch Schulterklappen bzw. Aufschiebeschlaufen aus Stoff sichtbar (in der Regel aber nicht bei Einsatzanzügen). Sie zeigen Sterne, im Vorbereitungsdienst Litzen/Streifen, teilweise in Kombination mit Sternen oder bei der Wasserschutzpolizei Litzen/Streifen.

Der Untergrund der Schulterklappen ist blau bzw. grün. Sie sind zum Ende spitz zulaufend. Bei der Wasserschutzpolizei und im Bundespolizeiamt See ist der Untergrund marineblau.

Während es bei den Soldaten der Bundeswehr Dienstgrade (Unteroffizier, Feldwebel usw) gibt, nennt man die Bezeichnungen bei Bundes- und Länderpolizeien Dienst- bzw. Amtsbezeichnungen.

Die uniformierten Vollzugsbeamten der Hessischen Polizei trugen von 1974 bis 2003 keine Abzeichen, die ihre Dienst- bzw. Amtsbezeichnung darstellten.

Seit 2000 hat der Bundesgrenzschutz sich im Aussehen der Schulterstücke an die Länderpolizeien angepasst. Zuvor wurden Schulterstücke mit unterschiedlich geflochtener Schnur und gold- oder silberfarbenen viereckigen Sternen (preußischer Gardestern) getragen, wie sie bereits vor dem Zweiten Weltkrieg bei Polizei und Militär üblich waren. Ferner trugen bis zur Umstellung auch die Beamten des Bundesgrenzschutzamtes-See die gleichen Abzeichen wie die übrigen Bundesgrenzschutzbeamten. Heute tragen sie Abzeichen, die denen der Wasserschutzpolizei ähneln, vgl. Amtsbezeichnungen des Bundesgrenzschutzes und Amtsbezeichnungen der Bundespolizei.

Bei den Polizeien der Länder gibt es die nachfolgend aufgeführten Dienst- und Amtsbezeichnungen für Polizeivollzugsbeamte.

Für Amtsbezeichnungen der deutschen Bundespolizei siehe Amtsbezeichnungen der Bundespolizei.

Inhaltsverzeichnis

Vorbereitungsdienst (Ausbildung)

Laufbahn des mittleren Polizeivollzugsdienstes

Dienst-/Amtsbezeichnung Schutzpolizei Schutzpolizei Wasserschutzpolizei
Polizeihauptwachtmeisteranwärter (selten) – PHWMA/PHWA
Polizeimeisteranwärter – PMA
GERPOL MD 01 PMA1.gif GERPOL MD 01 PMA2.gif GERPOL MD 01 PMA4.gif GERFEDPOL MD 01 PMA.gif GERFEDPOL MD 02 GUK.gif GERPOL HH WSP MD 01 PMA.gif Hamburg
Polizeioberwachtmeister – POW
ab dem 2. Ausbildungsjahr
nur in Bayern
GERPOL MD 01 PMA4.gif nicht eingerichtet

In Berlin ist anhand des Schulterstücks das Ausbildungsjahr erkennbar:

GERPOL MD 01 PMA1.gif GERPOL MD 01 PMA2.gif GERFEDPOL MD 01 PMA.gif GERPOL MD 01 PMA3.gif
PMA 1. Ausbildungsjahr Berlin
ugs. „Schulterglatze“
PMA 2. Ausbildungsjahr Berlin PMA 3. Ausbildungsjahr Berlin

Laufbahn des gehobenen Polizeivollzugsdienstes

Dienst-/Amtsbezeichnung Schutzpolizei Schutzpolizei Wasserschutzpolizei
Polizeikommissaranwärter – PKA GERPOL MD 01 PMA1.gif GERPOL GD 01 PKA.gif GERPOL GD 01 PKA BAWUE.GIF* GERFEDPOL GD 01 PKA.gif GERPOL GD 01 PKA WSP.gif**
Polizeioberwachtmeister (Ziellaufbahn: geh. Dienst)
nur in Bayern
GERPOL GD 01 PKA.gif nicht eingerichtet

*Nur in Baden-Württemberg **Nur bei der Bundespolizei

Laufbahn des höheren Polizeivollzugsdienstes

Dienstbezeichnung Schutzpolizei Schutzpolizei Wasserschutzpolizei
Polizeireferendar oder Polizeiratanwärter – PRef oder PRA GERPOL HD 01 PRA.gif GERPOL HD 01 PRA BAWUE.GIF* GERFEDPOL HD 01 PRA.gif BildSchulterPRAgehD.gif GERPOL HD 01 PRA WSP.gif**

*Nur in Baden-Württemberg **Nur bei der Bundespolizei

Die Abzeichen variieren in dieser Dienstbezeichnung erheblich. In einigen Ländern wird kein Abzeichen, manchmal nicht einmal eine Uniform getragen, in anderen Ländern und bei der Bundespolizei wird eine goldene Litze als Abzeichen getragen, in anderen (z. B. Baden-Württemberg) ein grüner Stern und eine goldene Litze. Haben die Beamten bereits ein statusrechtliches Amt der Laufbahn des gehobenen Dienstes inne, wird zusätzlich zum Schulterstück des geh. Dienstes eine goldene Litze getragen (Bremen, Hamburg, Niedersachsen, Mecklenburg-Vorpommern).

ergänzende Hinweise

  • Die Abkürzungen für Polizeimeisteranwärter und Polizeikommissaranwärter unterschieden sich in den Ländern. Sie lauten entweder PMA oder PKA bzw. PMAnw oder PKAnw.
  • In manchen Ländern (z. B. Rheinland-Pfalz) haben PKA kein Abzeichen.
  • In manchen Ländern werden PKA in der Probezeit zu Polizeihauptwachtmeistern (mit einer zusätzlichen silbernen Litze) befördert.

Schutzpolizei

Der Stern auf den grünen Schulterklappen des mittleren Polizeivollzugs-dienstes

Bei der Wasserschutzpolizei werden die Abzeichen je nach Land als Streifen oder Litzen bezeichnet. Sie unterscheiden sich aber nicht im Aussehen. Sie sind immer goldfarben. Breite Litzen/Streifen sind 12 mm (gehobener Dienst), schmale Litzen/Streifen 8 mm breit (mittlerer Dienst), die Litze/Streifen auf der Schulterklappe des Leitenden Polizeidirektors ist in der Regel 30 mm breit.

Gewöhnlich sind die Sterne übereinander in einer Reihe angeordnet. Für Baden-Württemberg und Sachsen gilt folgende Regelung: Bei vier Sternen sind zwei übereinander und zwei quer dazu nebeneinander angeordnet. Bei allen anderen Abzeichen sind sie übereinander angeordnet.

Laufbahn des mittleren Polizeivollzugsdienstes

Dienst-/Amtsbezeichnung Besoldung nach BBesO Schutzpolizei Schutzpolizei Wasserschutzpolizei Wasserschutzpolizei Hamburg
Polizeimeisteranwärter – PMA A 7 GERPOL MD 01 PMA4.gif[1] GERFEDPOL MD 02 GUK.gif PMzA-WSP.gif[1]
Polizeimeister – PM A 7 GERPOL MD 02 PM.gif GERFEDPOL MD 03 PM.gif GERPOL MD 02 PM WSP.gif GERPOL HH WSP MD 02 PM.gif
Polizeiobermeister – POM A 8 GERPOL MD 03 POM.gif GERFEDPOL MD 04 POM.gif GERPOL MD 03 POM WSP.gif GERPOL HH WSP MD 03 POM.gif
Polizeihauptmeister – PHM[5] A 9 GERPOL MD 04 PHM.gif GERPOL MD 04 PHM 1.gif[2] GERFEDPOL MD 05 PHM.gif GERPOL MD 04 PHM WSP.gif GERPOL HH WSP MD 04 PHM.gif
Polizeihauptmeister – PHMZ[5] A 9 mit Amtszulage GERPOL MD 04 PHM.gif GERPOL MD 04 PHM 1.gif[2] GERPOL-PHMZ-HH.gif[3] GERFEDPOL MD 05 PHM.gif GERFEDPOL MD 06 PHM1.gif[4] GERPOL MD 04 PHM WSP.gif
1Nur in manchen Ländern
2Nur in Baden-Württemberg und Sachsen
3Nur in Hamburg und Mecklenburg-Vorpommern
4Hamburg, Thüringen, Schleswig-Holstein
5In Berlin gibt es seit Sommer 2010 keine PHM mehr.

Siehe auch: mittlerer Dienst

Laufbahn des gehobenen Polizeivollzugsdienstes

Amtsbezeichnung Besoldung nach BBesO Schutzpolizei Schutzpolizei Wasserschutzpolizei
Polizeikommissar – PK A 9 GERPOL GD 02 PK.gif GERFEDPOL GD 02 PK.gif GERPOL GD 02 PK WSP.gif
Polizeioberkommissar – POK A 10 GERPOL GD 03 POK.gif GERFEDPOL GD 03 POK.gif GERPOL GD 03 POK WSP.gif
Polizeihauptkommissar – PHK A 11 GERPOL GD 04 PHK.gif GERFEDPOL GD 04 PHK.gif GERPOL GD 04 PHK WSP.gif
Polizeihauptkommissar– PHK (A12) A 12 GERPOL GD 05 1PHK.gif GERFEDPOL GD 05 1PHK.gif GERPOL GD 04 PHK WSP.gif
Erster Polizeihauptkommissar – EPHK A 13 GERPOL GD 05 1PHK 1.gif GERFEDPOL GD 06 1PHK.gif* GERPOL GD 05 1PHK WSP.gif
*Schutzpolizei Niedersachsen, Bremen, Hamburg, Hessen und Thüringen

Die Bundesbesoldungsordnung (BBesO) weist die Amtsbezeichnung Polizeihauptkommissar sowohl der Besoldungsgruppen A 11 als auch A 12 zu. Im Dienstgebrauch wird die Amtsbezeichnung bei der höheren Besoldungsgruppe manchmal dazugesagt oder geschrieben („PHK A 12“). Die obige Übersicht zeigt an, wie die Abzeichen in Ländern mit verschiedenen Abzeichen für die verschiedenen Besoldungsgruppen aussehen (z. B. Hessen, Nordrhein-Westfalen, Bayern, Thüringen).

In Ländern, in welchen die Abzeichen für die Polizeihauptkommissare in A 11 und A 12 gleich sind (z. B. Baden-Württemberg, Niedersachsen, Bundespolizei), gilt Folgendes:

Amtsbezeichnung Besoldung nach BBesO Schutzpolizei Schutzpolizei Wasserschutzpolizei Wasserschutzpolizei Hamburg
Polizeikommissar – PK A 9 GERPOL GD 02 PK.gif GERFEDPOL GD 02 PK.gif GERPOL GD 02 PK WSP.gif GERPOL HH WSP GD 01 PK.gif
Polizeioberkommissar – POK A 10 GERPOL GD 03 POK.gif GERFEDPOL GD 03 POK.gif GERPOL GD 03 POK WSP.gif GERPOL HH WSP GD 02 POK.gif
Polizeihauptkommissar – PHK A 11 / A 12 GERPOL GD 04 PHK.gif GERFEDPOL GD 04 PHK.gif GERPOL GD 04 PHK WSP.gif
Erster Polizeihauptkommissar – EPHK A 13 GERPOL GD 05 1PHK.gif GERPOL-EPHK-BW.gif * GERFEDPOL GD 05 1PHK.gif GERPOL GD 05 1PHK WSP.gif

*Nur in Baden-Württemberg und Sachsen

Siehe auch: gehobener Dienst

Laufbahn des höheren Polizeivollzugsdienstes

Amtsbezeichnung Besoldung nach BBesO Schutzpolizei Schutzpolizei Wasserschutzpolizei
Polizeirat – PR A 13 GERPOL HD 02 PR.gif GERFEDPOL HD 02 POLIZEIRAT.gif GERPOL HD 02 PR WSP.gif
Polizeioberrat – POR A 14 GERPOL HD 03 POR.gif GERFEDPOL HD 03 POLIZEIOBERRAT.gif GERPOL HD 03 POR WSP.gif
Polizeidirektor – PD A 15 GERPOL HD 04 PDIR.gif GERFEDPOL HD 04 POLIZEIDIREKTOR.gif GERPOL HD 04 PDIR WSP.gif
Leitender Polizeidirektor – LPD oder Ltd. PD A 16 GERPOL HD 05 LTPDIR.gif GERPOL-LPD-BW.gif* GERFEDPOL HD 05 LEITENDER POLIZEIDIREKTOR.gif GERPOL HD 05 LTPDIR WSP.gif
oder vier breite und ein schmaler Streifen/Litzen

*Nur in Baden-Württemberg und Sachsen

Siehe auch: höherer Dienst

Besonders herausgehobene Positionen im Höheren Dienst

Diese Ämter sind nur für die Laufbahnen bei der Schutzpolizei, jedoch nicht bei der Wasserschutzpolizei eingerichtet.

Amtsbezeichnung Abzeichen Abzeichen
Abteilungsdirektor beim Polizeipräsidium Frankfurt am Main (Hessen)

Präsident der Polizeiakademie Hessen (seit 2010, Organisationsänderung, ehem. Hessische Polizeischule)
Direktor der Bereitschaftspolizei (Baden-Württemberg, Niedersachsen, Sachsen-Anhalt)
Direktor beim Polizeipräsidenten (Berlin, Brandenburg)
Leitender Polizeidirektor [B2] (Hamburg, Nordrhein-Westfalen)
Polizeipräsident als Leiter einer Polizeidirektion (Sachsen)
Polizeipräsident als Leiter des Präsidiums der Bereitschaftspolizei (Sachsen)
Polizeipräsident als Leiter der Landespolizeidirektion Zentrale Dienste (Sachsen)
Polizeivizepräsident (Bayern)
Polizeivizepräsident (Bremen)
Vizepräsident in einer Bundespolizeidirektion (Bundespolizei)
Vizepräsident der Bereitschaftspolizei (Hessen)

GERPOL HD 06 DIRPOLPR.gif GERFEDPOL HD 06 ABTEILUNGSPRAESIDENT.gif
Direktor des Landesamtes für Ausbildung, Fortbildung und Personalangelegenheiten (Nordrhein-Westfalen)

Direktor des Landesamtes für Zentrale Polizeiliche Dienste (Nordrhein-Westfalen)
Erster Direktor beim Polizeipräsidenten in Berlin als Leiter des Stabes (seit Januar 2006)
Inspekteur der Polizei (Baden-Württemberg, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern (bis 28. Februar 2011), Rheinland-Pfalz, Sachsen, Thüringen)
Landespolizeidirektor (Hessen, Niedersachsen (bis Ende 2004), Schleswig-Holstein, Saarland, Sachsen-Anhalt)
Landesschutzpolizeidirektor (Berlin (bis Juli 2003))
Leitender Polizeidirektor [B3] (Hamburg)
Polizeivizepräsident [B2] (Hessen)
Polizeipräsident (Bayern, Mecklenburg-Vorpommern (seit 1. März 2011))

GERPOL HD 07 LSPOLDIR.gif GERFEDPOL HD 07 DIREKTOR.gif
Landespolizeipräsident (Sachsen)

Inspekteur der Polizei (Nordrhein-Westfalen, Hessen, Mecklenburg-Vorpommern (seit 1. März 2011))
Landespolizeidirektor in Berlin (bis 1993)
Polizeivizepräsident (Berlin, Hamburg)
Präsident der Bereitschaftspolizei (Hessen)
Polizeipräsident [B4] (Hessen)
Präsident einer Bundespolizeidirektion (Bundespolizei)
Vizepräsident des Bundespolizeipräsidiums
Inspekteur der Bereitschaftspolizeien der Länder (Bundesministerium des Innern)

GERPOL HD 08 LPOLDIR.gif GERFEDPOL HD 08 PRAESIDENT.gif
Präsident des Bundespolizeipräsidiums

Landespolizeipräsident (Bayern, Hessen (seit 2011))

GERPOL HD 09 INSBPOL.gif GERFEDPOL HD 09 INSPEKTEUR.gif

Kriminalpolizei

Polizeibeamte der Kriminalpolizei tragen grundsätzlich keine Uniform, sondern „lageangepasste Zivilkleidung“.

Laufbahn des mittleren Polizeivollzugsdienstes

In einigen Ländern gibt es keinen mittleren Dienst bei der Kriminalpolizei, ebenso gibt es seit Mitte der neunziger Jahre im deutschen Bundeskriminalamt keinen mittleren Dienst mehr.

Laufbahn des gehobenen Polizeivollzugsdienstes

  • Kriminalkommissar – KK
  • Kriminaloberkommissar – KOK
  • Kriminalhauptkommissar – KHK (in BesGr. A 11 oder A 12 eingewiesen)
  • Erster Kriminalhauptkommissar – EKHK

Ausschließlich in Berlin existiert neben der Kriminalpolizei die gesonderte Laufbahn des Gewerbeaußendienstes, die ihren Ausdruck in bundesweit einzigartigen Amtsbezeichnungen findet:

  • Gewerbekommissar – GK
  • Gewerbeoberkommissar – GOK
  • Gewerbehauptkommissar – GHK
  • Erster Gewerbehauptkommissar – EGHK

Die Amtsbezeichnungen im höheren Dienst beim Gewerbeaußendienstes sind analog der des höheren Kriminaldienstes (Siehe unten).

Laufbahn des höheren Polizeivollzugsdienstes

  • Kriminalrat – KR
  • Kriminaloberrat – KOR
  • Kriminaldirektor – KD
  • Leitender Kriminaldirektor – LKD (z. B. NRW) oder LtdKD

Verwendung

  • Dezernatsleiter (ab 20 Beamte) bei einer Kriminalpolizei
  • Kommissariatsleiter (ohne Mindestzahl Personalkörper)
  • Inspektionsleiter einer Kriminalpolizei
  • Leiter der Kriminalpolizei
  • Leiter der Kriminaldirektion (z. B. PP Frankfurt am Main, 820 Beamte)
  • Leiter einer Polizeidirektion

In Baden-Württemberg auch:

  • Leiter eines großen Polizeireviers (Polizeirat, Polizeioberrat)
  • Leiter eines Führungs- und Einsatzstabes

Besonders herausgehobene Positionen im höheren Dienst

  • Landeskriminaldirektor (LKD, Baden-Württemberg; LdsKD Nordrhein-Westfalen)
  • Landeskriminalpolizeidirektor (Berlin) LKPolD (bis Januar 2006, seither Direktor des Landeskriminalamtes)

Beamte bei Aus- und Fortbildungsstätten bzw. Polizeischulen

Die Amtsbezeichnungen an diesen Einrichtungen variieren sehr stark. In einigen Ländern ist für den Leiter dieser Einrichtung eine gesonderte Amtsbezeichnung vorgesehen, z. B. Direktor der Landespolizeischule. In anderen Ländern wird dieser Posten von Beamten des höheren Dienstes ohne besondere Dienstbezeichnung versehen.

In manchen Ländern gibt es gesonderte Fachhochschulen für die Ausbildung für den Gehobenen Dienst, z. B. in Baden-Württemberg und Sachsen-Anhalt. Der Leiter dieser Einrichtung trägt dort die Bezeichnung Rektor.

In einigen Ländern (z. B. Bayern) gibt es an den Polizeischulen Lehrer für allgemeinbildende Fächer. Diese tragen oft folgende Bezeichnungen:

  • Polizeischullehrer (BesGr. A 11)
  • Polizeischuloberlehrer (BesGr. A 12)
  • Polizeischulhauptlehrer (BesGr. A 13)

In anderen Ländern werden allgemeinbildende Fächer von Angestellten oder Beamten (ohne besondere Amtsbezeichnung) gelehrt.

Polizeiärztlicher Dienst

Amtsbezeichnung Besoldung nach BBesO Abzeichen
Medizinalrat bzw.
Regierungsmedizinalrat
A 13 GERPOL HD 02 MEDR.gif
Medizinaloberrat bzw.
Regierungsmedizinaloberrat
A 14 GERPOL HD 03 MEDOR.GIF
Medizinaldirektor bzw.
Regierungsmedizinaldirektor
A 15 GERPOL HD 04 MEDDIR.GIF
Leitender Medizinaldirektor bzw.
Leitender Regierungsmedizinaldirektor
A 16 GERPOL HD 05 LTDMEDDIR.gif

Diesen Dienst gibt es in allen Ländern, wobei unter Umständen die Amtsbezeichnung Leitender Medizinaldirektor nicht vergeben wird oder der Dienst auch von Angestellten versehen wird, die dann keine Amtsbezeichnung führen. Die Variation bei der Abkürzung ist vielfältig, die obigen Beispiele sind nicht abschließend. Im Gegensatz zum Verwaltungsdienst trägt der medizinische Dienst den Äskulapstab als Laufbahnsymbol.

Verwaltungsdienst

Zumeist im Hintergrund handelnd ist der in allen Polizeien tätige Verwaltungsdienst selten in Uniform anzutreffen. Die nichtpolizeilichen Aufgaben in der Polizei werden durch Beamte des nichttechnischen Verwaltungsdienstes sowie Dienstkräfte im öffentlichen Dienst wahrgenommen. Manchmal erweist es sich als erforderlich und zweckmäßig, dass auch diese Angehörige der Polizei als solche zu erkennen sind und daher Uniform tragen. Bereits beim Bundesgrenzschutz trugen diese zusätzlich auf den amtsadäquaten Schulterstücken den Hermes- bzw. Merkurstab, als traditionelles Symbol der Verwaltung. Auch in der Polizei einiger Länder sind Schulterstücke beschafft und ausgegeben worden, die in den Farben und der Anzahl der Sterne bzw. Streifen (Wasserschutzpolizei) mit den vergleichbaren Ämtern der polizeilichen Kollegen korrespondieren, jedoch zusätzlich mit dem Hermesstab in Farbe der Sterne bestickt waren. Für Tarifbeschäftigte existieren ferner Varianten ohne Sterne; hier ist lediglich der Hermesstab in Farbe der vergleichbaren Laufbahngruppe aufgestickt. Abgesehen von der oben beschriebenen Kennzeichnung wird es zudem praktiziert (z. B. in Bayern), dass auch in Uniform eingesetzte Verwaltungsbeamte die gleiche Uniform (einschließlich Schulterstücke) tragen wie Polizeivollzugsbeamte.

Polizeimusik

GERPOL MD ORCHESTER.gif GERPOL GD ORCHESTER.gif
Mittlerer Dienst (nicht in allen Ländern) Gehobener Dienst (nicht in allen Ländern)

Beamte und Angestellte in Polizeimusikkorps und Polizeichören tragen in manchen Ländern und bei der Bundespolizei (dort nur Angestellte) anstatt ihres Dienstgradabzeichens auf den Schulterstücken eine Lyra- oder Notenschlüsselabbildung. In einigen Ländern und bei der Bundespolizei tragen Beamte ihr gewöhnliches Abzeichen.

Geschichte

Zeit des Nationalsozialismus

Zur Zeit des Nationalsozialismus gab es unter anderem folgende Amtsbezeichnungen, die damals noch als Dienstgrade bezeichnet wurden und sich innerhalb der verschiedenen Organisationen leicht unterschieden.

Ordnungspolizei

Innerhalb der Ordnungspolizei hatten die Gendarmerie, die Schutzpolizei der Gemeinden, die Schutzpolizei des Reiches, die Wasserschutzpolizei und die Feuerschutzpolizei mit Wirkung vom 10. April 1941 bis Kriegsende folgende Dienstgrade:

An den Dienstgrad wurde jeweils die Bezeichnung der Organisation, also „der Gendarmerie“ bzw. „der Polizei“ bzw. „der Feuerschutzpolizei“ angefügt. Die Dienstgrade Generalleutnant und General gab es nur bei der Schutzpolizei des Reiches.

Die Dienstgradabzeichen unterschieden sich in der Grundfarbe: Gendarmerie hellrot, Schutzpolizei der Gemeinden dunkelrot, Schutzpolizei des Reiches grün, Wasserschutzpolizei sandfarben, Feuerschutzpolizei karmesinrot und die Generäle aller Polizeien grün.

Bei der Ordnungspolizei hatten die anderen Untergliederungen eigene Dienstgrade. Näheres dazu findet sich im Hauptartikel Ordnungspolizei (Nationalsozialismus).

Sicherheitspolizei

Innerhalb der Staatlichen Preußischen Kriminalpolizei und auch in der gleichgeschalteten Staatlichen Kriminalpolizei (Reichskriminalpolizeiamt (RKPA) mit nachgeordneten Kriminalpolizeileitstellen und Kriminalpolizeistellen) sowie bei der Geheimen Staatspolizei (Geheimes Staatspolizeiamt (Gestapa) mit nachgeordneten Staatspolizeileitstellen und Staatspolizeistellen) wurden ab 1937/40 folgende Dienstgrade verwendet:

  • Kriminalassistentenanwärter im Vorbereitungsdienst
  • Kriminalassistentenanwärter
  • Kriminalassistent
  • Kriminaloberassistent
  • Kriminalsekretär
  • Kriminalbezirkssekretär
  • Kriminalinspektor
  • Kriminalkommissar
  • Kriminalrat
  • Kriminaldirektor
  • Regierungs- und Kriminalrat
  • Oberregierungs- und Kriminalrat
  • Regierungs- und Kriminaldirektor
  • Reichskriminaldirektor

Die Dienstgrade des Kriminalkommissars und Kriminalrats waren aus besoldungsrechtlichen Gründen in „bis zu 15 Dienstjahren“ und „über 15 Dienstjahre“ untergliedert. Der Kriminalkommissar über 15 Dienstjahre war von der Höhe seiner Dienstbezüge dem Oberleutnant der Schutzpolizei mit einem Jahresgehalt von 3.900 bis 5.900 Reichsmark (Stand 1938) gleichgestellt. Der Kriminalrat über 15 Dienstjahre war mit seinem Jahresgehalt von 4.800 bis 7.000 RM (Stand 1938) dem Hauptmann der Schutzpolizei gleichgestellt. Der Regierungs- und Kriminaldirektor stand mit bis zu 10.600 RM auf der gleichen Besoldungsstufe wie der Oberst der Schutzpolizei.

Durch den Erlass über die Einsetzung eines Chefs der Deutschen Polizei im Reichsministerium des Innern vom 17. Juni 1936 wurde dem Reichsführer-SS Heinrich Himmler als Chef der Deutschen Polizei im Reichsministerium des Innern der gesamte Polizeiapparat, bestehend aus den Hauptämtern Ordnungspolizei und Sicherheitspolizei, unterstellt. Für die Angehörigen der Sicherheitspolizei (Sipo) wurde daraufhin der Eintritt in die Schutzstaffel (SS) oder den Sicherheitsdienst (SD) nahegelegt und durch entsprechende Runderlasse erleichtert. Die betroffenen Beamten führten den entsprechenden Dienstgrad der SS zusätzlich zu ihrem polizeilichen Dienstgrad (sogenannte „Dienstgradangleichung“). Die Maßnahme betraf hauptsächlich Beamte der Kripo, da Beamte der Gestapo schon vorher zunehmend aus den Reihen der SS und des SD oder anderer NS-Organisationen rekrutiert worden waren und so mit der Zeit „politisch unzuverlässige“ Fachbeamte der früheren Preußischen Politischen Polizei ergänzten und gegebenenfalls ersetzten.

Helferinnen der Sicherheitspolizei und des SD

Frauen wurden im Dritten Reich als Anwärterinnen der Sicherheitspolizei und des SD in einem sechsmonatigen Lehrgang geprüft, für welche Laufbahn sie sich am besten eigneten. Zur Auswahl standen:

  • Weibliche Kriminalpolizei (mittlerer und leitender Vollzugsdienst)
  • Sachbearbeiterinnen vor allem beim SD
  • Dolmetscherinnen
  • Erzieherinnen in polizeilichen Jugendschutzlagern
  • Technische Kräfte (Laborantinnen, Fotografinnen, daktyloskopische Kräfte, Nachrichtenhelferinnen u. a.)
  • Verwaltungsbeamtinnen

Folgende Dienstgrade waren nach Eignung zu erreichen:

  • Kriminaloberassistentin zur Prüfung
  • Kriminaloberassistentin
  • Kriminalsekretärin
  • Kriminalobersekretärin
  • Kriminalkommissarin
  • Kriminalrätin

DDR

→ Siehe Deutsche Volkspolizei

Siehe auch

Weblinks


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